Der langjährige Bundesliga-Trainer Friedhelm Funkel hat die Führungsetage seines Ex-Clubs 1. FC Köln kritisiert. Der Vorstand um Präsident Werner sei zwar „sehr freundlich“, aber es fehle dem „aktuellen Vorstand an sportlicher Kompetenz“, sagte Funkel im Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger. Vor allem aber kritisierte Funkel Kölns Sport-Geschäftsführer Christian Keller.

„Ich glaube, dass seine Kompetenzen vor allem in anderen Bereichen liegen“, sagte der 71-Jährige. Funkels Vorwurf an Keller, der seit April 2022 als FC-Sportgeschäftsführer im Amt ist: Der Abstieg in der Vorsaison sei zu vielen Einsparmaßnahmen geschuldet und „absolut vermeidbar gewesen“, so Funkel drei Tage vor dem Topspiel der Kölner am Samstag (13 Uhr/Sky) beim Verfolger SC Paderborn.

Funkel: Erfahrung spricht gegen Keller

Funkel hat mit über 900 Spielen als Trainer im Profifußball sehr viel Erfahrung, und genau die spricht er Keller ab. „Woher sollte Christian Keller denn auch die Expertise und Erfahrung haben, um bei einem großen Klub wie dem FC auch sportlich die richtigen Entscheidungen zu treffen?“, sagte Funkel über Keller, der vor drei Jahren von Zweitligist Jahn Regensburg gekommen war.

„Der FC ist eine ganz andere Hausnummer. Und beim FC kommt es eben noch mehr auf Teamwork an“, sagte Funkel. „Es gibt heute im Fußball Leute, die denken, sie könnten alles und wüssten auch alles. Diese Leute sind mir in fünf Jahrzehnten im Profifußball aber nur ganz, ganz selten begegnet“, so der 71-Jährige, der mit Köln 2003 den Bundesliga-Aufstieg schaffte und bei seiner zweiten Amtszeit 2021 den Bundesliga-Abstieg verhinderte. (dpa)