Auf glatten Straßen in Nordrhein-Westfalen hat es einige Unfälle gegeben. Mancherorts hatten Polizei und Räumfahrzeuge viel zu tun. Bis Freitagfrüh könnte es glatt und frostig bleiben.
Schnee und GlätteSchnee sorgt für mehrere Unfälle - Glatteis bis Freitag
Anhaltender Schneefall und glatte Straßen haben für mehrere überwiegend glimpfliche Unfälle in vielen Teilen Nordrhein-Westfalen gesorgt. In Lüdenscheid stürzte ein 76-Jähriger mit seinem Wagen am Bahnhof auf ein Gleis, wie die Polizei berichtete. Wegen der dichten Schneedecke habe der Fahrer - er blieb unverletzt - die Bahnsteigkante nicht erkannt. Das Gleis wurde am Donnerstagvormittag vorübergehend gesperrt.
Im Kreis Paderborn rutschte am Morgen ein mit 30 Schülerinnen und Schülern besetzter Linienbus ab in einen Straßengraben. Der leicht beschädigte Bus musste herausgezogen werden. Die allesamt unverletzten Schüler stiegen in einen Ersatzbus um und kamen etwas verspätet zum Unterricht.
Einsatzkräfte rücken verstärkt aus
In Bestwig im Hochsauerland geriet ein 45-jähriger Autofahrer wegen der Glätte in den Gegenverkehr und kollidierte mit dem Wagen eines 38-Jährigen. Die beiden Männer erlitten am Mittwochabend laut Polizei schwere Verletzungen. Auf der A45 rammte zwischen Lüdenscheid und Hagen ein Lastwagen auf glatter Fahrbahn eine Leitplanke, ein zweites Fahrzeug stieß dann mit dem Lkw zusammen. Ein Fahrer wurde leicht verletzt. Erst am Donnerstagvormittag war die Strecke wieder komplett frei.
In Werdohl im Märkischen Kreis rutschte am Morgen ein Schneepflug in einen Pkw. Bei Unfällen in Köln, Wuppertal und Schmallenberg im Hochsauerlandkreis wurden insgesamt sechs Menschen leicht verletzt, hieß es dort. In Bonn, Bielefeld und Detmold kam es zu Unfällen mit Sachschäden. Die Polizei des Oberbergischen Kreis rückte zu 15 Einsätzen auf schneebedeckten Straßen aus, hauptsächlich waren Blechschäden die Folge. In Wipperfürth sei ein 30-jähriger Autofahrer mit seinem Wagen gegen eine Leitplanke gerutscht und leicht verletzt worden.
Aus dem Kreis Euskirchen meldete die Polizei zehn Verkehrsunfälle mit Sachschäden. Im Kreis Düren kam es der Polizei zufolge zu 16 Unfällen, meist mit Sachschäden. Allerdings mussten nach einer Kollision mit drei Autos zwei Frauen schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. In Hagen kam es den Angaben zufolge zu 20 Einsätzen, unter anderem wegen umgekippter Bäume oder auch wegen liegengebliebener Busse oder Lkw.
Winterdienst seit frühen Morgenstunden auf den Straßen
Vielerorts war der Winterdienst schon in den ganz frühen Morgenstunden unterwegs - so auch in der größten NRW-Stadt Köln. Dort meldeten die Abfallwirtschaftsbetriebe AWB einen Großeinsatz mit mehreren hundert Beschäftigten bei andauernden Schneefällen auf Hauptverkehrsstraßen, Rad- und Fußgängerwegen. Die Feuerwehr in Schwelm berichtete von mehreren Einsätzen. Bäume seien unter der Schneelast zusammengebrochen. Auch die Stadt Aachen mahnte die Bürger wegen umstürzender Bäume zu besonderer Vorsicht.
Der Bahnverkehr kam laut Deutsche Bahn in NRW nicht ins Rutschen. Es habe keine größeren Störungen gegeben und sei „landesweit recht ruhig geblieben“, sagte ein Sprecher am Mittag. Im Regionalverkehr gab es Teilausfälle auf der Strecke Brilon-Wald und Messinghausen (RE57), ein Busersatzverkehr wurde eingerichtet. Laut Zuginfo.NRW kam es auch bei der S7 zwischen den Hauptbahnhöfen Wuppertal und Solingen zu Zugausfällen.
Wetterdienst warnt vor Glatteis bis Freitagfrüh
Viel Schnee fiel etwa in Aachen, Köln, im Bergischen Land oder auch im Sauerland. Stellenweise lagen dort schon am Vormittag bis zu 13 Zentimeter Schnee, sagte eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Essen. Auch in der Düsseldorfer Region, dem Ruhrgebiet und Ostwestfalen sei mit weiterem Schnee zu rechnen, nur im Münsterland sollen weniger Flocken fallen.
Weiterer Schneefall und abkühlender Straßenbelag könne bis Freitagmorgen zu Glatteis führen. In der Nacht zu Freitag sei gebietsweise leichter Frost mit zwischen null und minus fünf Grad zu erwarten. Es könne mancherorts zu überfrierender Nässe und Schneeschauern kommen. Der ADAC Nordrhein hatte bereits appelliert, das Auto möglichst stehenzulassen. Wer nicht unbedingt fahren müsse, solle zu Hause bleiben. (dpa)