Kurz nach Mitternacht waren am Neujahrstag zwei Brände in Bielstein und Wiedenest entfacht worden. Jetzt ist klar: Feuerwerkskörper haben die Feuer ausgelöst.
Große Hilfsbereitschaft für die OpferFeuerwerk ist Ursache für die Brände in Bergneustadt und Bielstein
Feuerwerkskörper sind laut Auskunft der Polizei die Ursache für die beiden Großbrände in der Silversternacht kurz nach Mitternacht. Für die Geschädigten ist das sicherlich eine wichtige Nachricht und ein Grund, durchzuatmen. Doch die Probleme sind damit keineswegs gelöst, wie wir bei einem Besuch der zerstörten Gärtnerei von Thomas Ochel in Bergneustadt-Wiedenest erfahren haben.
Von den Pflanzen in den Gewächshäusern und den Gebäuden selbst ist nicht mehr viel übrig. Es ist ein Bild der Zerstörung. In der einen Ecke steht das Gerippe eines Motorrads, in der anderen eine verkohlte Maschine, die noch von Firmengründer Horst Ochel stammt, der sich im Jahr 1959 in Wiedenest selbstständig gemacht hat.
Dass der Familienbetrieb weitergehen wird, steht für die Ochels nur wenige Tage nach dem Brand in der Silvesternacht fest. Nur in welcher Form das sein wird, ist aktuell noch offen. „Die Karten werden neu gemischt“, sagt Thomas Ochel. Durch den Brand sei jegliche Planung komplett auf den Kopf gestellt worden. Während das reine Blumengeschäft sowie der von Sohn Nicolas weiter nach vorne gebrachte Garten- und Landschaftsbau wohl auch in Zukunft gesetzt sind, steht die Eigenproduktion von Pflanzen auf dem Prüfstand.
„Ich kann nicht sagen, ob die noch einmal hochgefahren werden kann“, sagt Ochel. Aktuell gehe es darum, neues Werkzeug für den Garten- und Landschaftsbau zu bestellen. Das Zeitfenster, in dem Gehölzarbeiten durchgeführt werden dürften, ende mit dem 1. März. „Und unsere Motorsägen sind nur noch Klumpen“, sagt der Unternehmer.
Wohnraum angeboten
Tief berührt haben Thomas Ochel und seine Familien all die Menschen, die Hilfe angeboten haben. Seien es Spenden oder das Angebot tatkräftiger Unterstützung. „Das ist für uns einfach unfassbar, wie viele Menschen sich gemeldet haben“, sagt Ochel.
Darunter seien auch Kunden gewesen, die für den Übergang Wohnraum angeboten hätten. „Das hat uns sehr bewegt und berührt, und wir sind dafür zutiefst dankbar.“
Fünfstellige Summe
Auch in Bielstein, wo in der Silvesternacht beinahe zeitgleich ein Brand durch Feuerwerkskörper entfacht wurde, ist die Hilfsbereitschaft für die Geschädigten groß, wie Initiatorin Pia Kind im Gespräch mit dieser Zeitung berichtet. Nach einem Gespräch mit Bürgermeister Ulrich Stücker kooperiere man inzwischen bei der von Kind initiierten Spendenaktion.
Auch auf der Internetseite der Stadt werde die Aktion beworben. Kind berichtet von einer unglaublichen Resonanz, nachdem der Spendenaufruf im Netz gewesen sei. Ein Mann aus Norddeich habe sich bereits nach zwei Stunden bei ihr gemeldet. „Dieses Feedback tut den beiden Betroffenen unglaublich gut“, sagt die Nachbarin. Inzwischen sei für die beiden eine gute fünfstellige Summe zusammen gekommen. „Das erste Geld haben sich inzwischen von mir bekommen.“
Auto zur Verfügung gestellt
Uwe Söhnchen vom gleichnamigen Pflegedienst hat den Eheleuten für den Übergang eine möblierte Wohnung und einen Wagen zur Verfügung gestellt, so dass sie die tagtäglichen Dinge erledigen können. Ob das Haus in der Uelpebergstraße gerettet werden kann, ist indes offen.
Brandursache
Es waren Feuerwerkskörper, die in der Silvesternacht die beiden Brände in Bergneustadt-Wiedenest und in Wiehl-Bielstein ausgelöst haben. Dieses Ergebnis haben die Untersuchungen der Brandermittler ergeben, berichtete die Kreispolizeibehörde am Donnerstag. Hinweise auf die Verursacher der Brände liegen noch nicht vor, so die Polizei am Donnerstag. Hinweise gehen an die Kripo, 02261-8199-0. (r)