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Polizei-ErmittlungenWeitere Knochen bei aufwendiger Suchaktion ausgegraben

Lesezeit 2 Minuten
Schon kurz nach dem Start der Suche wurden weitere Knochenteile gefunden.

Schon kurz nach dem Start der Suche wurden weitere Knochenteile gefunden.

Bei Bauarbeiten in der Nähe einer Rehaklinik werden alte menschliche Knochen gefunden. Die Ermittler beginnen zu graben - und finden mehr. Was dahintersteckt, ist bislang völlig unklar.

Nach dem Fund eines älteren menschlichen Knochens auf einer Baustelle nahe einer Reha-Klinik in Ennepetal sind bei intensiven Sucharbeiten noch mehr Skelett-Überreste ausgegraben worden. „Wir haben heute Morgen weitere Teile von Knochen gefunden, größere und kleinere“, sagte ein Sprecher der Polizei im Ennepe-Ruhr-Kreis.

„Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Hinweise auf ein Tötungsdelikt“, stellte er klar. Um die Hintergründe des Fundes aufzuklären, liege aber noch viel Arbeit vor den Ermittlern. 

Um das Rätsel zu lösen, möchte die Polizei herausfinden, ob sich in den Erdmassen weitere Knochen oder Hinweise finden. Dafür müsse Erdreich von mindestens 1.500 Kubikmetern abgetragen und durchsucht werden - „in mühevoller Arbeit mit Spitzhacke und in Handarbeit“, so der Sprecher. 

Aufwendige Suche: Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks arbeiten sich durch große Erdmassen auf der Suche nach weiteren Knochen oder Hinweisen.

Aufwendige Suche: Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks arbeiten sich durch große Erdmassen auf der Suche nach weiteren Knochen oder Hinweisen.

Dafür kommen auch Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) mit Baggern zum Einsatz. Das Gelände sollte auch mit einer Drohne abgesucht werden. Die Arbeiten sollen noch die ganze Woche andauern. 

Klinikmitarbeiter machte Gruselfund

Vergangenen Mittwoch hatte ein Mitarbeiter der Reha-Klinik einen ersten Knochen auf dem im Zuge von Bauarbeiten aufgeschütteten Erdwall entdeckt. Ein eingesetzter Spürhund fand ein weiteres Exemplar. Die rechtsmedizinische Untersuchung ergab, dass die Knochen von einem Menschen stammen und mindestens zehn Jahre, vermutlich aber mehrere Jahrzehnte alt sind. 

Wie alt genau sollen nun tiefergehende Analysen zeigen. Auch DNA-Analysen könnten weitere Erkenntnisse liefern, hofft die Polizei. Bislang gebe es keinen Hinweis darauf, dass es sich um mehr als einen Menschen handele, so der Sprecher. Ein Schädel sei bislang nicht gefunden worden. 

Liefert die Geschichte des Fundorts Hinweise?

Auch laufen bereits die Ermittlungen zur Geschichte des Fundorts: „Dieser Bereich hat eine vielschichtige Historie“, sagte der Polizeisprecher. So habe sich im Zweiten Weltkrieg einmal ein Lazarett dort befunden. Auch sei dort zur Zeit des Nationalsozialismus eine Motorradstaffel der SS vor Ort stationiert gewesen. „Das sind alles Anhaltspunkte, bei denen wir einen möglichen Zusammenhang prüfen“, so der Sprecher. (dpa)