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1500 Mitarbeiter betroffenModekonzern Esprit meldet Insolvenz an – Köln möglicherweise betroffen

Lesezeit 2 Minuten
Die Überreste des entfernten Logos der Modekette Esprit auf der Hohe Straße in Köln.

Die Überreste des entfernten Logos der Modekette Esprit auf der Hohe Straße in Köln.

Laut Esprit laufen bereits Gespräche mit einem interessierten Finanzinvestor. Auch Kölner Standorte könnte es hart treffen.

Der Modekonzern Esprit ist in finanzielle Schieflage geraten. Das Unternehmen hat für seine Obergesellschaft, die Esprit Europe GmbH, sowie sechs weitere deutsche Töchter Anträge auf Insolvenz in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Düsseldorf gestellt. Das gab Esprit am Mittwoch in einer Mitteilung bekannt. Der Geschäftsbetrieb soll bis auf Weiteres fortgeführt werden. Die rund 1500 betroffenen Mitarbeiter in Deutschland wurden informiert, wie es weiter hieß.

Ziel sei, das maßgeblich aus Deutschland geführte europäische Geschäft zu restrukturieren und zukunftsfähig auszurichten, teilte das Unternehmen mit. Gespräche mit einem interessierten Finanzinvestor seien bereits geführt worden. Die Verhandlungen über den Erwerb der Markenrechte für Europa befinden sich demnach in einem fortgeschrittenen Stadium.

Esprit meldet Insolvenz an: Möglicherweise Kölner Standorte betroffen

In Köln schloss bereits eine Esprit-Filiale auf der Hohe Straße im Zuge eines Schutzschirminsolvenzverfahrens. Folgende Filialen in Köln und Umgebung könnten nun ebenfalls betroffen sein:

  1. Kölner Innenstadt: Ehrenstraße 11
  2. Einkaufscenter in Köln-Weiden: Aachener Straße 1253
  3. Zudem gibt es ein großes Esprit-Sortiment in Köln bei Galeria Karstadt
  4. Peek & Cloppenburg (Schildergasse 65-67)
  5. Hürth-Park: Theresienhöhe B110
  6. Rathaus Galerie in Leverkusen: Friedrich Ebert Platz 2

Was mit den Filialen geschehen wird, hat das Unternehmen noch nicht mitgeteilt.

Insolvenz: Esprit leidet „seit geraumer Zeit unter sinkenden Umsätzen“

Die bisherige Geschäftsführerin Man Yi Yip wird laut der Mitteilung aus dem Unternehmen ausscheiden. Die Rechtsanwälte Christian Gerloff und Christian Stoffler sollen die Leitung übernehmen und den Modekonzern sanieren. Esprit habe seit „seit geraumer Zeit unter sinkenden Umsätzen“ gelitten, sagte Gerloff. Betroffen von der Insolvenz sind wesentliche Teile des europäischen Geschäftes. Die Esprit-Töchter in Belgien und in der Schweiz hatten bereits im März 2024 Insolvenz angemeldet.

Esprit ist weltweit in rund 40 Ländern aktiv und hat seine Hauptzentralen in Ratingen und in Hongkong. Deutschland ist der wichtigste Markt für den Konzern. Bundesweit gibt es nach Unternehmensangaben 57 Filialen, in Europa 124. Die Esprit Europe GmbH, die ihren Sitz in Ratingen hat, ist die Obergesellschaft für Esprit in Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich, die skandinavischen Länder, Polen und Großbritannien. Einkauf und Vertrieb sind in diversen europäischen Tochter- und Enkelgesellschaften organisiert. (red mit dpa)