Alternative Abnehm-HilfenKryolipolyse bekämpft mit Kälte das ungeliebte Fett

Wie mit einem Staubsauger wird der Bauch angesaugt und heruntergekühlt.
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Köln – Abnehmen mit Kälte? Das passt ja zum Winter, dachte ich und begab mich frohen Mutes in die brandneue Filiale von Kryoform. Das „Institut für Fettreduktion durch Kälte“ mit Sitz in München hat gerade in Köln eine neue Filiale eröffnet. Die Behandlung könne da punktgenau wirken, wo man mit Sport und Diät einfach nicht mehr weiterkommt, informiert mich Geschäftsführer Adrian Fischer bei meinem ersten Besuch. Bauch, Po, Love Handles – also die seitlichen Rettungsringe –, Oberschenkel, Waden. Das Kryolipolyse-Gerät könne am Körperteil der Wahl Fettzellen zerstören und so unerwünschte Rundungen glätten.
Die Methode sei aber kein Hexenwerk. Man muss kalorienbewusst essen und zusätzlich seinen Stoffwechsel ankurbeln, am besten mit Sport. Eine Abkürzung zum Traumkörper ist die Frier-das-Fett-Weg-Methode also nicht. Schade, aber immerhin eine ehrliche Ansage.
Bäuchlein im Schraubstock
Kurz darauf mache ich es mir auf der Liege bequem. Die freundliche Assistentin rückt meiner Bauchspeckrolle mit einer Staubsaugerähnlichen Apparatur zu Leibe. Die Staubsauger-Düse ist hohl und in der Lage, meine Bauchspeckrolle einzusaugen: Für eine halbe Stunde wird sie so festgeklemmt – die Wurzelbehandlung beim Zahnarzt ist schlimmer, aber ich habe schon entspannter gelegen. Es fühlt sich an, als sei mein Wohlstandsbäuchlein in eine Schraubzwinge geraten. Wer schön sein will, muss leiden. Als die Dame mich nach einer halben Stunde befreit, bleibt eine deutliche Delle im Bauch zurück, die leicht verfärbt ist. Das gibt sich aber in den nächsten Stunden.
Einen Monat später trete ich erneut an. Die Bauchumfangmessung zu Beginn ist ernüchternd. 112, sogar ein Zentimeter mehr als beim ersten Mal. Klar, es ist Weihnachtszeit und zum Sport hatte ich irgendwie keine Zeit. . . Erneut wird die Rolle gequetscht, zum Trost bekomme ich eine Lotion mit, die ich fortan zum Einreiben verwenden soll. Diese fördere die Kryolyse, also die fettzellenzerstörenden Prozesse in meinem Innern, erklärt die empathische Assistentin. Den Abschluss-Checkup-Termin vereinbaren wir für Ende Februar. Die Behandlung bekommt noch mal 90 Tage Zeit, um ihre Wirkung zu entfalten.
Am Ende erfolgreich
Am 24. Februar wird das Maßband wieder angelegt, mit verblüffendem Resultat: 104 Zentimeter. Sieben weniger als bei der Ausgangsmessung vier Monate zuvor. Wow. Offiziell hätten mich die zwei Termine zu je einer halben Stunde 400 Euro gekostet. 400 geteilt durch sieben macht 57 Euro je Zentimeter. Dafür, dass die Fettschicht meines Körpers, gerade die am Bauch, in den vergangenen Jahrzehnten hartnäckig zugenommen hat, ist der Preis doch nicht mal zu hoch. Seien wir ehrlich: ab 40 geht es doch nur noch um Gewicht- und Form-Halten, alles andere ist ganz harte Arbeit.
Bleibt die Frage, ob ich den Effekt nicht auch ohne Kryolipolyse erreicht hätte. Schließlich gab’s im Januar mehr Sport und weniger Futtern. Ich gehe einfach mal davon aus, dass die Kryolipolyse dazu beigetragen hat. Der Glaube versetzt Fettberge.