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Natur und Tiere in NRWZehn Ausflüge zu wilden Tieren rund um Köln

Lesezeit 9 Minuten

Sogar Flamingos gibt es im Zwillbrocker Venn - den Winter verbringen sie allerdings am Ijsselmeer und im Rheindelta.

In Nordrhein-Westfalen gibt es jede Menge Möglichkeiten für Familien mit Kindern, um Tiere zu besuchen und zu beobachten. Auch in den 12 Naturparks in NRW lässt sich die Schönheit der Natur aus nächster Nähe erleben. An manchen Orten ist die Natur noch wild und unberührt, an anderen können besonders seltene Tiere entdeckt werden. Im dunklen Wald Fledermäuse beobachten? Das geht zum Beispiel bei so genannten Fledermauswanderungen mit dem NABU. Oder man macht bei einer der Schmetterlingsexkursionen des Naturzentrum Nettersheim in der Eifel mit – Faszination garantiert.

Wir haben zehn besonders schöne, tierische Ausflugstipps zusammengestellt - von freilebenden Flamingos im Zwillbrocker Venn über einen Besuch bei wilden Pferden im Merfelder Bruch bis hin zu Wölfen in der Eifel.

Die Herde der Dülmener Wildpferde

Hier geht es zu unseren tierischen Ausflugstipps:

Flamingos im Zwillbrocker Venn

Sogar Flamingos gibt es im Zwillbrocker Venn - den Winter verbringen sie allerdings am Ijsselmeer und im Rheindelta.

Im Münsterland ist der Sommer rosa: Im Zwillbrocker Venn ist die nördlichste Flamingobrutkolonie Europas zu Hause. Die langbeinigen Vögel sind bis September im Naturschutzgebiet zu beobachten. Ursprünglich stammen sie vermutlich aus privater Tierhaltung. Für das gute Nahrungsangebot im Venn ist eine Lachmöwenkolonie verantwortlich, die mit ihrem Kot für hohes Planktonwachstum sorgt. Zeitweilig tummeln sich mehr als 60 Flamingos im Venn. Den Winter verbringen sie am Ijsselmeer und im Rheindelta.

Wann? Rangertouren zu den Flamingos an ausgewählten Tagen von April bis August. Die Station bietet jedoch auch ganzjährig Touren zu anderen wilden Tieren an. Dazu ist jedoch zwingend eine Anmeldung bei der Biologischen Station Zwillbrock erforderlich, weil nur eine begrenzte Anzahl von Personen im Aussichtspunkt Platz haben. Anmeldung online bei der Biologischen Station Zwillbrock.

Tipp: Das Besucherzentrum der Biologischen Station Zwillbrock liefert mit einer interaktiven Naturerlebnisausstellung weitere Informationen zu den Tieren. Die Flamingoroute ist auf deutscher und niederländischer Seite auch als Fahrradwegenetz ausgebaut. Der Verlauf ist an wichtigen Knotenpunkten mit einem rosa Flamingo gekennzeichnet: Räderverleih vor Ort.www.flamingoroute.comwww.bszwillbrock.de

Wildpferde im Merfelder Bruch

Die Herde der Dülmener Wildpferde

Sie sind ein lebendes Naturdenkmal und bilden das einzig verbliebene Wildgestüt auf dem europäischen Festland: die Wildpferde im Merfelder Bruch bei Dülmen. Das Reservat der Herzöge von Croy hat die Tiere vor dem sicheren Untergang gerettet. Wer das Naturschutzgebiet durchstreift, der findet eine friedlich grasende Herde vor. Die hübschen Falben sind sich selbst überlassen: Fohlen tollen umher, und mit etwas Zeit und Ruhe lässt sich das Instinktverhalten der Pferde im Familienverband bestens beobachten. Einmal jährlich findet dort seit 1907 der Wildpferdefang am letzten Samstag im Mai im Merfelder Bruch statt.

Wann? Der nächste jährliche Wildepferdefang findet am 28. Mai 2022 statt. Es wird wegen der steigenden Beliebtheit empfohlen, frühzeitig Tickets zu kaufen – für das kommende Jahr gibt es, wegen der coronabedingten Ausfälle der letzten Jahre, allerdings keine Tickets mehr im Vorverkauf.

Die Wildpferdebahn ist ab dem 02. November 2021 vorerst geschlossen.

Normalerweise ist sie bei gutem Wetter an Wochenenden sowie an Feiertagen in NRW von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Hunde dürfen angeleint mitgenommen werden.

Tipp: Besuchergruppen ab 10 Personen haben bei vorheriger Terminvereinbarung von montags bis freitags die Möglichkeit, unter sachkundiger Führung die Wildpferde in freier Natur zu beobachten und zu erleben. Die Führung dauert etwa eine Stunde. Hunde dürfen in diesem Fall nicht mitgeführt werden.

Wo? Merfelder Bruch, 48249 Dülmen, www.wildpferde.de

Salamander an der Wupper

Wer in der Dämmerung wandert, trifft vielleicht auf einen Salamander: Insbesondere in feuchten, milden Nächten im Schutz der Dunkelheit tauchen sie auf, um Nahrung zu suchen.

In den Laubwäldern entlang der Wupper liegt die Heimat des Feuersalamanders. Allerdings bekommen ihn die Spaziergänger nur selten zu sehen, denn der Salamander gehört zu den nachtaktiven Tieren. Erst in der einsetzenden Dämmerung kann man die scheuen Amphibien bei der Suche nach ihrem Mitternachtssnack beobachten. Dafür braucht man unbedingt eine Taschenlampe.

Tipp: Feuersalamander-Exkursionen starten gelegentlich am Brückenpark in Müngsten. Bei einer Nachtwanderung durch den sagenhaften Flüsterwald erleben Teilnehmer den Feuersalamander hautnah und erfahren Erstaunliches über das geheimnisvolle Tier und seinen Lebensraum. Auch von Mythen und Sagen ist die Rede, wenn die Naturführer der „Wupper-Tells“ durch Buchenwälder und an schroffen Felsen vorbei zu plätschernden Bächen führen.

Aktuell werden keine Führungen angeboten.

Weitere Infos: www.wuppertell.bsmw.de

Schmetterlings-Hotspot

Schmetterling Admiral Thinkstock Mark Mirror

Schöne Schmetterlinge sieht man immer seltener: Der Admiral

Auch wenn Zitronenfalter, Aurora-Falter und Kleiner Fuchs durch die Gärten flattern – jeder, der in den letzten Jahren genauer hingeschaut hat, konnte bemerken: Viele Schmetterlingsarten werden immer seltener. An der Spitze der Zählaktion, die der Nabu landesweit Jahr für Jahr durchführt, lag der Kohlweißling, den wahrscheinlich jeder von uns schon mal über Wiesen hat flattern sehen. Zahlenmäßig gefolgt vom Großen Ochsenauge und Tagpfauenauge, wie die Statistik privater Schmetterlingsliebhaber ergibt.

Tipp: An wenigen Stellen in Nordrhein-Westfalen leben so viele Schmetterlingsarten auf so engem Raum, darunter auch etliche gefährdete, wie im Urfttal bei Nettersheim. Seit einigen Jahren wird dieses Gebiet von der AG Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen (Schmetterlingskundler) gepflegt. Vom Naturzentrum Eifel in Nettersheim aus führt ein Schmetterlingspfad durch das Gebiet.

Wann? Etwa einmal im Monat gibt es von dort aus auch geführte Exkursionen in das Schmetterlingsgebiet Urfttal. Termine und Preise finden sie hier.

www.naturzentrum-eifel.de

Fledermäuse beobachten

fledermaus

Viele Fledermäuse leben auch in der Stadt.

Sogar die Großstadt Köln bietet mit ihren Grünanlagen und künstlich angelegten Weihern für mehrere Fledermausarten eine attraktive Heimat. Sie brauchen vor allem alte Bäume als Nachtquartiere sowie – je nach Art – Wasserflächen und Gehölze, wo sie Mücken und Nachtfalter finden. Gut sind sie daher überall dort zu beobachten, wo sowohl Gewässer als auch Gehölze zu finden sind. Also rund um den Stadtwaldweiher, Adenauer Weiher oder auch den Kalscheurer Weiher.

Tipp: Aber auch mitten in der Stadt sind Fledermäuse unterwegs. Der Dom gibt mit seinem Gemäuer unserer kleinsten Fledermausart, der Zwergfledermaus, ein Wohnquartier.

Wann? Feldermaus-Beobachtungen werden vom NABU angeboten, außerdem können Interessierte beim Arbeitskreis-Fledermäuse mitmachen und Informationen rund um den Schutz der kleinen Säuger erhalten.

Rothirsche in der Eifel

Ein mächtiger Rothirsch im Wildpark.

Die Rothirsch-Aussichtsempore in Dreiborn bei Schleiden im Nationalpark Eifel ist insbesondere im September und Oktober der ideale Ausguck auf den Rothirsch auf Brautschau. Sein eindrucksvolles Werben, auch Röhren genannt, schallt kilometerweit über Wiesen, Täler und Wälder.

Besonders zur Brunftzeit im Herbst ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, die prächtigen Geweihträger zu erspähen – ihr Brunftschrei ist sowieso nicht zu überhören. Lebensgroße Modelle vermitteln eine Vorstellung über die imposante Größe der Vierbeiner: Rothirsche sind Mitteleuropas größte freilebende Wildtiere. Und wenn alle die Regeln befolgen – psssst, bitte leise sein – steht einem unvergesslichen Naturschauspiel nichts mehr im Wege! Von den Wanderparkplätzen aus sind es etwa 1,2 Kilometer bis zur Aussichtsempore.

Wo? Rothirsch-Empore, Wiesenstraße 3A, 53937 Schleiden

www.nationalpark-eifel.de

Fische des Rheins

Aquarium Köln_ Goyert

Im Aquariums des Kölner Zoos können Fische des Rheins beobachtet werden.

Fische fühlen sich im Rhein wieder wohler. Mehr als 40 Fischarten tummeln sich mittlerweile wieder in Nordrhein-Westfalens größtem Fluss. Von A wie Aal über F wie Flunder, M wie Meerforelle bis hin zu Z wie Zander – alle wieder da. Dank aufwendiger Wiederansiedlungsprogramme scheinen sich auch anspruchsvolle Wanderfische wie Lachse und Maifische wieder zu etablieren.

Wer einen Angelschein hat, denn ohne den hat man in deutschen Gewässern keinerlei Erlaubnis zum Fischfang, der geht vielleicht auch auf Barbe. Das ist eine Karpfenart, im Durchschnitt etwa 40 Zentimeter lang und im Rhein weit verbreitet. Beachten müssen Angler, dass für einige Fischarten Schonzeiten existieren. Einige Gewässerabschnitte in Köln unterliegen der Pacht von Verbänden oder Vereinen, so dass man eine Gastkarte erwerben muss.

Tipp: Im Aquarium des Kölner Zoos kann man die Unterwasserwelt von Vater Rhein erkunden. Dort ist sie nachempfunden, Abschnitt für Abschnitt.www.koelnerzoo.de

Adler- und Wolfspark Eifel

Europäischer Grauwolf (Symbolbild)

In und rund um eine Burgruine aus dem 12. Jahrhundert befindet sich der Adler- und Wolfspark Kasselburg. Das größte Wolfsrudel Westeuropas ist dort in einem 10 Hektar großen Gelände untergebracht. Es finden dort viele Sonderaktionen und Veranstaltungen statt, von Ritterspielen über Falknertage bis zu den Wolfsnächten. Dabei trifft man sich zu einer abendlichen Wolfsfütterung und anschließendem Grillen in der Burg oberhalb des Wolfsgeheges.

Wann? Bis zum 31.10. täglich von 10 bis 18 Uhr. Dienstag bis Sonntag Greifvogel-Flugprogramm 11 Uhr und 15 Uhr, Wolfsfütterung 11.45 Uhr und 15.45 Uhr. Ab dem 01. November: Sa. und So. 11 bis 16 Uhr, 14 Uhr Wolfsfütterung (keine Flugvorführungen)

Eintritt? Erwachsene 9 Euro, Kinder 6,50 Euro

Wo? Adler und Wolfspark Kasselburg, 54570 Pelm, Telefon: 06591 42 13www.adler-wolfspark.de

Wisent-Wildnis am Rothaarsteig

Wisent-Welt im Sauerland

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Das Wisent galt seit Jahrhunderten als ausgestorben.

Die Wisent-Welt ist ein Artenschutzprojekt zur Erhaltung und Wiederansiedlung der bedrohten Tierart. Da die bereits freilebende Herde im Wisent-Wald nur sehr selten zu beobachten ist, bietet die Wisent-Wildnis am Rothaarsteig eine zweite Herde, die die Besucher entdecken können.

Wann? Di-So und an Feiertagen 10-17 Uhr (letzter Einlass), Montag Ruhetag, vorherige Terminbuchung notwendig.

Eintritt? Kinder (bis 100cm Körpergröße) Eintritt frei, Kinder (unter 1,50m Körpergröße) 3,50 Euro, Erwachsene 5,50 Euro, Nutzung des 600m langen Wirtschaftsweges 3,50 Euro

Wo? Wisent-Wildnis am Rothaarsteig, 57319 Bad Berleburg

www.wisent-welt.de

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Hanna im Schlepptau von Wisent-Weibchen Hoima im Dünnwalder Wildpark.

Tipp: Ganz dicht am Großstadtdschungel und doch mitten in der Wildnis: Die großen naturnahen Gehege des Dünnwalder Wildparks am östlichen Stadtrand von Köln bieten Einblicke in das „wilde“ Leben in heimischen Wäldern. Der Wildpark wurde 1957 eröffnet. Die Attraktionen sind Damm- und Muffelwild, Wildschweine und Wisente, die in unseren Regionen ausgestorben sind.

Wo? Dünnwalder Mauspfad 230, 51069 Köln, kostenfreie Parkplätze am Birkenweg 4 und Parkplatz Kalkweg - ideal wenn man den Wildpark und den Höhenfelder See erkunden will.Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Bus-Haltestelle: Wildpark (KVB-Linie 154), KVB: Linie 4, Haltestelle Leuchter Strasse.

www.wildpark-duennwald.de

Zu den Wildgänsen der Bislicher Insel

wildgänse bisslicher insel Thinkstock Carosch

Beeindruckendes Naturspektakel - wenn sich die Wildgänse auf der Bisslicher Insel niederlassen.

Kaum eine Gegend in NRW ist so naturbelassen wie diese Wasserlandschaft am Niederrhein. Schnatternd landen sie jedes Jahr mit Beginn der ersten Herbsttage in den Auen der Bislicher Insel bei Xanten: Bis zu 25 000 Wildgänse kommen aus der Arktis und beziehen ihr Winterquartier am Niederrhein.

Und mit ihnen kommen Schaulustige, die jeden Flügelschlag der schönen Wasservögel mit dem Fernglas beobachten, bevor die Tiere Ende Februar wieder zurückfliegen. Ob sie in Formationen am Himmel auftauchen oder sich zu Tausenden auf einer grünen Wiese niederlassen: Seit den 1960er Jahren rasten die Gänse hier, denn am milden Niederrhein ist es im Vergleich zu ihrer arktischen Heimat im Winter regelrecht warm, und die Wildgänse finden auch im Winter genügend Nahrung.

Tipp: Neben einer Dauerausstellung über den Lebensraum Auenlandschaft bietet das Infozentrum der Bislicher Insel auch geführte Ausflüge zu Flora und Fauna in die Umgebung an. Das Naturschutzgebiet ist im ganzen Jahr ein wichtiges Vogelschutzgebiet, sodass regelmäßig Expeditionen in das Vogelreich angeboten werden. Der Artenschutzturm beherbergt verschiedene Insekten, Vogel und Fledermausarten und die Besucher können von der Aussichtsplattform die Vögel des ganzen Naturschutzgebietes beobachten. Außerdem beginnt ein Rundweg am Naturforum.

Wo? NaturForum Bislicher Insel, Bislicher Insel 11, 46509 Xanten

www.metropoleruhr.de

Hier finden Sie weitere Ausflugtipps zu Tieren oder mit Tieren

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