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Brandstiftungen in KrefeldMutmaßlicher Amoktäter legt Teilgeständnis ab

Lesezeit 2 Minuten
Der mutmaßlicher Amoktäter gesteht teilweise.

Der mutmaßlicher Amoktäter gesteht teilweise.

Laut Anklage zog er mit einem Benzinkanister durch Krefeld und zündelte, bis er von der Polizei niedergeschossen wurde. Nun hat der 38-Jährige ein Teilgeständnis abgelegt.

Der mutmaßliche Amok-Brandstifter von Krefeld hat ein Teilgeständnis abgelegt. Er habe mehrere Brände unter anderem in seiner Wohnung gelegt, aber nicht versucht, das Kino-Center anzuzünden, sagte der 38-Jährige beim Prozessauftakt am Landgericht Krefeld. Auch die ihm vorgeworfenen Beleidigungen und Bedrohungen bestritt er und erhob stattdessen Vorwürfe gegen die Polizei: Es sei zweimal auf ihn geschossen worden, als er bereits gefesselt gewesen sei.

Streckenweise wirkte die Aussage verwirrt: Die Brände habe er wegen der Stimmen gelegt, die er höre. Irgendjemand wiederhole seine Selbstgespräche und übertrage sie nach draußen in die Stadt.

Angeklagter hinterließ Spur der Zerstörung

Blutige Kleidungsstücke, zertrümmerte Glasscheiben und eine Spur der Zerstörung: Im vergangenen Oktober sorgte seine Serie von Brandstiftungen und Zündeleien in Krefeld für Aufsehen und einen Großeinsatz. In einem Kino-Komplex schoss die Polizei den Iraner schließlich nieder. 

Er habe dort kein Feuerzeug in der Hand gehabt und sich lediglich verstecken wollen, sagte der Angeklagte. Das Benzin habe er bei der Rangelei mit einem Security-Mann versehentlich verschüttet, so der 38-jährige.

Zuvor waren innerhalb kurzer Zeit in der Stadt von verschiedenen Orten Notrufe eingegangen: Zuerst legte der polizeibekannte Mann laut Geständnis in seiner Dachgeschosswohnung Feuer, dann setzte er einen auf der Straße abgestellten Transporter der Caritas in Brand.

Fensterscheibe eingeschlagen, Tisch angezündet

Als Nächstes hatte er laut Anklage die Fensterscheibe eines Büros der Arbeitsagentur in Krefeld eingeschlagen, Benzin auf einem Schreibtisch ausgeschüttet und diesen angezündet. Auch diese Tat gestehe er, sagte sein Verteidiger nach der Verhandlung.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem schwere Brandstiftung, Bedrohung und Beleidigung vor. Das Gericht hat fünf Verhandlungstage angesetzt. (dpa)