NamenswechselNeuer Name für Tagebau-Dorf: Morschenich-Alt wird Bürgewald

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Der Ort Morschenich-Alt heißt fortan «Bürgewald». Ein Mitarbeiter von Straßen.NRW bringt das neue Schild an.

Der Ort Morschenich-Alt heißt fortan „Bürgewald“. Ein Mitarbeiter von Straßen.NRW bringt das neue Schild an.

Die Geschichte hat das Tagebau-Dorf überholt. Der leer gezogene Ort am Tagebau Hambach wird nicht abgebaggert. Allerdings gibt es einen neuen Namen.

Namenswechsel am Braunkohletagebau Hambach: Das Dorf Morschenich-Alt trägt künftig den Namen Bürgewald. Mitarbeiter des Landesbetriebs Straßen.NRW tauschten am Ortseingang die Schilder aus. 

Die Änderung hat mit dem vorgezogenen Ausstieg aus der Förderung der Braunkohle zu tun. Denn als beschlossen wurde, dass Morschenich doch nicht für die darunter liegende Braunkohle abgebaggert wird, war das Dorf bereits verlassen. Ein Großteil der alten Bewohner war umgezogen - nach Morschenich-Neu.

Die Gemeinde Merzenich, zu der sowohl das alte als auch das neue Dorf gehört, feiert das Ende der Umsiedlung am Samstag (6. Juli). Dann werden die vom Rat beschlossenen Umbenennungen offiziell: Morschenich-Alt heißt fortan „Bürgewald“ und Morschenich-Neu wird einfach zu „Morschenich“. Das Ortsschild von Morschenich-Alt ist Geschichte. „Es wird mit Sicherheit nicht weggeschmissen“, meinte ein Vertreter der Gemeinde.

Benannt nach einem Wäldchen

Bürgewald, benannt nach einem Wäldchen in der Nähe, soll mit Unterstützung des Lands Nordrhein-Westfalen zu einem „Zukunftsdorf“ entwickelt werden. Die 10.000-Einwohner-Gemeinde Merzenich hat die Flächen von RWE zurückgekauft und will den Ort weiter entwickeln. Unter anderem können frühere Bewohner zu bestimmten Konditionen ihr Haus zurückkaufen. Der Tagebau Hambach soll später zu einem Freizeit-See werden. 

Das neue Morschenich liegt dreieinhalb Kilometer Luftlinie von der früheren Ortslage entfernt östlich von Merzenich. Die Umsiedlung startete Ende 2013. Beteiligt waren damals fast 500 Einwohner, von denen heute mehr als die Hälfte am neuen Standort wohnen. Die anderen sind meist im Gemeindegebiet von Merzenich oder andernorts im Kreis Düren geblieben. (dpa)

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