Dafür haben wir kein Geld. Kinder, deren Familien von Armut betroffen sind, kennen diesen Satz. Sie hören ihn etwa dann, wenn es um neue Spielsachen geht oder um einen Ausflug. Manchmal reicht das Geld nicht mal für Schulsachen oder eine größere Wohnung. Besonders häufig sind alleinerziehende Eltern und ihre Kinder von Armut bedroht. Am Dienstag berichteten Fachleute über die Lage von Alleinerziehenden. 

Dabei ging es auch um neue Zahlen: Etwa jede fünfte Familie in Deutschland ist alleinerziehend. Das bedeutet, die Kinder leben mit nur einem Elternteil zusammen. In den meisten Fällen ist das die Mutter. Sie kümmert sich zu Hause um alles und hat meistens noch zusätzlich einen Job zum Geldverdienen. Trotzdem hätten vier von zehn Alleinerziehenden deutlich weniger Geld zum Leben als die meisten anderen, heißt es in der Studie.

„Alleinerziehende können oft nur in Teilzeit arbeiten“, sagt Christiane Kranz von der Hilfsorganisation Caritas. Das bedeutet, sie sind zum Beispiel nur einen Teil des Tages bei der Arbeit und verdienen deshalb weniger. „Ihre Zeit ist einfach knapp“, sagt Frau Kranz. Die Arbeit, die Paare sich teilen, machen Alleinerziehende alleine.

„Es gibt Hilfen für Alleinerziehende“, sagt Christiane Kranz. Damit ist zum Beispiel Geld vom Staat gemeint. Aber viel sei das nicht, sagt die Expertin. Eigentlich muss auch der andere Elternteil mit Geldzahlungen helfen. Um diesen Unterhalt gibt es aber oft Ärger. Die Fachleute berichteten: Nur etwa die Hälfte der Alleinerziehenden bekommt regelmäßig den vollen Unterhalt vom anderen Elternteil gezahlt.

„Es gibt Beratungsangebote, die helfen können, auch von der Caritas“, sagt Christiane Kranz. „Aber auch hier haben Alleinerziehende weniger Zeit, sich um so etwas zu kümmern.“ Eine wichtige Hilfe wäre daher, die Kinderbetreuung für alle Altersgruppen zu verbessern, sagt Frau Kranz. (dpa)