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Frühlingsboten in Köln und UmgebungWas in Städten, Wäldern, auf Wiesen und an Bächen blüht

Lesezeit 5 Minuten
Magnolienbaum in der Südstadt im Hof der Kirche St. Gregorius

Magnolienbaum in der Südstadt im Hof der Kirche St. Gregorius

Magnolien stehen in voller Blüte, Krokusse, Narzissen und Buschwindröschen sind da! In Köln blühen sogar schon Ziersträucher. Wann blüht was? Ein Überblick der Frühlingsboten.

Die Natur steht in den Startlöchern! Langsam weicht das Wintergrau dem frischen Grün und einzelnen bunten Farbtupfern. Manchmal muss man schon genau hinsehen. Doch immer mehr blaue, weiße und gelbe Krokusse besiedeln die Wiesen und in den Städten blühen die Narzissen. Sobald die Sonne ihre warmen Strahlen auf die Erde schickt, geht es ganz schnell: Immer mehr Pflanzen werden aus dem Winterschlaf geweckt. Dieses Jahr ist die Natur besonders früh dran.

Jetzt dauert es auch bis zum kalendarischen Frühlingsanfang am 21. März gar nicht mehr lang. Und mit jeden Sonnentag können wir mehr Grün und auch Blüten entdecken. Unser botanischer Frühlings-Ausblick startet jetzt und geht bis in den Mai hinein.

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Wir haben sechs Frühlingsboten in Wäldern, auf Wiesen, an Bächen, in Gärten, Städten und Parks ausgesucht, wo wir der Natur zuschauen können, wie sie zum Leben erwacht:

Februar und März: Farbtupfer im Wald

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Buschwindröschen sprießen aus dem Waldboden.

Mit den ersten Sonnenstrahlen tauchen einzelne Blütenköpfe in Weiß, Blau oder Gelb zwischen dem braunen Laub des Vorjahres auf. Wenige Tage später bilden sich ganze Teppiche aus bunten Farbtupfern über dem Waldboden aus. Solange sich die Vegetation noch nicht voll entfaltet hat, sind die Frühblüher wichtigste Nahrungsquelle für Insekten, vor allem Hummeln. Bis Ende März sprießen die kleinen Bunten aus dem Waldboden.

Besonders verbreitet in rheinischen Wäldern ist das Buschwindröschen, das seine sternförmigen Blüten nur bei Sonne öffnet und sich in Buchen- und Eichenmischwäldern sehr wohlfühlt. Auch das blaue Leberblümchen und das dottergelbe Scharbockskraut zeigen sich früh und viel. Seltener erscheinen die schwefelgelben Schlüsselblumen und zarten violetten Veilchen am Wegesrand, deren süßlicher Duft verzaubert.www.nabu.de

Februar bis April: Blühende Sträucher in Gärten

Eine Magnolie blüht vor einer Zierkirsche in Köln.

Eine Magnolie blüht vor einer Zierkirsche in Köln.

Sobald Schneeglöckchen, Winterlinge und Krokusse in den Gärten verblüht sind, freuen sich Ziergehölze und Sträucher auf ihren großen Auftritt. Lange Zeit in Vergessenheit geraten, ist die Felsenbirne mit ihren schönen sternförmigen Blüten in den letzten Jahren wieder zum beliebten Vertreter der Frühlingsbotschafter geworden. Sie blüht aber erst im April. Davor erfreut uns die imposante Tulpen-Magnolie mit ihrer Anziehungskraft. Jedes Jahr beglückt die Königin der Gärten Spaziergänger mit ihrer Schönheit. In Köln steht sie schon in den Startlöchern und wartet auf die nächsten warmen Sonnenstrahlen. Auch die gelben Forsythien und goldgelben Kornelkirschen blühen bald und leuchten uns aus Parks und Grünanlagen entgegen. Wer sich also bei nächster Gelegenheit auf einen Spaziergang vor der Haustür macht, hat vieles zu entdecken.

www.nrw.nabu.de

März: Sumpfdotterblume am Bach

Gelb leuchten die Sumpfdotterblumen.

Sumpfdotterblume blühen gerne an Bächen.

Der Winter geht dem Ende entgegen, die Tage werden länger und bieten mehr Licht. Auch wenn es manchmal noch ganz schön kalt ist, gibt es bereits einige Wildpflanzen- und kräuter, die sich an Wegesrändern und Gewässern der Sonne entgegenstrecken. Die Bachbunge zum Beispiel. Die wintergrüne Sumpfpflanze blüht zwar erst ab Mai, doch auch ihre Stängel enthalten viel Vitamin C und sind köstlich im Salat. Entlang von Bächen, die neben Wiesen verlaufen, bilden sich gerne wilde Hochstauden aus. Zu diesen zählt in der Eifel auch die weißblühende süßlich riechende Heilpflanze Mädesüß (Filipendula ulmaria), die viele gar nicht kennen. Sie enthält schmerzstillende Substanzen, blüht aber erst ab Juni. Im März und April können wir hingegen die gelb blühende Sumpfdotterblume an Bächen finden. Doch Vorsicht, die regional geschützte Pflanze ist giftig.

Natur- und Umweltschutzakademie NRW: 55 Wildpflanzen im Portrait: www.natur-erleben-nrw.de

April: Blühende Apfelbäume auf Wiesen

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Wenn die Apfelbäume in der Region blühen ist Vollfrühling. 

Spätestens wenn die Apfelbäume blühen, ist der Frühling da. Mehr noch, dann ist Vollfrühling und der lässt sich nicht an einem Datum erkennen, sondern daran, wann bestimmte Pflanzen blühen. In den Vorjahren lag der Start der Apfelblüte Anfang April. Durch unsere Obstanbaugebiete können wir uns auf blühende Ausflüge im April freuen: Der Leichlinger Obstweg, Streifzug #4 im Bergischen Land, ist ein knapp 6 km langer Rundweg mit Abkürzungs- und Verlängerungsmöglichkeiten. Wer mit dem Rad unterwegs ist, kann auf der Rheinischen Apfelroute durch die größte Obstanbauregion NRWs radeln. Rund um die Kommunen der Region Rhein-Voreifel Alfter, Bornheim, Meckenheim, Rheinbach, Swisttal und Wachtberg führt die 124 km lange Strecke.

Bergisches Wanderland Flyer Obstweg: www.radregionrheinland.de/die-rheinische-apfelroute

April: Wilde Narzissen im Grünen

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Wilde Narzissen in der Eifel 

Während Scharbockskraut und Buschwindröschen einheimisch sind und natürlich in unseren Wäldern wachsen, sind viele Frühjahrsboten als Zierpflanze eingebracht: Die Osterglocke oder Narzisse zum Beispiel. Als eine der häufigsten Gartenpflanzen im Frühjahr macht sie sich seit Jahren auch auf den Grünstreifen in den Städten breit und erfreut dort die Menschen. Davon kann auch ihre wilde Schwester in der Eifel ein Lied singen: Wie jedes Jahr im April/Mai werden Millionen wilder Narzissenblüten die Wiesen im Perlenbach- und Fuhrtsbachtal bei Monschau säumen, sowie im Oleftal bei Hellenthal. Das Spektakel gehört zu den Highlights für Naturfreunde.

Ende März bis Anfang Mai finden wieder geführte Wanderungen zu den wilden Narzissenwiesen im Oleftal bei Hellentahl und rund um Monschau statt. www.eifel.info

April: Rosa Kirschen in der Stadt

Kirschblüten auf der Straße in Köln-Kalk

Wenn die japanische Kirschblüte die Städte rosa färben - wie auf der Barcelona-Allee in Köln Kalk - ist der Frühling fortgeschritten.

Wenn die Farbe „rosa“ in die Städte Einzug hält, dann ist der Frühling fortgeschritten: Gegen Mitte oder Ende April beginnt der Auftritt der Heldinnen in Rosa - der japanischen Zierkirsche. Dann lassen sich wieder tausende von Menschen von der Kraft der rosa Bäume verzaubern. Vor allem auf der bekannten Bonner Heerstraße wird das Selfie-Spektakel gefühlt Jahr für Jahr größer. Doch auch in Köln färben sich bald wieder ganze Plätze und Straßenzüge rosa. Wo die magischen Bäume zu finden sind? Unteranderem Am Mediapark in der Innenstadt, auf dem Hügel am Aachener Weiher, am Museum für Ostasiatische Kunst, an der Stadtbibliothek am Neumarkt, im Forstbotanischen Garten in Rodenkirchen, am Aquarienweg in Sülz, in Porz, in Weiden und an vielen Orten mehr. Die Blütezeit lässt sich nicht voraussagen, da heißt es, Augen auf beim spazierengehen.