FrühlingsausflügeAusflüge und Wanderungen in die grüne Jahreszeit
Haben Sie sich auch gerade gefragt, wo die ersten Wochen des Jahres nur geblieben sind? War nicht eben noch Winter? Weil die Winterzeit uns ihre eher düstere Seite gezeigt hat, sind wir froh, dass es nun mit Riesenschritten in den Frühling geht.
Also brechen wir auf in die junge Jahreszeit – und finden Licht, Lebensfreude und Entspannung in den vielen kleinen Anfängen, die die Natur uns bietet. Schauen wir ihr zu, wie sie zum Leben erwacht. Blicken wir auf Wälder und Landschaften, in denen erstes Grün zu sprießen beginnt. Nur langsam weicht das Wintergrau den ersten frischen Farben, aber keine Eile: Wir haben ja viel Zeit für den Start in die neue Draußen-Saison.
Der Frühling lässt sein blaues Band...
Aufrecht strecken sie ihre Blüten den ersten Sonnenstrahlen entgegen. Noch vereinzelt im Beet, sind diese Frühlingsboten ein willkommener Anblick nach den kalten Februartagen. Durch den Düsseldorfer Rheinpark Golzheim zieht sich über tausende Quadratmeter „das blaue Band am Rhein“ – ein gigantischer Blütenteppich zum Staunen und Fotografieren. Das Gartenamt der Landeshauptstadt hat mit Spenden der Bürger in den vergangenen zehn Jahren gut neun Millionen Krokuszwiebeln gesetzt.
Und damit der Blütenzauber entlang der Rheinuferpromenade möglichst lange währt, wurden verschiedene Sorten ausgebracht: Darunter der Frühlings-Krokus, Elfen-Krokus, griechischer Zwerg-Krokus und der lavendelfarben blühende, botanische Krokus „Blue Pearl“. Die Farbnuancen reichen vom knallig-dunklen bis hin zum zart-hellen Lila – Kilometerweit geht das so durch den gesamten Rheinpark bis zu den Rheinterrassen und weiter hinüber zum Hofgarten.
Bei wilden Tieren
Wild sind hier höchstens die Tiere. Eine Rundfahrt mit der „Wilden 13“, dem Adler-Express im Wildfreigehege Hellenthal, ist in erster Linie gemütlich – und sie führt obendrein kostenlos durch den gesamten Park. Unterwegs gibt es fachkundige Erläuterungen über alle Tiere und Sehenswürdigkeiten rechts und links des Weges. Die ideale Möglichkeit also, um bequem das Wildfreigehege zu erleben und dabei auch noch jede Menge Wissen über unsere heimischen Wildarten zu sammeln.
Denn in Hellenthal gibt es nicht nur Damhirsche, die zierlichen Verwandten der großen Rothirsche, auch Rehe, Fuchs, Wildkatze, Waschbär und Marderhund sagen sich unterm Eifelhimmel gute Nacht. Wildschweine bringen jetzt im März ihre Frischlinge auf die Welt. Kein Besuch darf ohne Abstecher zur Greifvogelstation zu Ende gehen: Flugvorführungen finden bis Ende März noch zweimal täglich (11 und 14.30 Uhr) statt, ab April dann wieder dreimal am Tag.
www.greifvogelstation-hellenthal.de
Weinselige Uferwanderungen
Der Ahrtalweg durch eine der romantischsten Gegenden der Republik ist eine schöne Alternative zu seinem großen Bruder, dem oft überlaufenen Rotweinwanderweg. Und doch führt auch er mitten durch das größte geschlossene Rotwein-Anbaugebiet Deutschlands. Von Altenahr nach Walporzheim sind es rund elf Kilometer, gemütliche 3,5 Stunden, und keine 230 Höhenmeter – zum Auftakt der Wandersaison also absolut machbar.
Die Strecke berührt ab Altenahr alle bekannten Weinorte im Ahrtal, es gibt also jede Menge gute Gründe, zwischendurch einmal einzukehren. Erst geht es links, dann rechts entlang des Flussufers und durch die Naturschutzgebiete Langfigtal und Ahrschleife. Oberhalb von Mayschoß führt der Weg durch Weinberge bis nach Rech (8,5 km, Höhe 132 m). Dann längs der Ahr über Steinbergmühle nach Dernau (11,1 km, Höhe 122 m). Wer bei Kondition ist, schafft auch die 16-Kilometer-Route weiter bis Ahrweiler. Der Eifelverein hat die Strecke bestens markiert.
In Grund und Boden
Mutter Erde ist in Jahrtausenden entstanden. Entsprechend empfindlich reagieren Wasser, Luft und Boden auf die Einwirkungen von Mensch und Klima. Wer ganz in der Nähe noch eine intakte Urlandschaft durchstreifen will, der macht einen Besuch im Hürtgenwald bei Düren mit seinem Bodenlehrpfad – der erste seiner Art in ganz NRW im Ausläufer des Hohen Venns, diesem Musterbeispiel eines Hochmoors.
Der Pfad führt durch die Moorgebiete von Todtenbruch und Raffelsbrand, 4,5 Kilometer weit und auf einem 700 Meter langen Bohlensteg direkt über Aufgrabungen im Erdreich und den sprudelnden Quellbereich eines Flüsschens. Das sagenhafte Hochmoor und auch die Landschaft ringsum zeigen zu jeder Jahreszeit ein anderes Gesicht. Die Pflanzenarten sind in der extremen Umgebung echte Überlebenskünstler. Wer entdeckt den fleischfressenden Sonnentau, das flauschige Wollgras, die rosa Glockenheide oder gar eine echte Orchidee?
Kunst für draußen
Die Kunstschätze des Landes sind ja bekanntermaßen nicht nur in Museen zu finden. Manchmal lohnt schon Rausgehen unter freien Himmel und ein gediegener Gartenspaziergang: Ein Star-Ensemble der modernen Bildhauerei, in wechselnder Besetzung, bietet der Skulpturenpark Köln. Alle zwei Jahre wird er neu arrangiert und erweitert. Und Jahr für Jahr kommen dafür bis zu 80 000 Besucher, um zu erleben, was die grüne Insel zwischen Riehler Straße, Zoobrücke und Rheinufer künstlerisch gut 20 Jahre nach ihrer Gründung über Kunst und Fiktion zu erzählen hat.
Ein Gang durch das Areal, das Eleonore und Michael Stoffel einst begründet haben, offenbart die Vielfalt der modernen, für draußen geschaffenen Skulptur. Die sie erschufen wissen, dass sie sich gehörig anstrengen müssen, um vor dem Erfindungsreichtum der Natur ringsum zu bestehen. Der Eintritt ist frei und jeden ersten Sonntag im Monat gib es eine öffentliche Führung: 8 Euro/2 Euro ermäßigt, Kinder bis 10 Jahre frei.
Aus der Froschperspektive
So bald zeigt sich in der Heide noch keine leuchtende Blüte, und doch erwacht so manches zum Leben, was wir im Winter vermisst haben. Mit den ersten milderen Nächten sind nämlich auch die ersten Amphibien wieder auf Wanderschaft zu ihren Laichgewässern – auch auf den Gebieten der bergischen Heideterrasse. Der Grasfrosch ist der erste, der nach dem Frost sein Winterlager verlassen hat. Es ist also mit Froschverkehr zu rechnen im Königsforst, der Wahner Heide, und auch den anderen Teilgebieten der Heideterrasse, wie dem Lohmarer Wald oder Thielenbruch.
Zwar sind Frosch, Kröte, Molch und Salamander am liebsten nächtens unterwegs zu den Tümpeln und Bachzonen ihrer Kindheit, wer aber tagsüber beim Spaziergang die Augen aufhält, kann sie auch entdecken. Und wer sie auf Straßen oder Wegen sitzen sieht, der darf auch mal beherzt zu Hilfe eilen, damit die geschützten Tiere auf ihrer Hochzeitsreise kurz vor dem Ziel nicht doch noch von Autoreifen zerquetscht werden.
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