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JahreswechselBöllerverbote und hohe Polizeipräsenz in der Silvesternacht

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Mit massiver Präsenz will die Polizei dafür sorgen, dass die Menschen in NRW friedlich ins Jahr 2025 feiern können. (Archivbild)

Mit massiver Präsenz will die Polizei dafür sorgen, dass die Menschen in NRW friedlich ins Jahr 2025 feiern können. (Archivbild)

Die Behörden in NRW hoffen auf einen friedlichen Jahreswechsel - doch nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre ist die Polizei im Großeinsatz. Waffenverbote und Böller-freie Zonen sollen helfen.

Mit Böllerverbotszonen und starker Polizeipräsenz wollen die Behörden in Nordrhein-Westfalen für einen friedlichen Jahreswechsel sorgen. Die Einsatzkräfte bereiten sich vor allem in den Städten auf einen Großeinsatz vor. „Wer meint, Silvester als Chaos-Show zu inszenieren, bekommt es mit der Polizei zu tun“, hatte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Montag angekündigt.

Geplant sei ein Großeinsatz mit mehr als 7.300 Polizistinnen und Polizisten in Nordrhein-Westfalen, so der Minister. Zuletzt war es in der Silvesternacht immer wieder zu teils heftigen Auseinandersetzungen zwischen Einsatzkräften und gewaltbereiten Gruppen gekommen.

Es bestehe wie schon in den vergangenen Jahren „eine abstrakt erhöhte Gefährdungslage“, sagte der Kölner Einsatzleiter Eisenmann. „Insbesondere als Reaktion auf den Anschlag in Magdeburg sind die Einsatzkräfte nochmals sensibilisiert worden.“ Auch die angespannte Lage im Nahen Osten habe man im Einsatzkonzept berücksichtigt. Unter anderem würden deshalb in der Silvesternacht die Sicherheitsmaßnahmen an der Synagoge in Köln verstärkt.

Große Böllerverbotszonen in Köln und Düsseldorf

Um die Lage zu entschärfen, gelten in mehreren großen Städten Böllerverbotszonen. In Köln setzt die Stadt zum zweiten Mal auf eine große Zone in der Innenstadt, in der nicht geböllert werden darf. Es gehe darum, die Belastung der Anwohner durch Lärm und Müll gering zu halten - vor allem aber auch um den Schutz von Polizisten und Rettungskräften, teilte die Stadt mit.

Auch Düsseldorf macht die Altstadt und Teile des Rheinufers erneut zur böllerfreien Zone. In den vergangenen Jahren habe es durch diese Maßnahme schon deutlich weniger Verletzte gegeben als sonst, teilte die Stadt mit. Auch Angriffe mit Feuerwerk auf Einsatzkräfte gebe es weniger.

Mobile Video-Überwachung in mehreren Städten

Andere Städte wie Essen, Duisburg und Dortmund verzichten auf ein örtliches Böllerverbot. Man setze auf die Einsicht der Menschen, sagte ein Sprecher in Dortmund. Auch die Stadt Duisburg hält eine Böllerverbotszone für „nicht zielführend“. „Angriffe mit Feuerwerkskörpern auf Passanten, Rettungskräfte und Polizisten ereigneten sich in den vergangenen Jahren in der Silvesternacht verteilt aufs gesamte Stadtgebiet“, sagte ein Sprecher. Dagegen könne man mit örtlichen Verboten nichts ausrichten.

In mehreren Städten installiert die Polizei aber mobile Video-Überwachungsanlagen an Hotspots, an denen es in früheren Jahren Gewalt gegeben hat - etwa in Duisburg und Essen.

Bochum hat ein Böllerverbot für zwei Straßen erlassen, in denen es in den vergangenen Jahren Angriffe mit Feuerwerkskörpern auf Polizisten gegeben hatte. In Münster sind Domplatz und Prinzipalmarkt böllerfreie Zonen. Bielefeld verbietet Pyrotechnik auf einer Partymeile am Hauptbahnhof.

In der Nähe von Kirchen, Krankenhäusern oder Altenheimen ist das Zünden von Feuerwerk ohnehin grundsätzlich verboten

Waffenverbotszonen an den Bahnhöfen

An knapp 20 großen Bahnhöfen in Nordrhein-Westfalen hat die Bundespolizei außerdem ein generelles Waffenverbot erlassen. Das Verbot umfasst gefährliche Gegenstände wie Messer, Schreckschusswaffen oder Baseballschläger - aber zum Beispiel auch Tierabwehrsprays.

Sorge vor illegalen Böllern

Mit Sorge schauen die Sicherheitskräfte auf illegale Feuerwerkskörper. „Jedes Jahr kommt es in der Silvesternacht zu zahlreichen Unfällen, weil zum einen mit illegalen und gefährlichen Feuerwerkskörpern geböllert und zum anderen auch bei geprüften Produkten nicht auf eine sichere Verwendung geachtet wird“, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU).

Verletzungen seien vermeidbar. „Ein achtsamer und rücksichtsvoller Umgang mit Feuerwerk und Mitmenschen schützt Sie und Ihre Liebsten und leistet auch einen Beitrag, die Beschäftigten im Gesundheitswesen nicht unnötig zu belasten“, sagt der CDU-Politiker. (dpa)