Nach der tödlichen Attacke auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg versichern die Behörden in NRW, wachsam zu sein. Die Maßnahmen blieben hoch, eine konkrete Gefahr gebe es aktuell aber nicht.
Nach Todesfahrt in MagdeburgNRW-Weihnachtsmärkte: Keine konkrete Gefahr
Nach der tödlichen Attacke in Magdeburg bleiben die Vorkehrungen für die Weihnachtsmärkte in Nordrhein-Westfalen zunächst unverändert. „Die Sicherheitsmaßnahmen sind bereits nach dem Anschlag in Solingen noch einmal verstärkt worden“, sagte ein Sprecher des NRW-Innenministeriums auf Anfrage. Zugleich wurde für Nordrhein-Westfalen Trauerbeflaggung angeordnet.
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte am Freitagabend einen Weihnachtsmarkt in Düsseldorf besucht und sich dort mit Polizisten ausgetauscht. „Meine Gedanken sind bei den Opfern und Angehörigen des feigen Angriffs auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt. Der Schmerz und das Leid der Menschen wird uns alle das ganze Weihnachtsfest und darüber hinaus begleiten“, schrieb er auf der Plattform X.
„Die nordrhein-westfälischen Sicherheitsbehörden bleiben höchst wachsam. Unsere Sicherheitskonzepte werden nötigenfalls angepasst, derzeit gibt es aber keine Hinweise auf eine konkrete Gefahr“, hieß es weiter.
Mehr Präsenz nach Solingen
Nach dem Anschlag in Solingen am 23. August und dem Messerangriff in Siegen am 30. August hatte NRW-Innenminister Reul eine höhere Polizeipräsenz auf öffentlichen Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkten angeordnet. Zudem können auch Personen- und Taschenkontrollen auf Waffen oder andere gefährliche Gegenstände durchgeführt werden.
Die abstrakte Gefährdungslage für die Bundesrepublik Deutschland und damit auch für das Land Nordrhein-Westfalen bewege sich aber weiterhin auf einem anhaltend hohen Niveau, teilte das NRW-Innenministerium in Düsseldorf zudem mit.
Dschihadistische Organisationen wie der Islamische Staat (IS) verfolgten nach wie vor das Ziel, in westlichen Staaten – und somit auch in Deutschland –Anschläge zu begehen. Symbolträchtige Orte, Menschenansammlungen und öffentliche Veranstaltungen stünden dabei grundsätzlich im Fokus dschihadistischer Organisationen.
Anschlag auf Berliner Weihnachtsmarkt
Bereits nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin 2016 und dem Anschlag in Nizza, bei denen jeweils Lastwagen als Tatwaffen verwendet wurden, waren die Weihnachtsmärkte mit Pollern und Sperren gegen entsprechende Anschläge gesichert worden.
Dennoch gelang es einem Mann am Freitagabend in Magdeburg, mit einem SUV auf den Weihnachtsmarkt zu fahren und dort nach aktuellem Stand vier Menschen zu töten. Es soll sich um einen Islamkritiker und Ex-Muslim aus Saudi-Arabien handeln, der in Magdeburg jahrelang als Arzt an einem Krankenhaus gearbeitet hat. (dpa)