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InnenausschussReul soll im Landtag zu Magdeburg-Täter berichten

Lesezeit 2 Minuten
Blick auf den abgesperrten Weihnachtsmarkt in Magdeburg nach dem Anschlag. (Archivbild)

Blick auf den abgesperrten Weihnachtsmarkt in Magdeburg nach dem Anschlag. (Archivbild)

Der Täter von Magdeburg soll einen Flüchtlingsverein in NRW mit Anzeigen überhäuft und sich über die Kölner Justiz beschwert haben. Die SPD will im Landtag Details dazu erfahren.

Der tödliche Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt wird diese Woche den Landtag beschäftigen: Innenminister Herbert Reul (CDU) soll am Donnerstag im Innenausschuss berichten, welche Kontakte des Tatverdächtigen mit den nordrhein-westfälischen Behörden aktenkundig geworden sind. Der Mann hatte laut einem Medienbericht unter anderem einen Flüchtlingshilfeverein in Köln mit Anzeigen überzogen.

Laut „Spiegel“ stehen gut zwei Dutzend von mehr als 100 in einem BKA-Dokument aufgeführten Vorgängen in Zusammenhang mit dem Kölner Verein. Demnach stellte der mutmaßliche Attentäter im August 2023 auch eine Anzeige wegen Körperverletzung gegen Justizbeamte in Köln, die ihm zuvor offenbar ein Hausverbot erteilt hatten.

SPD will Details zu „strafrechtlich relevanten Vorfällen“

Die SPD-Fraktion hat mit Bezug auf den „Spiegel“-Artikel einen mündlichen Bericht im Innenausschuss beantragt. In dem Antrag heißt es, die Regierung solle „zu sämtlichen strafrechtlich relevanten Vorfällen, die in Nordrhein-Westfalen im Zusammenhang mit dem mutmaßlichen späteren Attentäter bekanntgeworden sind“ informieren. Außerdem „über die entsprechenden Maßnahmen, die von nordrhein-westfälischen Sicherheits- und Justizbehörden gegen ihn beziehungsweise aufgrund der jeweiligen Vorfälle eingeleitet wurden.“

Kurz vor Heiligabend war ein Mann mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gerast. Sechs Menschen starben, darunter ein neunjähriger Junge. Fast 300 Menschen wurden verletzt. Der Täter, ein Arzt aus Bernburg südlich von Magdeburg, stammt aus Saudi-Arabien, lebt seit 2006 in Deutschland und erhielt 2016 Asyl als politisch Verfolgter. Er war in den vergangenen Jahren an verschiedenen Stellen aufgefallen. Er sitzt in Untersuchungshaft. (dpa)