Die dunkle Jahreszeit hat nicht nur Tristesse im Angebot. Zuweilen wird’s auch funkelnd oder schrill und unheimlich. Zu Halloween locken Ausflugsziele mit unterhaltsamen Horrorprogrammen. Hier sind unsere Lieblinge.
Ausflüge zu HalloweenGruseln in Mettmann, Blutbad in Mönchengladbach
Wer seinen Kürbis schon geschnitzt, die Mumienwürstchen gewickelt und die Draculazähne geputzt hat, der kann sich an Halloween erwartungsvoll zu einem Gruselausflug aufmachen. An schauderhaften Ausflugszielen mangelt es Nordrhein-Westfalen in den kommenden Tagen jedenfalls nicht. Blutbäder sind genauso im Angebot wie makabre Tänzer sowie ein gruseliges Puppenzimmer. Wir haben unsere Lieblingsziele für Familien zusammengestellt und auch Tipps, die sich eher für hartgesottene Gruselfans eignen.
Herbstlichter im Brückenkopfpark
Das Blattwerk schillert in grünem Licht, überlebensgroße Gesichter schweben auf Wasserteppiche projiziert über den Wiesen, mehr als 30 Leuchtpinguine watscheln die Wege entlang, auf dem Wasser gleitet eine überdimensionale, leuchtende Ente, ein Lichtschiff segelt vorüber. Wer noch Gruselanfänger oder Gruselanfängerin ist, der wählt zum Einstieg einen Besuch im Brückenkopfpark in Jülich. Bis zum 10. November kann man dort jeden Abend ab 18.30 Uhr die Herbstlichter begutachten, die den Park in eine mystische Atmosphäre eintauchen lassen. Guten Abend kann man bei der Gelegenheit mottogerecht auch den Arktischen Wölfen sagen, die im Park wohnen, sowie den Schneeeulen, Schleiereulen und Kraushaarvogelspinnen.
Geöffnet ist dann Sonntag bis Donnerstag bis 22 Uhr, am Freitag und Samstag bis 23 Uhr, Erwachsene zahlen zehn Euro Eintritt, Kinder sechs Euro. Weitere Informationen gibt es beim Brückenkopfpark.
Grusel-Haus in Mettmann
Gruselige Dekoration, eine Nebelmaschine und gedimmte Beleuchtung: In Mettmann hat Maurice Giebisch das Heim seiner Eltern passend zu Halloween in ein Grusel-Haus verwandelt. Der 21-Jährige ist ein echter Halloween-Fan und investiert sogar sein Erspartes für sein außergewöhnliches Hobby.
„Ich dekoriere einfach gerne“, sagt Giebisch. Schon als Jugendlicher habe er bei einem Grusel-Haus in Hamm mitgeholfen. Als der Initiator nach Kanada auswanderte, ergriff Giebisch seine Chance. Er kaufte einige Dekoartikel auf und startete 2020 das erste Mal mit dem Spuk-Spektakel in Mettmann.
In jedem Jahr inszeniert er eine neue Attraktion – dieses Mal ein Grusel-Labyrinth im Garten. Als würde man ein Haus betreten, werden Besucher unter anderem durch ein unheimliches Puppen-Zimmer geleitet. Für sein „Halloween-Haus“ nimmt Giebisch keinen Eintritt, stattdessen sammelt er Spenden für die Aktion „Lichtblicke“, die Familien und Kindern in Not hilft.
Von Donnerstag bis zum 1. November spukt es im Garten der Giebischs. Ab 19.00 Uhr können sich Besucher das Halloween-Haus am Krumbach in Mettmann anschauen – teils sorgen sogar kostümierte „Erschrecker“ für den extra Schock. Am Donnerstag ist Kindertag, dann sind auch keine kostümierten Erschrecker im Einsatz. Nach Halloween wartet schon das nächste Projekt auf den Deko-Fan: „Ab dem 1. Advent leuchtet mein Weihnachtshaus.“
Makabre Tänze im Freizeitpark Efteling
Die Chorgestühlbänke in der dunklen Abtei tanzen, der ganze Innenraum dreht sich wie eine herabfallende Münze im Kreis, an den Wänden wachen Drachen mit flackernden Kerzen, überall kann man über einen Totenkopf stolpern. Zu Halloween eröffnet im niederländischen Freizeitpark Efteling, gut zwei Stunden Fahrzeit von Köln entfernt, eine besonders schauderhafte Attraktion: Der „Danse Macabre“. Hier sollen, so die Geschichte, Musiker auf mysteriöse Art und Weise verschwunden sein. 108 Besucherinnen und Besucher mit und ohne Behinderung finden im Fahrgeschäft Platz. Eingebettet ist das gruselige Musik-und-Fahrspektakel laut Efteling in einen neuen mysteriösen Themenbereich mit Gastronomie und Einzelhandel.
Ein Ticket für den gesamten Freizeitpark kostet zwischen 38 und 51 Euro, Kinder unter vier Jahren kommen kostenlos auf das Gelände. Geöffnet ist von zehn bis 20 Uhr. Weitere Informationen gibt es bei Efteling.
Vitusbad färbt Becken blutrot
Das Vitusbad in Mönchengladbach kündigt zu Halloween wortwörtlich ein Blutbad an. Wie in den Vorjahren färbt das Hallenbad das Wasser in seinem Freizeitbecken blutrot. „Kostüme sind erwünscht und auch im Wasser erlaubt!“, heißt es dort.
Zielgruppe der Party mit House Musik und Hip-Hop am 31. Oktober sind Kinder und Teenager. Neben dem blutroten Becken kündigt das Vitusbad „weitere gruselige Überraschungen“ an. Für die Aufbauarbeiten schließt das Bad am Donnerstag bereits um 14 Uhr, Einlass für die Party ist ab 18 Uhr. Eine Eintrittskarte kostet 7,50 Euro und ist bereits im Online-Shop erhältlich.
Movie Park baute größtes Indoor-Horrohaus Europas
Ein Gang durch den Movie Park in Bottrop ist derzeit nichts für schwache Nerven: Seit dem 28. September und noch bis zum 10. November feiert der Freizeitpark sein berühmtes Halloween Horror Festival. Gut also, dass der Movie Park das Gelände in kinderfreundliche Bereiche und sogennante „Scare-Zones“ aufteilt. In letzteren machen 280 Monster Jagd auf Besucher. Eineinhalb Monate lang erwecken Darsteller auf den Wegen und in Gruselhäusern Dämonen, Zombies und Serienkiller aus berühmten Horrorfilmen zum Leben.
„Stay Quiet, Stay Alive!“, ist das Motto des neuesten der acht Horrorhäuser im Moviepark - angelehnt an den Horrorfilm „A Quiet Place“ („Ein leiser Ort“), in dem unverwundbare Kreaturen alles jagen, was Geräusche macht. Auch in dem neuen Horrorhaus, nach Angaben des Movie Parks das größte Indoor-Horrorhaus Europas, setzen Besucher vorsichtig einen Fuß vor den anderen, um bloß keinen Laut zu machen.
Die sieben weiteren Horrorhäuser sind einigen Besuchern schon aus den Vorjahren bekannt: Hell House, Secrets of St. Elmo, The Curse of Chupacabra, Circus of Freaks, Final Stop, Murder Museum und The Slaughterhouse.
Ebenfalls neu ist die Live-Show „Unhallowed – the Freak Show Straight Out of Hell“. Bei der halbstündigen Produktion kommen ein Schwertschlucker, ein Schlangenmensch und ein Feuerspucker zum Einsatz. Für Besucherinnen und Besucher, die Filme wie „The Conjuring“ erst in ein paar Jahren gucken dürfen, bietet der Freizeitpark von 12 bis 17 Uhr im Nickelodeon-Land ein Halloween-Programm für Kinder.
Kostüme sind im Movie Park für Gäste nicht gestattet: Ansonsten könnten Besucher und Darsteller verwechselt werden. Tickets sollten bestenfalls vorab online gekauft werden, um möglicherweise höhere Preise an der Tageskasse zu vermeiden.
Spuk auf Burg Satzvey
Auch in der Region spukt es am 31. Oktober: Ab 18 Uhr begrüßt ein düster gekleideter Fährmann stumm seine Besucher auf der Wasserburg Satzvey in Mechernich. Im Gutshof bieten die Organisatoren ein Bühnenprogramm, ab 21 Uhr beginnt die Aftershow mit DJ im Geistersaal.
Neu ist der Parcour des Schreckens: Zwischen 19 und 21.30 Uhr erschrecken dort Darsteller Gäste und drängen sie als Höhepunkt durch einen „Nebeltunnel“. Für Besucher, denen das zu viel des Horrors ist, beginnt bereits am Nachmittag, um 15 Uhr, das familienfreundliche Programm für Kinder mit Schminktischen und Bastelaktionen. Verkleidungen sind kein Muss, aber erwünscht. Tickets kosten für Erwachsene 22 Euro im Vorverkauf und 27 Euro an der Abendkasse, Schüler und Studenten zahlen 19 Euro im Vorverkauf. Kinder zwischen 4 und 12 Jahren kommen für 15 Euro in das Innere der Burg. (mit dpa)