Mit ganz großen Emotionen hat sich Teammanager Jürgen Klopp nach neun Jahren und etlichen Erfolgen vom FC Liverpool verabschiedet.
Premier LeagueEmotionaler Klopp-Abschied mit Sieg in Liverpool – City wieder englischer Meister
Als der „Last Dance“ vorüber war, lachte Jürgen Klopp einfach nur noch. Der Teammanager des FC Liverpool umarmte mit seinem breitesten Grinsen jeden, der ihm in die Quere kam, er warf Kusshände ins Publikum - ehe er übermannt von der Wucht des Augenblicks in die Kabine eilte. Nach neun Jahren und etlichen Erfolgen verabschiedete sich der auf der Insel vielleicht beliebteste Deutsche mit ganz großen Emotionen von der Anfield Road.
Auf „The Kop“, der legendären Tribüne mit dem berüchtigten Liverpooler Anhang, besangen die Fans ihren Helden mit dem umgedichteten Beatles-Hit „I feel fine“ - „I'm so glad that Jürgen is a Red“, hallte es minutenlang durch das Stadion, als die Ära Klopp am Mersey River am Sonntag endgültig vorüber war. Alexis Mac Allister (34.) und Jarell Quansah (40.) bescherten dem 56-Jährigen in Überzahl nach Rot gegen Nelson Semedo (28.) einen verdienten Sieg gegen die Wolverhampton Wanderers.
Klopp-Abschied beim FC Liverpool: Nach Abpfiff wird es emotional
Sein Engagement in Liverpool bezeichnete Klopp als „größte Win-Win-Situation, die ich je in meinem Leben gesehen und erlebt habe. Es passte vom ersten Tag bis heute wie angegossen. Deshalb ist es so schwierig und emotional, sich zu verabschieden."
Schon vor dem Anpfiff wurde es emotional. Nachdem sich Liverpools Teambus auf dem Weg zum Stadion durch Menschenmassen und rote Rauchschwaden gekämpft hatte, blickte Klopp kurz vor Spielbeginn zu den Fans, legte die Hand auf die Brust und lauschte ein letztes Mal dem legendären „You'll Never Walk Alone“. Auf der Tribüne sang seine Frau Ulla mit Liverpool-Schal in den Händen mit.
„Die Leute nennen es den ‚Last Dance‘ - also lasst uns tanzen“, hatte Klopp gesagt. Die Anhänger huldigten ihrer Ikone mit einer gigantischen Choreografie, „JURGEN“ war über die gesamte Gegengerade zu lesen. Nach 491 Spielen hinterlässt Klopp tiefe Spuren an der Anfield Road. Er gewann mit dem Klub unter anderem 2019 die Champions League, 2020 die Premier League und erreichte zwei weitere Finals in der Königsklasse (2018, 2022).
Klopp reanimierte den über die Jahre und Jahrzehnte etwas eingeschlafenen Traditionsklub, er machte - wie bei seiner offiziellen Vorstellung versprochen - aus „doubters“ (Zweiflern) bald „believers“ (Glaubende) und verzückte die britischen Fans weit über die Stadtgrenzen hinaus. Gleich zu Beginn hatte er sich in Anlehnung an „The Special One“ Jose Mourinho als „The Normal One“ bezeichnet. Der Niederländer Arne Slot wird Nachfolger des früheren Dortmunder Trainers.
Manchester City wird wieder englischer Meister
Manchester City ist derweil zum vierten Mal in Serie englischer Fußball-Meister. Die Mannschaft von Star-Trainer Pep Guardiola ließ am dramatischen letzten Spieltag der Premier League nichts anbrennen und setzte sich im eigenen Stadion mit 3:1 (2:1) gegen West Ham United durch. Der FC Arsenal wurde wie im vergangenen Jahr Vizemeister. Die Gunners, die auf einen Ausrutscher von City angewiesen waren, gewannen ihr Heimspiel gegen den FC Everton dank Kai Havertz spät mit 2:1 (1:1).
Man Citys Triumph ist historisch. Nie zuvor hatte ein Team die Premier League viermal hintereinander gewonnen. Vor heimischem Publikum gelang den zuvor seit 22 Liga-Spielen ungeschlagenen Cityzens ein Blitzstart. Doppelpacker Phil Foden (2./18. Minute) traf kurz nach dem Anpfiff zur Führung und erhöhte für den drückend überlegenen Titelverteidiger, bei dem der deutsche Torhüter Stefan Ortega zwischen den Pfosten stand. West Hams Mohammed Kudus (42.) machte es mit seinem etwas überraschenden Anschlusstor für kurze Zeit spannend, bevor Rodri (59.) für die Entscheidung sorgte. (dpa)