AboAbonnieren

KanzlerkandidaturNRW-SPD schwenkt auf Scholz-Kurs ein

Lesezeit 2 Minuten
Pistorius oder Scholz? Landesparteichef Achim Post dementierte, dass es aus dem größten SPD-Landesverband einen «Putsch-Versuch» gegen eine erneute Kanzlerkandidatur von Scholz gegeben habe.

Pistorius oder Scholz? Landesparteichef Achim Post dementierte, dass es aus dem größten SPD-Landesverband einen „Putsch-Versuch“ gegen eine erneute Kanzlerkandidatur von Scholz gegeben habe.

Boris Pistorius genießt in der nordrhein-westfälischen SPD viele Sympathien. Daraus hat der Landesverband bislang keinen Hehl gemacht. Jetzt ruft er zu Geschlossenheit für Scholz auf.

Trotz vieler Fürsprecher für Verteidigungsminister Boris Pistorius im Vorfeld der Entscheidung zur Kanzlerkandidatenfrage stellt sich die nordrhein-westfälische SPD jetzt hinter den designierten Kanzlerkandidaten Olaf Scholz. Sowohl die Spitzen der Landespartei als auch der Vorstand der Landesgruppe der NRW-SPD im Bundestag versicherten, nun werde geschlossen für einen Sieg von Scholz bei der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar gekämpft.

Landesparteichef Achim Post dementierte in Düsseldorf, dass es aus dem größten SPD-Landesverband Querschüsse oder gar einen „Putsch-Versuch“ gegen eine erneute Kanzlerkandidatur von Scholz gegeben habe. „Aus meinem Landesverband kamen keine Querelen, sondern klare Blicke auf die Realität“, sagte der Bundestagsabgeordnete. Unterschiedliche Meinungen seien bei einer solchen Personalentscheidung „mehr als legitim“.

Olaf Scholz muss bis zu 19 Prozentpunkte Rückstand auf die Union aufholen, wenn er im Kanzleramt bleiben will.

Olaf Scholz muss bis zu 19 Prozentpunkte Rückstand auf die Union aufholen, wenn er im Kanzleramt bleiben will.

Die Vorsitzenden der NRW-Landesgruppe in der SPD-Bundestagsfraktion, Wiebke Esdar und Dirk Wiese, hatten Anfang der Woche mit der Erklärung für Aufsehen gesorgt, sie hörten viel Zuspruch für Pistorius und noch sei nichts entschieden.

NRW-SPD will mit Scholz geschlossen in den Wahlkampf ziehen

Diese Positionierung habe dem Landesverband nicht geschadet, sagte Post. Die beiden Sprecher hätten einfach das ausgedrückt, „was sie vor Ort in den Wahlkreisen im ganzen Land vernommen haben“. Das sei kein Unikat in NRW gewesen, „sondern das war in ganz Deutschland so“.

Jetzt sei die K-Frage von der Parteispitze entschieden und die NRW-SPD werde mit Scholz geschlossen in den Bundestagswahlkampf ziehen. Dabei werde auch Pistorius „eine sehr aktive Rolle einnehmen“.

Ähnlich äußerten sich Esdar und Wiese in einer Erklärung. Nun lägen die Karten auf dem Tisch und es werde gemeinsam mit Scholz gekämpft. „Die SPD eint das Ziel, dass ein Mann der sozialen Kälte, wie Friedrich Merz, nicht Bundeskanzler dieses Landes werden darf“, unterstrichen sie. (dpa)