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Wohnraum für StudierendeViele Studierende wohnen im „Hotel Mama und Papa“

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«Hotel Mama» oder auf eigenen Beinen stehen - eine eigene «Studentenbude» haben viele angehende Akademiker nicht. (Archivbild)

„Hotel Mama“ oder auf eigenen Beinen stehen - eine eigene „Studentenbude“ haben viele angehende Akademiker nicht. (Archivbild)

Den Beginn des Studiums empfinden viele junge Leute als eine Art Aufbruch in die Unabhängigkeit. Aus unterschiedlichen Gründen klappt das bei vielen aber nicht.

Ob aus Finanznot oder Liebe zum gewohnten Komfort: Rund 44 Prozent der Studierenden in Nordrhein-Westfalen haben laut Erhebung des Statistischen Landesamts 2022 bei ihren Eltern gewohnt. Zum Zensus-Stichtag Mitte Mai 2022 lebten demnach insgesamt knapp 616.000 Studierende in NRW. Über 267.000 von ihnen hatten ihren alleinigen Wohnsitz zu Hause.

Dabei lag der Anteil bei Männern mit 45,9 Prozent etwas höher als der bei Frauen, von denen 41 Prozent ihren alleinigen Wohnsitz im elterlichen Haushalt hatten. Mit zunehmendem Alter nimmt die Zahl derer, die das in Anspruch nehmen, ab: Von den Studierenden unter 20 Jahren, lebten mehr als Dreiviertel (75,5 Prozent) im elterlichen Haushalt - in der Altersgruppe der 25- bis 29-Jährigen waren es lediglich 27,1 Prozent.

Die meisten Studierenden wohnten an großen Hochschulstandorten wie Münster, Bonn, Bochum, Köln, Düsseldorf, Bielefeld, Dortmund, Essen, Wuppertal sowie den Kreisen Siegen-Wittgenstein, Paderborn und der Städteregion Aachen. Die höchsten Studierendenanteile an der Gesamtbevölkerung verzeichneten die Städte Aachen (14,9 Prozent) und Münster (10,8 Prozent). 

In den großen Hochschulstandorten ist der Anteil ausschließlich zu Hause wohnender Studierender vergleichsweise niedrig. Landesweit verzeichnete Münster mit rund zehn Prozent den geringsten Anteil. Auch Bonn, Köln, Bochum liegen mit ihren „Nesthocker“-Quoten unter dem landesweiten Durchschnitt. 

Demgegenüber fanden sich die höchsten Anteile im Kreis Heinsberg: Fast Dreiviertel aller dort wohnenden Studierenden (74,0 Prozent) lebten hier 2022 im elterlichen Haushalt. Auch der Kreis Unna sowie der Kreis Olpe wiesen mit 72,5 Prozent bzw. 70,4 Prozent ähnlich hohe Quoten auf. (dpa)