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Heilklima, Kneipp, WaldbadenSechs Ausflüge, die uns fit durch den Frühling führen

Lesezeit 5 Minuten
Frau steht im Wald, umringt von Bäumen und Moos am Bach.

Wenn im Frühling die Natur erwacht, ist es im Wald besonders schön.

Kneippen in der Eifel? Oder auf feurigen Spuren ehemals brodelnder Vulkane wandern? Und klare Luft gibt es auf Heilklimawanderstrecken bei Nümbrecht. Sechs Frühlingsausflüge.

Einfach mal die Seele baumeln lassen und sich auf die Natur und ihre Elemente besinnen – das tut ganz besonders in stressigen Zeiten gut. Bei einem Spaziergang oder einer Wanderung durch grüne Wälder oder entlang von plätschernden Gewässern senkt sich unser Puls und wir entkommen dem Alltagsstress.

In NRW bieten sich wunderschöne Routen an, auf denen man sich den Kopf freiwandern kann oder auch einfach nur in die Weite blicken kann: Wie wäre es mit einem entspannten Kneippbad in der Eifel? Oder man begibt sich auf die feurigen Spuren der ehemals brodelnden Vulkane im Drachenfelser Ländchen. Und bei einem Spaziergang in Nümbrecht atmet man ganz frische und klare Luft auf Heilklimawanderstrecken.

Sechs Tipps für Wanderungen und Ausflüge auf den Spuren der Elemente:

1. Auszeit für die Lunge: Heilklima rund um Nümbrecht

Blick auf eine Landschaft mit Wäldern und Feldern

Der Ausblick vom Aussichtsturm im Kurpark Nümbrecht ist einfach fantastisch.

Tief durchatmen, frische Luft genießen und der Seele eine Pause vom Alltag gönnen: Rund um den oberbergischen Ort Nümbrecht bietet sich Ausflüglern eine wunderschöne Landschaft mit idyllischen Wiesen, sanften Hügeln und besonders klarer Luft. Tief durchatmen ist hier nicht nur erfrischend, sondern eine wahre Wohltat für den Körper – schließlich ist Nümbrecht ein heilklimatischer Kurort. Vom Kurpark aus führen gleich sechs verschiedene Nordic-Walking-Routen und vier Wanderstrecken in die Natur, vorbei an kleinen Weihern und durch rauschende Wälder. Wer mag, kann zudem den Aussichtsturm „Auf dem Lindchen“ erklimmen und den Blick über die bewaldete Landschaft und das kleine Märchenschloss Homburg schweifen lassen.

Kurpark Nümbrecht, Höhenstraße 30, 51588 Nümbrecht | www.nuembrecht.de

2. Brodelnde Vulkane: Feuerroute im Drachenfelser Ländchen

Blick auf ein grünes Feld, Berge im Hintergrund

Blick von Berkum über das Drachenfelser Ländchen.

Brodelnde Lava formte vor vielen Jahrtausenden die Vulkanlandschaft im Naturpark Rheinland. Zwischen Rhein und Eifel erzählen Vulkankuppen, alte Steinbrüche und felsige Krater von den glühenden Bergen der Vergangenheit. Viele Höfe und Gutshäuser im Drachenfelser Ländchen sind ebenfalls aus vulkanischem Gestein erbaut. Passend zur Entstehungsgeschichte der Landschaft führt die „Feuerroute“ von Wachtberg bis Rheinbach durchs Drachenfelser Ländchen.

Die Strecke mit ihren insgesamt 33 Kilometern ist in sechs kleinere Etappen gegliedert. An jedem Einstiegspunkt gibt es auch Rundwanderungen, die dort anknüpfen. Am Wegesrand der Feuerroute erklären Infotafeln Wissenswertes rund um das Thema Feuer und halten kleine Aufgaben für Neugierige bereit. Außerdem gibt es an jeder Einstiegsstelle zum Weg eine kleine Steinprobe, die mitgenommen werden darf: Tuff, Basalt, Trachyt, Keramik, Eisenerz und Quarz. (Aktuell sind diese leider vergriffen, werden aber wieder bestückt). Eine der Einstiegsmöglichkeiten ist in Rheinbach am Himmeroder Wall. Dort startet auch die Rundwanderung „Rheinbacher-Wald-Runde“ (Länge: 12,1 km).

Feuerroute, Startstation Himmeroder Hof, Rheinbach | GPX-Daten der Feuerroute können hier heruntergeladen werden: www.naturpark-rheinland.de/feuerroute

3. Ins Grüne eintauchen: Waldbaden in der Wahner Heide

ein Mann läuft durch einen Wald

Beim Waldbaden nimmt man die Eindrücke und die Atmosphäre des Waldes besonders intensiv auf. (Symbolbild)

Das sanfte Rauschen des Windes in den Blättern, das Knacken kleiner Zweige unter den Füßen und ein erdiger Duft in der Luft: Im Wald geht es uns gut. Beim sogenannten Waldbaden taucht man mit allen Sinnen in die Natur ein und besinnt sich wieder auf das Hier und Jetzt. Die ursprünglich japanische Tradition erfreut sich seit einiger Zeit auch bei uns großer Beliebtheit. Statt einer kilometerreichen Wanderung steht hier das Entdecken der Stille im Vordergrund. Um die Atmosphäre des Waldes zu spüren, kann man zum Beispiel mit den Händen über raue Baumrinden streichen oder die Augen schließen und dabei den Geräuschen der Natur lauschen. Waldbaden-Kurse gibt es zum Beispiel in der Wahner Heide oder im Dünnwalder Wald. Hier finden regelmäßige Kurse in Kleingruppen statt. Eine Anmeldung ist Pflicht.

Wahner Heide, Portal Burg Wissem, Burgallee 1, Troisdorf | www.wahnerheide-koenigsforst.de

4. Plätscherndes Glück: Auf dem Erlebnispfad am Pulheimer Bach

Blick auf einen Bach

Der Weiher am Pulheimer Bach in der Großen Laache.

Wasser hat nachweislich eine wohltuende Wirkung – zum Beispiel, wenn man daran entlangspaziert. Denn das stetige Plätschern beruhigt unsere Nerven und kann sogar den Blutdruck senken. Bei Pulheim können Wanderlustige einer ganz besonderen Route folgen: Auf dem „Erlebnispfad Pulheimer Bach“ geht es immer am Wasser entlang, von der Quelle bis zur Mündung, an der der kleine Bach in einem alten Rheinarm versickert. 30 Erzählstationen und drei Ankerpunkte warten entlang des Bachlaufs darauf, von Wanderern entdeckt zu werden. Bei Pulheim, Geyen-Sinthern und Glessen gibt es überdachte Stationen mit Schautafeln. Hier erfährt man viel über Flora und Fauna und entdeckt mit etwas Glück den einen oder anderen Bach-Bewohner. Die acht Kilometer von der Quelle bis zur Mündung lassen sich wunderbar mit Kindern erwandern.

Parkplätze am Erlebnispfad: Bergheim-Glessen, hinter der Feuerwehr, „An der Broicheiche“, weitere Parkplätze finden Sie hier. Weitere Infos: pulheimerbach.de, www.erlebnispfad-pulheimer-bach.de

Parkplatz hinter der Feuerwehr

5. Weißes Gold entdecken: Unterwegs auf der Salzroute

kleines Gebäude aus Sandstein mit roten Dachziegeln

Der Quelltuffhügel (Küttfelsen) in Salzkotten. Im Hintergrund ist das ehemalige Brunnenhaus zu sehen.

In vielen Kulturen der Welt ist die Kostbarkeit von Salz schon seit Jahrtausenden bekannt. Kein Wunder, denn ohne den lebenswichtigen Mineralstoff wäre das Leben fad. In NRW kann man sich auf die Spuren des „weißen Goldes“ begeben und beispielsweise Etappen der Westfälischen Salzroute erwandern. Zwischen Unna am Rande des Ruhrgebiets und dem „Kütfelsen“ in Salzkotten lädt eine abwechslungsreiche Landschaft zur Erholung ein. Auf dem Weg gibt es immer wieder spannende Stationen zu entdecken, wie etwa das Erlebnismuseum „Westfälische Salzwelten“ oder das Gradierwerk Salzkotten. Die Westfälische Salzroute eignet sich auch für Familien. Eine Fahrradroute von Unna nach Salzkotten führt an allen Höhepunkten vorbei.

Infos rund um die Salzroute gibt es hier: www.westfaelische-salzroute.de, www.paderborner-land.de | Das Museum: www.westfaelische-salzwelten.de

6. Erholung für die Seele: Mit Kneippbädern innere Ruhe finden

Füße in einem Bach

Kneipptreten regt den Kreislauf an (Symbolbild). 

Der Naturheilkundler Sebastian Kneipp war bereits im 19. Jahrhundert überzeugt, dass die „Natur die beste Apotheke ist“. Entsprechend seines ganzheitlichen Ansatzes aus den fünf Elementen – Wasser, Bewegung, Ernährung, Heilpflanzen und Balance – kann man sich zum Beispiel in der Eifel auf den Weg machen, Körper und Seele in Einklang zu bringen. Schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts lockt Bad Münstereifel als Zentrale der Kneipp'schen Heilmethode mit zahlreichen Kurwegen oder Wassertretbecken. Der Kurpark Schleid bietet einen idyllischen Rundweg, auf dem Wanderer die schöne Natur genießen können. Der Kneipp-Verein Bad Münstereifel e.V. bietet aktuell ein buntes Kursangebot rund um die fünf Elemente von Kneipp. Jeden 3. Samstag im Monat findet zudem eine kleine Kneipp-Wanderung (zwei Stunden) mit einem Gesundheitstrainer statt.

Kurpark Schleid, Kölner Str. 13, 53902 Bad Münstereifel | Kneipp-Wanderung ab Schleidtal: Anmeldung bei Herrn Mainzer unter 02253 932711 | Weitere Infos www.bad-muenstereifel.de oder www.kneippverein-bad-muenstereifel.de