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Drehorgel- oder Laurel & Hardy MuseumSechs kuriose Museen in NRW

Lesezeit 5 Minuten

Laurel & Hardy-Museum, Solingen

Über 900 Museen buhlen in NRW um die Gunst der Besucher. Neben den großen Häusern der internationalen Kunst, lohnt ein Blick auf die vielen ungewöhnlichen, teils kuriosen kleineren Museen. Es gibt zum Beispiel ein Bienenmuseum in Duisburg, ein Zwieback-Museum in Hagen oder ein Telefonmuseum in Bochum. Wir stellen sechs kuriose Museen vor, die sich gut mit einem Ausflug verbinden lassen - eines davon, im Bergischen Land, gehört sogar dem Unesco Weltkulturerbe an.

1. Drehorgelmuseum, Marienheide

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Dr. Ullrich Wimmer begeistert Besucher in seinem Bergischen Drehorgelmuseum.

In der ehemaligen Dorfkirche von Kempershöhe im idyllischen Oberbergischen Land, befindet sich das längst als Bergisches Drehorgelmuseum bekannte Museum für Musikautomaten. Seit über einem halben Jahrhundert sammelt Dr. Ullrich Wimmer mechanische Musikinstrumente. Rund 250 Exemplare hat er heute, darunter Seltenheiten aus dem 18. Jahrhundert: Musikuhren, Plattenspieldosen, Selbstspiel-Klaviere und Drehorgeln. 2017 wurde dann auch noch die Unesco-Kommission auf Wimmers Museum aufmerksam: Im Rahmen der Auszeichnung für das Immaterielle Unesco-Kulturerbe an den Orgelbau und –spiel, wurde auch das Drehorgel-Museum geehrt. Wimmer freut sich darüber noch heute. Jetzt müssten nur noch die Menschen wieder ins Museum finden. Vor Corona seien gut 3000 Personen pro Jahr zu ihm gekommen. „Zur Zeit ist das schwer“, erzählt der leidenschaftliche Sammler. Da wird es Zeit mal wieder ins Museum zu gehen!

Das Bergische Drehorgelmuseum, Kapellenweg 2-4, 51709 Marienheide-Kempershöhe, 02264-2013181 oder 0176-43038047. Besuch jederzeit nach Voranmeldung möglich,Eintritt inkl. Führung 9/6 Euro Erw./Ki.www.leierkastenheiterkeit.com

2. Schulmuseum Katterbach

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Die 1871 eröffnete Schule in Katterbach ist heute ein Schulmuseum

Als 1871 die kleine Volksschule in Katterbach eröffnet wurde, da saßen die Kinder noch brav aufgereiht auf den Bänken, Kinderhände lagen gefaltet auf den Tischen, Schiefertafel und Griffel wurden verteilt und Werte vermittelt: Disziplin, Ordnung, Vaterlandsliebe und Verehrung des Kaisers. Eigenständig denken, kritisch hinterfragen – absolut unerwünscht. 150 Jahre später zeigt das Schulmuseum am gleichen Ort die neue Ausstellung „Schule Katterbach 1871 – heute – morgen: Rolle vorwärts!“. Schule im Wandel der Zeit: Von der Kaiserzeit über die Weimarer Republik, Nazi- und Nachkriegszeit – bis zur Digitalisierung in Schulen heute. Seit dem 1. Januar teilt das Schulmuseum täglich einen virtuellen „365-Tage-Abreißkalender“ auf Facebook und Instagram. Dort gibt es einen digitalen Einblick in die Dauerausstellung.

Schulmuseum Bergisch Gladbach, Kempener Straße 187 A, 51467 Bergisch Gladbach-Katterbach, 0 22 02 - 8 42 47, Mo bis Fr. 10-13 Uhr, jeden 1. So im Monat 14-17 Uhr ist Familiensonntag. Eintritt 3/1 Euro erm.www.das-schulmuseum.de

3. Internationales Zeitungsmuseum in Aachen

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Das Internationale Zeitungsmuseum in Aachen

Heute werden Nachrichten fast ausschließlich digital vermittelt. Doch wie sind wir in der Medienwelt des 21. Jahrhunderts angekommen? In der aktuellen Ausstellung „Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Medien“ geht es darum, wie sich die Weitergabe von Nachrichten von der Steinzeit bis in die Gegenwart verändert hat. Dabei spielt auch die Geschichte des Lesens eine Rolle und wie sie sich von den ältesten Tontafeln bis zur Zeitung auf dem Mobiltelefon entwickelt hat. Auf einer Weltkarte lassen sich Zeitungen aus (fast) allen Ländern der Welt abrufen. Und was ist mit „Fake-News“? Wie finden wir raus was Lüge und Wahrheit ist? Es geht um Medienfreiheit und Zensur. Das Archiv des Museums beherbergt mit über 200.000 Zeitungen ab dem 16. Jahrhundert, eine der umfangreichsten Sammlungen weltweit. Tipp: Im Café des Museums können Besucher bei einer Tasse Kaffee, ja, na klar: frisch gedruckte Zeitungen aus aller Welt lesen.

Internationales Zeitungsmuseum, Pontstr. 13, 52062 Aachen, 0241 432 4910, Di-So 10-17 Uhr,6/3 Euro Erw./erm. Bis 21 Jahre frei.www.izm.de

4. Aquarius Wassermuseum, Mülheim an der Ruhr

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Tolles Gebäude: Das Aquarius Wassermuseum befindet sich im 50m hohen Wasserturm Styrum in Mülheim an der Ruhr.

Imposant ragt der 50m hohe Wasserturm Styrum seit 1893 weit in den Himmel an der Ruhr. Von August Thyssen zur Versorgung seines Eisenwalzwerkes erbaut, gehört er heute zur Route Industriekultur. Seit 30 Jahren befindet sich in dem denkmalgeschützten Turm das Wassermuseum: Auf 14 Ebenen können Besucher eintauchen in die Welt des Wassers. Was bedeutete die Wasserversorgung in der Industrialisierung? Kanäle, Schleusen, Trinkwasserleitungen können selbst gebaut werden. Computersimulationen lassen vieles rund um das Thema Wasser lebendig werden. Es gibt Experimente zum Nachmachen, Workshops oder Vorträge. Tipp: Der Besuch kann gut mit einer Radtour auf dem beliebten Ruhrtalradweg verbunden werden, der führt nämlich direkt am Wasserturm vorbei. Besonders beeindruckend ist der beleuchtete Aquarius auch bei Nacht als Fotomotiv.

Aquarius Wassermuseum, Burgstraße 70, 45476 Mülheim an der Ruhr, 0208/4433390, geöffnet täglich außer Mo 10 bis 18 Uhr, 5/3 Euro, Erw./Kinder, 2 Std. Museumspädagogik 15 Eurowww.aquarius-wassermuseum.de

5. Laurel & Hardy-Museum, Solingen

Laurel & Hardy-Museum, Solingen

Unter dem Motto „Ein Tag nicht gelacht, ist ein Tag nicht gelebt“ dreht sich in dem denkmalgeschützten Industriegebäude „Walder Kotten“ in Solingen alles um das wohl berühmteste Komikerpaar der US-Slapstickszene: Laurel & Hardy. Ihre Liebe zu dem Kult-Paar stecken Wolfgang und Vera Günther seit fast 20 Jahren in ihr kleines Museum. Schwerpunkt der Sammlung sind mehr als 100 Stan & Ollie-Filme, aus denen sich die Besucher ihr eigenes Programm zusammenstellen können. Filmplakate, Fotos, Pressematerial, Plastiken sowie private Dokumente der beiden Stars ergänzen die Ausstellung. Die Günthers haben natürlich auch einen Laurel & Hardy-Fanclub gegründet und sind als wahre Experten bekannt. Es wird um freiwillige Spenden gebeten. Vor 101 Jahren (1921) entstand mit „The Lucky Dog“ Laurel und Hardys erster gemeinsamer Film.

Laurel & Hardy Filmmuseum, Locher Str. 17, 42719 Solingen, geöffnet an jedem letzten Wochenende im Monat, nächster Termin Samstag 29.1, 12 bis 17 Uhr und Sonntag, 30.1. von 11 bis 17 Uhr. Termine nach Vereinbarung 0212 816109 oder info@laurel-hardy-museum.de.www.laurel-hardy-museum.de

6. Burgenmuseum, Nideggen

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Kinder entdecken die Welt des Mittelalters im Burgenmuseum in Nideggen.

Fasziniert von Rittern, Kanonen oder altem Handwerk, teilen Kinder wie Erwachsene oft gleichermaßen eine Begeisterung für das Leben auf einer Burg. Im Burgmuseum Nideggen wird das Mittelalter zum Erlebnis. Durch eine aktuelle Schenkung mehrerer Keramik-Alltagsgegenstände aus dem 13.-17. Jahrhundert wird Geschichte lebendig: Was wurde damals gekocht? Wie sah das Geschirr aus? Schön für Familien: Auf der Aussichtsplattform können Besucher an vier Ständen erleben wie etwa Filzer oder Schmiede damals gearbeitet haben. Fiktive interaktive Geschichten begleiten den Rundgang. Im restaurierten Wohnturm der Burg ist die wechselhafte Geschichte zwischen dem Hochmittelalter und der beginnenden Renaissance Thema. Auf fünf Etagen kann in die Zeit der Ritter und Burgfräuleins, Herzöge und Grafen eigetaucht werden. Erlebnisführungen können gebucht und altersgerecht angepasst werden.

Burgenmuseum Nideggen, Kirchgasse 10, 52385 Nideggen, 02427/6340, Di-S0 10-17 Uhr3,50/1,50 Euro, Erw./Ki., Familientickets 6 Euro, www.kreis-dueren.de/burgenmuseum