Es klappert die MühleSechs Adressen für Mühlenromantik im Kölner Umland
- Der „Deutsche Mühlentag“ ist abgesagt, Mühlenromantik soll es an dieser Stelle trotzdem geben.
- Wir stellen Ihnen sechs Adressen rund um Köln vor.
Der „Deutsche Mühlentag“ ist zwar abgesagt, Mühlenromantik gibt es im Kölner Umlang dennoch zu entdecken. Wir haben sechs Adressen zusammengestellt.
Corona-Maßnahmen
Bitte beachten Sie die aktuellen Corona-Maßnahmen. Je nach regionaler Inzidenz-Zahl ist die Innen- und Aussengastronomie wieder geöffnet. Auch der Besuch von Museen und anderen Freizeiteinrichtung ist wieder möglich. Bitte tragen Sie ihren Mund-Nasenschutz wo es angebracht ist und halten Sie auch im Freien Abstand, um sich und andere zu schützen.
1. Turmwindmühle
Stommelner Wahrzeichen
Erstmals urkundlich erwähnt wird diese Windmühle im Jahr 1503, damals als sogenannte Bockwindmühle – der älteste Windmühlentyp in Europa. Der heutige Bau entspricht einer Turmwindmühle, mit zylindrischem, turmartigem Mühlen aus aus Stein und fester Kappe und stammt aus den Jahren 1860-1864. 1571 gab der ehemalige Besitzer, Herzog von Jülich, die „Wyntmoell in Stommel“ der Gemeinde in Dauerpacht. Schließlich wurde die Mühle an Privateigentümer verkauft. Getreide wurde dort bis 1978 fleißig weiter gemahlen. Nach aufwendigen Sanierungen ist das Wahrzeichen des Ortes bis heute funktionsfähig. Aktuell wird das geschützte Kulturgut erneut restauriert, Besichtigungen sollen bald wieder möglich sein.
Mühlenweg 13, 50259 Pulheim-Stommeln, stommeln.de
2. Schleifkotten
In der Klingenstadt
Im Schleifermuseum des Balkhauser Kotten werden Besucher heute in längst vergangene Zeiten entführt: Schon im 14. Jahrhundert ist Solingen Zentrum der Klingenherstellung. Mit Hilfe von Wasserkraft werden die rotierenden Schleifsteine angetrieben, mit denen Messer in Handarbeit entstehen. Als Vorbild der Kotten, wie man die Arbeitsstätten der Schleifer nannte, dienten wasserbetriebene Kornmühlen. Etliche von den 109 Schleifkotten, die es einmal in den Flusstälern des Bergischen Landes gab, sind heute noch erhalten. Malerisch liegt der Balkhauser Kotten mit seinem großen Wasserrad direkt an der Wupper, umgeben von Wanderwegen, weitläufigen Wiesen – und den steil aufsteigenden Wupperbergen.
Balkhauser Kotten 2, 42659 Solingen, Tel. 0212/3835453, balkhauser-kotten.de
3. Kornmühle
Heute ein Museum
Mehl frisch vom Mahlstein gibt es in der rund 800 Jahre alten Gymnicher Mühle nicht mehr. 1315 erstmals erwähnt, wird die Mühle an der Erft im Jahr 1563 an ihren jetzigen Standort verlegt. Ihre Wasserräder stehen seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs still. Trotzdem dreht sich in der Kornmühle immer noch alles rund um das alte Handwerk, denn hier ist auch die Bibliothek des Rheinischen Mühlen-Dokumentationszentrums untergebracht. Liebevoll saniert ist die Mühle heute „Naturparkzentrum“ und beherbergt die Ausstellung „Vom Korn zum Brot“, die Besuchern über die Besonderheiten der Erft, die Geschichte der Mühlen und die Aufgaben von Bauer, Müller und Bäcker erzählt.
Gymnicher Mühle 1, 50374 Erftstadt, Tel. 0 22 37/6 388020, naturparkzentrum-gymnichermuehle.de
4. Gallerieholländer
Alte Stadtwindmühle
Mit acht Stockwerken und 28 Metern Höhe ist sie die größte voll funktionsfähige Mühle am Niederrhein: Nur so kann die Kalkarer Stadtwindmühle den Wind aus allen Richtungen nutzen, der über die Häuser weht. Als so genannter Gallerieholländer mit drehbarer Haube und altholländischem Flügelwerk wurde die Mühle 1770 erbaut. Die Spannweite der Flügel beträgt stolze 25 Meter. Rund 30 Jahre lang wird Eichenrinde zum Gerben von Leder gemahlen. Es folgen ein Besitzerwechsel und eine neue Aufgabe: Die Anlage wird Getreidemühle, und das ist sie bis heute geblieben. Wer möchte, kann hier Korn mahlen und eine Ausbildung zum ehrenamtlichen Müller absolvieren. In der ehemaligen Scheune gibt es hinterher ein frisch gezapftes Bier.
Kalkarer Mühle, Mühlenstege 8, 47546 Kalkar, kalkarer-muehle.de
Das könnte Sie auch interessieren:
5. Getreidemühle
Am Gammersbach
Umgeben von Wald und Wiesen liegt die Gammersbacher Mühle am gleichnamigen Bach, ein Nebenarm der Sülz. 1613 wird die Getreidemühle in der Nähe von Lohmar erstmals erwähnt. Die Hofanlage mit dem großen Wasserrad ist vollständig erhalten, bis 1990 war sie in Betrieb und ist immer noch funktionstüchtig. Heute ist die Mühle ein beliebtes Ausflugsziel mit Biergarten, Ponyreiten, Kutschfahrten, Bogenschießen und mehr. Mit Abstand dürfen alle Aktivitäten wieder stattfinden. Drei Wanderwege führen an der Mühle vorbei: Der Bergische Streifzug Nr. 18, der Fernwanderweg „Kölner Weg“ des Westerwaldvereins und der Fernwanderweg 3 des Kölner Eifelvereins.
Gammersbacher Mühle, Abzweig Burg Schönrath, 53797 Lohmar, Tel. 0 22 05/8 41 97, gammersbacher-muehle.de
6. Wassermühle
Mit Mühlenladen
Sie blickt auf über 1000 Jahre zurück und ist die letzte noch gewerblich arbeitende historische Wassermühle im Süden des Landes. Die Broicher Mühle wird seit drei Jahrhunderten von der Familie Bedorf betrieben, die heute noch Bäckereien aus dem Umland versorgt. Im Mühlenladen gibt es das frischgemahlene Roggen,-Weizen- und Dinkelmehl auch zu kaufen, außerdem Vollkornschrot, Sauerteig, Müslis, Gärkörbe und mehr. Zur Herstellung von Vollkornschrot und Vollkornmehl gibt es zwei Mahlsteine, drei Mahlgänge stehen der Mühle zur Verfügung, die parallel zum zentralen Antrieb durch das Wasserrad von einen Elektromotor unterstützt werden. Die Broicher Mühle liegt in unmittelbarer Nähe zur Wasserburgenroute.
Broicher/Bedorfer Mühle, Im Bruch 32, 53343 Wachtberg-Villip, Tel. 0228/324878, muehle-bedorf.de