Vor allem durch ihre Rolle in „Ich heirate meine Familie“ wurde sie landesweit bekannt.
Bekannt aus „Ich heirate eine Familie“Schauspielerin Maria Sebaldt mit 92 Jahren gestorben
Im Alter von 92 Jahren ist Maria Sebaldt („Die Wicherts von nebenan“) bereits vergangene Woche gestorben. Das ZDF teilte unter Berufung auf die Familie der verstorbenen Schauspielerin mit, Sebaldt sei schon am 4. April gestorben.
Den Angaben zufolge wurde Sebaldt, die zuletzt im Landkreis München lebte, bereits beerdigt. Details zu den Umständen ihres Todes wurden bisher noch nicht mitgeteilt. Die Schauspielerin wurde vor allem durch ihre Auftritte in Fernsehserien wie „Ich heirate meine Familie“ und „Die Wicherts von nebenan“ bekannt.
Maria Sebaldt: Karriere ab den 1940er Jahren am Theater
Die gebürtige Berlinerin glänzte auch mit zahlreichen Gastauftritten in „Tatort“ oder „Das Traumschiff“. Zuletzt lebte die Schauspielerin zurückgezogen von der Öffentlichkeit.
Maria Sebaldt war die Tochter eines Abteilungsleiters beim Paramount Filmverleih. Als Teenager in den 1940er Jahren erhielt sie privaten Schauspielunterricht und legte 1951 ihre Schauspielprüfung ab.
Ihr Bühnendebüt gab sie bereits 1947 in Maximilian Böttchers „Krach im Hinterhaus“. Da war sie gerade 17 Jahre alt. Es folgten zahlreiche Engagements an verschiedenen Theatern, unter anderem am Berliner Renaissance-Theater oder in München.
Kinoerfolge in den Wirtschaftswunderjahren
Ihr Filmdebüt gab sie als 1953 als Rosl in dem Heimatfilm „Wenn am Sonntagabend die Dorfmusik spielt“ an der Seite von Rudolf Prack und O.E. Hasse.
Danach war sie in über 50 Kinofilmen zu sehen, hauptsächlich Komödien, darunter große Kinoerfolge der Wirtschaftswunderjahre wie „Der Hauptmann von Köpenick“ (1956) und „Das schwarze Schaf“ (1960) neben Heinz Rühmann, „Die Zürcher Verlobung“ (1957) neben Liselotte Pulver oder „Charley's Tante“ (1963) neben Peter Alexander.
In drei Filmen spielte sie an der Seite von Lilli Palmer: „Anastasia - Die letzte Zarentochter“ (1956), „Eine Frau, die weiß, was sie will“ (1958) und „Das Ende der Frau Cheney“ (1961). In einer ganzen Reihe von Filmen spielte sie an der Seite von Harald Juhnke, so in der Komödie „Tolle Nacht“ (1957) oder in den Musicals „1000 Sterne leuchten“ (1959) und „Das hab ich in Paris gelernt“ (1960).
Große Popularität in den 1980ern mit den TV-Serien „Die Wicherts von nebenan“ und „Ich heirate eine Familie“
Nach zahlreichen Gastrollen in Fernsehserien und -filmen in den 1970er Jahren, so im Tatort-Krimi „Ende der Vorstellung“ (1979) neben Gustl Bayrhammer alias Kriminalhauptkommissar Veigl, erlebte sie in den 1980er Jahren mit den Fernsehserien „Ich heirate meine Familie“ (12 Folgen von 1983 bis 1986) und „Die Wicherts von nebenan“ (51 Folgen von 1986 bis 1991) einen besonderen Popularitätsschub.
Insbesondere die Folgen von „Ich heirate meine Familie“, in denen Sebaldt als resolute wie schlagfertige Unternehmergattin Sybille „Bille“ Vonhoff glänzte, waren wahre Straßenfeger und erreichten in der Spitze bis zu 21 Millionen Zuschauer.
Außerdem spielte sie in sieben Filmen auf dem „Traumschiff“ mit. Die „Mauritius“-Episode von 2014 war auch gleichzeitig ihr letzter Fernsehauftritt.
Maria Sebaldt zog sich ab 2014 ins Privatleben zurück
Bevor sich Maria Sebaldt für das ruhige Leben in einem Seniorenheim entschied, wohnte sie in der Familienvilla in der Nähe von München. Ihr Ehemann, der Schauspieler Robert Freitag (†94, „Gesprengte Ketten“), mit dem sie seit 1966 verheiratet war, verstarb bereits 2010.
„Das alles kann ich nur hundertprozentig machen, weil ich wirklich eine sehr glückliche Ehe führe“, bekannte Sebaldt vor rund 13 Jahren, wenige Monate vor dem Tod ihres Gatten. Trost fand sie bei ihrer Tochter und ihrem Enkel, mit denen sie viele Jahre in einem Haus im Münchner Vorort Grünwald lebte.
Noch vor drei Jahren zeigte sich Sebaldt zufrieden und optimistisch und erklärte in einem Interview: „Im Herzen bin ich jung geblieben! Ich fühle mich nicht alt, mein Leben war immer positiv.“ (jag/mbr/dpa)