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„Passt, wackelt un hät Luff“Tollitäten aus dem Kreis Euskirchen treffen sich beim Landrat

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Zahlreiche Karnevalstollitäten stehen auf der Treppe vor dem Kreishaus in Euskirchen. Rechts vor der Gruppe kniet Landrat Markus Ramers in einem Schornsteinfeger-Kostüm.

Zahlreiche Tollitäten kamen am Donnerstag im Kreishaus zusammen, um gemeinsam ihre Regentschaften zu feiern.

Einmal im Jahr wird der Beamtenbunker zum Jeckenzentrum: Landrat Markus Ramers empfängt im Kreishaus die Tollitäten dieser Session.

Es ist jedes Jahr das Gleiche. Und trotzdem schön. Wenn Landrat Markus Ramers und sein Allgemeiner Vertreter Achim Blindert derart mit Orden behangen sind, dass sie tags darauf „Rücken“ haben dürften und wenn dem Landrat-Chauffeur und Keyboarder Werner Krebs auch Stunden nach der Veranstaltung das taktvolle Wippen nicht aus dem Fuß geht, dann war wieder Tollitätenempfang im Kreishaus in Euskirchen.

Und der stand unter einem Motto, das auch zum kommenden Kreishaushalt passend könnte – zumindest wird daran gerade hart gearbeitet: „Passt, wackelt un hät Luff“ hatte sich Cheforganisatorin Tamara Empt überlegt und damit wohl den Nagel auf den Kopf getroffen. Doch wie es sich für eine Baustelle gehört – und davon gebe es im Kreis Euskirchen viele, sagte der eine oder andere Jeck hinter vorgehaltenem Orden – war Empt nicht allein. Rund 50 Kreis-Mitarbeiter waren am Donnerstag bereits Stunden vor dem Empfang im Einsatz.

Findet der Landrat im alten Werkzeug ein paar Millionen?

Moderiert wurde die jecke Sause im Beamtenbunker erneut von Florian Ramolla und Corinna Lawlor. Es war kaum zu zählen, wie viele Einmärsche bei dieser neuerlichen Vollversammlung der Prinzen, Fürsten, Regenten und ihren Gefolgen intoniert wurden. Was aber auffiel: In dieser Session haben unheimlich viele weibliche Tollitäten das Sagen über ihre närrischen Untertanen – und das quer durch den Kreis.

Landrat Markus Ramers hat sich übrigens als Schornsteinfeger verkleidet. Dafür war er am Wochenende noch extra in einem Meisterbetrieb. Und im alten Werkzeug, eine Art Sichel zum Auskratzen des Schornsteins, gibt es einen Hohlraum. Ursprünglich wohl, um dort Hochprozentiges zu verstauen und nach getaner Arbeit auf eben diese anzustoßen.

Der eine oder andere Bürgermeister dürfte sich aber eher freuen, wenn Ramers noch die eine oder andere Million darin findet, um die Kreisumlage zu verringern – die Hoffnung dürfte berechtigt sein, denn Schornsteinfeger sollen bekanntlich Glück bringen. Auf Ruß im Gesicht hatte Ramers verzichtet. „Ich mache eher auf Wärmepumpe“, sagte er augenzwinkernd. Die Einnahmen des Empfangs gehen an den Förderkreis des Berufsbildungszentrums.