BankenGeldautomaten-Attacken in NRW stark gesunken

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Ein gesprengter Geldautomat ist hinter einem Flatterband mit der Aufschrift «Polizeiabsperrung» zu sehen.

Ein gesprengter Geldautomat ist hinter einem Flatterband mit der Aufschrift „Polizeiabsperrung“ zu sehen.

«Moderner Bankraub» wird die Sprengung von Geldautomaten auch genannt. Doch die goldenen Zeiten für die Panzerknacker scheinen vorbei.

Die Zahl der Sprengattacken auf Geldautomaten ist in Nordrhein-Westfalen stark gesunken. Für die erste Jahreshälfte zeichnet sich ein Rückgang um fast 80 Prozent ab, wie aus Zahlen des NRW-Innenministeriums in Düsseldorf hervorgeht. So seien bis zum 27. Juni nur noch 18 Sprengungen registriert worden - im Vorjahr waren es zu dieser Zeit bereits 88 Fälle und im Rekordjahr 2022 sogar 102 Sprengungen gewesen.

„Geldautomatensprenger machen immer öfter einen großen Bogen um Nordrhein-Westfalen“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). Er führte den Rückgang auf optimierte Tatortarbeit, länderübergreifende Zusammenarbeit und Prävention zurück. So hätten die Banken inzwischen viele ihrer Geldautomaten umgerüstet. 

Mit dem Rückgang um fast 80 Prozent verstetigt sich der Trend, der sich bereits im ersten Quartal abgezeichnet hatte. Inzwischen rüsten viele Banken in NRW - wie die in den Niederlanden schon seit Jahren - ihre Geldautomaten in großem Stil mit Farbsätzen nach, die das Geld bei einer Sprengung einfärben und damit unbrauchbar machen. 

Banken mit entsprechend gesicherten Automaten hätten sofort einen deutlichen Rückgang der Angriffe zu verzeichnen, hatten Ermittler bereits früher mitgeteilt. Mit Testsprengungen war Bankenvertretern die Effektivität auch der preisgünstigeren Nachrüstungssysteme demonstriert worden. 

In den Niederlanden hatten die Banken bereits unmittelbar nach Aufkommen des Phänomens ihre Automaten entsprechend ausgestattet und damit die Lage rasch in den Griff bekommen. Zugleich hatte damit das Ausweichen der Tätergruppen über die Grenze nach Nordrhein-Westfalen und bald auch in andere Bundesländer eingesetzt. Die Ermittler gehen davon aus, dass rund 80 Prozent der Geldautomatensprenger aus den Niederlanden kommen. 

Erst vor wenigen Tagen hatten niederländische Spezialeinheiten in Zusammenarbeit mit Düsseldorfer Ermittlern fünf Verdächtige nach ihrer Rückkehr von einem Coup in Heilbronn festgenommen. Sie sollen für 21 Sprengungen verantwortlich sein.  (dpa)

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