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KrankschreibungDAK: Mehr Arbeitsausfälle wegen psychischer Erkrankungen

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In NRW liegt der psychisch bedingte Arbeitsausfall höher als im Bundesschnitt (Symbolbild).

In NRW liegt der psychisch bedingte Arbeitsausfall höher als im Bundesschnitt (Symbolbild).

Krankschreibungen wegen psychischer Erkrankungen haben in NRW zugenommen. Das gilt laut Krankenkasse DAK besonders für Depressionen - und für Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten.

Arbeitsausfälle wegen psychischer Erkrankungen haben in NRW im vergangenen Jahr laut Krankenkasse DAK-Gesundheit einen Höchststand erreicht. In diesem Bereich sei es zu 376 Fehltagen je 100 Beschäftigte gekommen. Das ist ein Anstieg um 11,5 Prozent im Vergleich zu 2023, wie die Kasse mitteilte. Auffällig dabei: Vor allem die Diagnose Depression nahm erheblich zu. Beschäftigte im Gesundheitswesen sind besonders betroffen.

Fehlzeiten auch je nach Branche unterschiedlich

Unter allen psychischen Erkrankungen waren Depressionen 2024 die häufigste Ursache. „Depressionen haben 2024 in Nordrhein-Westfalen 62 Prozent mehr Arbeitsausfall verursacht als im Vorjahr“, hieß es aus Düsseldorf. Wie stark Beschäftigte von psychischen Erkrankungen betroffen sind, hänge unter anderem mit der Branche zusammen, in der sie tätig seien. 

In NRW haben Personen aus dem Gesundheitswesen demnach weit überdurchschnittlich viele Fehltage: 2024 waren es - wiederum bezogen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte - 520 Fehltage. An zweiter Stelle folgte der Bereich die Öffentlichen Verwaltung mit 455 Fehltagen.

Dauer der Krankschreibung wird länger

Dem DAK-Report zufolge lag die Dauer einer durchschnittlichen Krankschreibung wegen einer psychischen Erkrankung 2024 mit rund 35 Tagen über dem Vorjahresniveau. Fälle von langen Fehlzeiten - 29 bis 42 Tage - seien um ein Fünftel angestiegen. Und: Der psychisch bedingte Arbeitsausfall in NRW liege leicht über dem bundesweiten Durchschnitt.

Die hohe Fallzahl sei für betroffene Beschäftigte und Arbeitgeber eine zunehmende Herausforderung, betonte der NRW-Landeschef der DAK-Gesundheit, Klaus Overdiek. Es brauche eine verstärkte Aufklärung über die Ursachen und eine Stärkung der mentalen Gesundheit - tabulos und frei von Stigmatisierung. „Die Unternehmen bei uns in NRW kommen um eine Förderung der seelischen Gesundheit nicht mehr herum“, mahnte er in einer Mitteilung.

Insgesamt sank der Krankenstand in Nordrhein-Westfalen

Der Gesamt-Krankenstand in NRW sank allerdings im Vergleich zum Vorjahr leicht, wie die DAK-Gesundheit - bundesweit nach eigenen Angaben drittgrößte gesetzliche Krankenkasse - bereits Ende Januar mitgeteilt hatte. Denn: In zwei Bereichen, nämlich bei Bronchitis und Erkältung sowie bei Rückenproblemen, gab es Rückgänge bei den Krankschreibungen.

Für Analyse waren die Daten von 419.000 erwerbstätigen Versicherten in NRW ausgewertet worden. (dpa)