Ausflugstipps für FamilienSechs Orte in der Natur für kleine und große Abenteurer
Es ist Wochenende und der Familie fällt die Decke auf den Kopf: Zoos und Wildparks sind geschlossen, Museen und Schwimmbäder dicht. Wir haben sechs Ausflugsziele von der Eifel bis ins Bergische Land zusammengestellt, an denen kleine und große Entdecker Abenteuer erleben können – spielerisch und in der Natur.
Corona-Hinweis: Bitte halten Sie auch in der Natur den nötigen Abstand zu anderen Menschen ein und tragen Sie, wo es geboten ist, einen Mund-Nasen-Schutz.
1. Signale aus dem All empfangen
Radioteleskop, Eifel
Wie in einem Science-Fiction-Film ragt die Antenne des riesigen Radioteleskops von Effelsberg aus dem bewaldeten Eifel-Tal empor. Seit 1972 empfängt man dort Signale aus dem All. Mit stolzen 100 Metern Durchmesser gehört das Teleskop des Bonner Max-Planck-Instituts für Radioastronomie zu den größten beweglichen Radioteleskopen der Erde. Die Station Effelsberg ist Teil eines europaweiten Netzwerks von Radioteleskopen, die alle miteinander verbunden sind. Mit den Teleskopen werden Entstehungsgebiete von Sternen, ferne Galaxien, Schwarze Löcher und vieles mehr beobachtet. Weil sich der Parabolspiegel um 360 Grad drehen und um 90 Grad kippen lässt, kann der gesamte Himmel in Augenschein genommen werden. Von innen ist das Radioteleskop allerdings nicht zu besichtigen. Eine nahe Aussichtsplattform bietet aber einen tollen Blick auf den riesigen Parabolspiegel.
Tipp: Drei kleine Wanderwege starten an dem Aussichtsplateau: Der Planetenwanderweg (800 m), eher ein Spaziergang, der Milchstraßenweg (4 km) führt zum Ort Burgsahr und der Galaxienweg (2,6 km) führt zur Martinshütte, auf halbem Weg nach Kirchsahr.nordeifel-tourismus.de
2. Mit Naturerbe-App durch die Heide
Wahner Heide und Königsforst
Die unendliche Weite der Heide, neblige Moore, verwunschene Bruchwälder – die Wahner Heide ist mehr als ein nettes Ausflugsziel vor den Toren Kölns: Das 8250 Hektar große Naturschutzgebiet beherbergt rund 700 gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Mit der kostenlosen Naturerbe-App der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) können Familien die Gegend außerdem auf ganz andere Weise erkunden. Während die Infozentren der Wahner Heide wegen Corona geschlossen sind, kann man sich mit der App selbst auf den Weg machen: Auf vier Touren (je 4-5 km Länge) erfährt man Wissenswertes zu fleischfressendem Sonnentau, Wasserbüffeln oder zu Fledermaus-Quartieren in ehemaligen Bunkeranlagen. Die Touren starten je an einem der vier Besucherzentren, den sogenannten „Besucher-Portalen“ Burg Wissem (Troisdorf), Forsthaus Steinhaus (Bergisch Gladbach), Turmhof (Rösrath), Gut Leidenhausen (Köln-Porz).
Tipp: Am Gut Leidenhausen gibt es einen schönen naturbelassenen Abenteuerspielplatz und ein Wildgehege.www.dbu.de/2637.html
3. Grenzerfahrung am Dreiländerpunkt
Dreiländereck, Aachen
Landesgrenzen sind besondere Orte. Oft schwingen Schmuggler-Geschichten aus alten Zeiten mit. Auch wenn wir heute stolz sind auf unsere Grenzfreiheit in Europa, ist das in der Corona-Zeit ein sensibles Thema. Für Menschen in NRW ist das Dreiländereck ein besonderes Ausflugsziel. Drei Grenzsteine markieren den Ort bei Aachen, wo Deutschland, die Niederlande und Belgien aufeinander stoßen. Bis 1919 war es sogar ein Vierländerpunkt – mit dem unabhängigen Zwergstaat Neutral Moresnet, der heute zu Belgien gehört.
Tipp: Rundherum gibt es einen großen Spielplatz und Wiesen zum Toben. Ein großes, gewachsenes Labyrinth, ist leider wegen Corona aktuell geschlossen. Wer am Dreiländerpunkt war, kann zudem von sich behaupten, am mit 322,5 Metern höchsten Berg der Niederlande gewesen zu sein. Auf dem Weg zur Spitze des Vaalserbergs kommt man auf Seiten der Niederlande am hölzernen Wilhelminaturm vorbei. Ganz oben angekommen wartet der Balduin-Turm mit herrlichen Ausblicken auf das Umland. Rundum gibt es ein ganzes Netz an beschilderten Wanderrouten und einen Naturerlebnispfad.www.aachen-tourismus.de
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4. Ingenieurskunst trifft Naturparadies
Müngstener Eisenbahnbrücke, Solingen
Bis heute ist sie Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke: Fast filigran spannt sich der 465 Meter lange Stahlkoloss quer durch die wilde Natur über das Tal der Wupper bei Müngsten. 1897 wurde das Meisterwerk der Ingenieurskunst fertiggestellt. Architekt war Anton von Rieppel. Seither verbindet die Brücke Remscheid und Solingen miteinander. Einen besonders schönen Blick auf sie hat man vom Brückenpark aus, der sich unter der Brücke entlang der Wupper schlängelt. Der Park bietet Raum für Erholung und Spaziergänge. Normalerweise kann der Fluss am südlichen Ende des Parks auf einer Schwebefähre überquert werden, die von den Passagieren mit zwei Seilen selber angetrieben wird. Wegen Corona ist sie aktuell nicht in Betrieb, öffnet aber voraussichtlich am 15. März wieder. Auch das „Haus Müngsten“ ist mit seiner Gastronomie aktuell geschlossen.
Tipp: Am Remscheider Ufer gegenüber liegt oberhalb am Hang der 1901 errichtete Diederichstempel. Von dort aus blickt man „auf Augenhöhe“ zur Brücke. Die S-Bahn 7 Solingen-Remscheid-Wuppertal hält am Bahnhof Schaberg (Solingen), von dort führt ein Fußweg hinunter in den Park.www.brueckenpark-muengsten.de
5. Lernen und Laufen auf dem Milchweg
„Milchdorf" Lendringhausen, Oberbergisches Land
Dass eine Kuh nicht lila ist, dürften mittlerweile wohl auch die Kinder aus der Stadt wissen. Aber wo unsere Milch genau herkommt und welchen Weg sie bis ins Supermarktregal nimmt, weiß auch manch Erwachsener nicht. Sechs Milchwanderwege in NRW machen unsere heimische Landwirtschaft erlebbar: Das Bergische Land ist geprägt vom bäuerlichen Ursprung und von den Tieren. Doch auch hier können sich immer weniger Bauern über Wasser halten. Ein kleiner Wanderweg hat es sich zur Aufgabe gemacht, über die Milchviehhaltung zu informieren – mit Infos am Wegrand rund um Milchwirtschaft und den Besonderheiten im Bergischen Land.
Tipp: Bei Wipperfürth begleitet Kuh Lotte Wanderer über den Milchweg. Hautnah erfahren Kinder auf dem 4 km langen Weg rund um das „Milchdorf“ Lendringhausen alles rund um die Milch.www.kuhlturlandschaft.de
6. Auf Teufelspfaden durchs Hobbitland
Teufelsschlucht, Südeifel
Es muss der Teufel selbst gewesen sein, der diesem Ort in der Südeifel seinen Stempel aufgedrückt hat. Verewigt hat er sich in den Schluchten und Klüften der Felsbastionen des Ferschweiler Plateaus: Vor allem in der 28 Meter tiefen nach ihm benannten Teufelsschlucht. Gleich mehrere Wanderwege führen durch dieses beeindruckende Felsenland. Wie durch die Kulisse eines Hobbitfilms leiten drei markierte „Teufelspfade“ kleine und große Entdecker durch die fantastische Landschaft: Übersichtlich ist der kleine Rundweg „Teufelsschlucht“ (1,8 km) , der „Teufelspfad 2“ ist 3,6 km und die „Teuflische Acht“ 5,8 km lang – letzterer führt an den Irreler Wasserfällen vorbei. Hier werden Kinder zu Entdeckern und Abenteurern. Moosbewachsene Steilwände, enge Schluchten, Gänge und Höhlen sorgen für Spannung und lassen die Fantasie tanzen.
Tipp: Die Wanderwege starten am „Naturparkzentrum Teufelsschlucht“, das allerdings wegen Corona noch geschlossen ist. Die Wanderwege aber sind frei zugänglich. Mit einer eigenen Teufelsschlucht-App kann man auch auf eine Audio-Wanderung gehen.www.teufelsschlucht.de