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Rauf aufs RadFrühlingstour entlang der schönsten Gärten der Region

Lesezeit 5 Minuten
Frühling köln osterglocken parkbank

Die Sonne auf einer Parkbank genießen.

Nach dem Start an der S-Bahn-Station Langenfeld führt Touren-Expertin Resi Maassen (ADFC Langenfeld/Monheim) die Gruppe schnurstracks zu einem technischen Denkmal der besonderen Art in den Kölner Stadtteil Stammheim: Zu Zeiten des Kaisers sendete die Telegrafenstation Nr. 50 in Flittard Nachrichten von Berlin nach Koblenz und wieder zurück. Mit ihren 550 Kilometern war die 1834 in Betrieb genommene Telegrafenlinie die längste ihrer Art in ganz Mitteleuropa.

Für die optische Datenübertragung standen insgesamt 60 optische Empfangs- und Sendestellen entlang der Strecke. Wer damals eine Nachricht versandte, musste rund 13 Stunden warten, bis diese beim Empfänger ankam. Für damalige Zeiten eine revolutionär kurze Zeitspanne, denn ein berittener Bote brauchte deutlich länger für den Kommunikationsaustausch. Bereits 20 Jahre später galt diese Technik als überaltert, als die elektromechanische Telegrafentechnik Einzug hielt. 1852 wurde der Betrieb der Telegrafenstation Flittard eingestellt. Heute ist Station 50, die Ende der 1960er-Jahre saniert wurde, nur noch am Tag des offenen Denkmals öffentlich zugänglich.

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Flora in Köln ist Tagesziel

Das Tagesziel liegt nur wenige Kilometer von der Telegrafenstation entfernt. Neben dem Botanischen Garten gehört die Flora zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Domstadt. Die heute 11,5 Hektar große Gartenanlage im Kölner Norden wurde 1864 von Gartenbaumeister Peter-Joseph Linné konzipiert. 1920 wurde das gartenarchitektonische Ensemble mit dem Botanischen Lehrgarten vereint. Die Flora geht somit eine einzigartige Verbindung eines Gartendenkmals mit Botanischem Garten und Pflanzenschauhäusern ein. Mehr als eine Million Besucher strömen jährlich hierhin, um die mehr als 12 000 kultivierten Pflanzenarten aus aller Welt zu bestaunen. „Ich war schon einmal zur Krokusblüte hier“, berichtet Resi Maassen begeistert. „Dann ist der Rasen ein einziges blaues Blütenmeer.“

Neuland-Park Leverkusen: Aus Mülldeponie wurde Stadtgrün

Neulandpark_Foto Stadt Leverkusen

Neulandpark in Leverkusen

Jetzt wird es Zeit zum Aufbruch. Entlang des Rheins fährt die Radlertruppe durch Kleingärten, Parks und Waldgebiete zur Leverkusener Autobahnbrücke. Dort steht eine Exkursion in den Neuland-Park an. Was bis dato niemand für möglich hielt, ist heute ein Anziehungspunkt für viele Erholungsuchende aus nah und fern. Bis Ende der 1940er-Jahre wurde der Neuland-Park in der Leverkusener Dhünnaue als Werksdeponie der Bayer AG genutzt. Später entstanden dort Wohnhäuser, die jedoch wegen einer Gefährdungsabschätzung weichen mussten.

Zwischen 1995 und 2000 wurde das 25 Hektar große Areal hermetisch abgedichtet, damit keine bedenklichen Altlasten mehr entweichen konnten. Zusätzlich wurde eine 3,6 Kilometer lange und 40 Meter tiefe Sperrwand errichtet, um das Grundwasser zu schützen. „Im Laufe der Jahre entstand so der Neuland-Park, der 2005 als Kulisse der Landesgartenschau in Leverkusen diente“, erinnert sich Resi Maassen. „Aus der ehemaligen Mülldeponie ist ein Stück Stadtgrün geworden.“

Herrenhaus im Stil des Historismus

Schloss Laach Foto Deniz Karius (1)

Schloss Laach

Auf dem Weg zurück nach Langenfeld steht noch ein Abstecher zu Schloss Laach in Monheim am Rhein und dem angeschlossenen Laacher Hof auf dem Programm. Die Geschichte des Laacher Hofs geht auf das frühe Mittelalter zurück. Von 1259 bis 1803 diente er als Klostergut der Zisterzienserabtei Altenberg. Bis zur Säkularisation im Jahr 1803 war das Anwesen ein landwirtschaftlicher Gutshof. Nachdem Clemens August Engels den Laacher Hof 1910 kaufte, ließ er auf dem weitläufigen Gelände ein stattliches Herrenhaus im Stil des Historismus“ erbauen.

Architektonisch hat wohl der niederländische Barock Pate gestanden. Aufgrund seiner imposanten Erscheinung wurde das Gebäude fortan Schloss Laach genannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es zeitweise als Lazarett von den Alliierten genutzt. Bevor man Schloss Laach in ein Altenheim umfunktionierte, konnten Bergleute hier ihre Leiden auskurieren. Fast 100 Jahre nach dem Bau wurde in unmittelbarer Nähe des Herrenhauses ein Neubau errichtet. Das moderne Gebäudeensemble mitsamt herrschaftlicher Villa dient heute als repräsentativer Wohnkomplex.

Tour-Tipp: Auf verkehrsarmen Wegen

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Resi Maassen hat die Tour konzipiert.

„Ich fahre gerne und viel Fahrrad, und es macht Spaß, immer neue Wege zu erkunden“, sagt Resi Maassen. „Die Tour führt auf verkehrsarmen Wegen und am Rhein entlang zur Flora. Ich finde es prima, dass man nach Köln kommt, ohne viele Straßen benutzen zu müssen. Die Flora ist immer einen Besuch wert. Vor allem das Flora-Gebäude ist sehr beeindruckend, und ich finde es toll, dass man es restauriert hatTou und es wieder im vollen Glanz steht. Momentan werden die Pflanzenhäuser neu aufgebaut und ich freue mich jetzt schon auf die Neueröffnung.“

Tipps und Adressen

Telegrafenstation Flittard Egonstraße 152,51061 Köln50° 59’ 45.8“ N |6° 58’ 56.6“ E

Schlosspark Stammheim Am Stammheimer Schlosspark, 51061 Köln www.schlosspark-stammheim.koeln50° 59’ 11.9“ N |6° 58’ 58.0“ E

Neuland-ParkNobelstraße 91,51373 LeverkusenTelefon 0214 / 4066701 www.neuland-park.de51° 02’ 08.3“ N |6° 58’ 06.4“ E

Schloss LaachSchleiderweg 60-6240789 Monheim www.schloss-laach.de51° 04’ 59.2“ N |6° 55’ 22.7“ E

Das Streckenprofil

Länge: 54 kmHöhenmeter: 46 mAnforderungen: gering, da überwiegend flachBeschaffenheit: überwiegendAsphalt, befestigte WegeStart- und Ziel: S-Bahn-StationLangenfeld, Am Galgendriesch,40764 Langenfeld51° 06’ 09.9“ N | 6° 56’ 17.4“ E

Tourbewertung

Familiengeeignet: geeignet für Kinder ab zehn