In Syrien leben viel weniger Christen als vor Beginn des Bürgerkrieges. Auch im Irak sei das so, sagt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Die Bischöfe treffen sich in der Eifel.
BischofstreffenBätzing besorgt über Lage der Christen im Nahen Osten

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sieht die Bedrohung der Christen in Ländern des Nahen Ostens mit Sorge.
Copyright: Oliver Berg/dpa
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat auf die Bedrohung der Christen in Ländern des Nahen Ostens hingewiesen. In Syrien habe die Zahl der Christinnen und Christen in den vergangenen zwölf Jahren des Bürgerkrieges erheblich abgenommen, von 1,5 Millionen auf heute etwa 300.000, sagte Bätzing vor Beginn der diesjährigen Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im Kloster Steinfeld bei Aachen. „Im Irak ist es nicht anders“, fügte er hinzu.
Bätzing sagte, Christen würden zerrieben in den Situationen dort. Eine der großen Bedrohungen sei nach wie vor der islamistische Terror, der dort herrsche und der offenbar nicht wirklich zu beherrschen sei. Das zeige die Situation in Syrien, wo die derzeitige Regierung den Minderheiten einen Schutz zusagen wolle. Im Heiligen Land, in Palästina und Israel, sei die Situation ebenso bedenklich.
Christen bangen um Zukunft
Bätzing sagte, die weltpolitische Lage erfordere hohe Aufmerksamkeit. Das gelte für die USA genauso wie für den Gazastreifen und das Heilige Land. Es gelte auch für Syrien, wo sich in diesen Tagen ein Massaker an den Alawiten ereigne. „Und Christinnen und Christen bangen darum, wie ihre Zukunft in diesem Land sein wird“, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz.
Bei den Gewaltausbrüchen in Syrien wurden nach Angaben von Aktivisten mehr als 1.300 Menschen getötet, darunter mindestens 973 Zivilisten. Insbesondere die religiöse Minderheit der Alawiten, der auch der gestürzte Präsident Baschar al-Assad angehört, geriet nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte ins Visier. (dpa)