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Besinnliche Besuche zur WeihnachtszeitDie 12 romanischen Kirchen in Köln sind einen Besuch wert

Lesezeit 6 Minuten
Innenraum einer Kirche

St. Severin

In Köln stehen viele romanische Kirchen auf engem Raum. Vor allem in der Weihnachtszeit bieten sich die historischen Bauwerke für einen Ausflug an. Ein Überblick.

Die romanischen Kirchen in Köln punkten nicht nur bei Gläubigen aus aller Welt, sondern auch bei Interessierten für Architektur- und Kunstgeschichte. Eine Vielzahl prachtvoller romanischer Stifts- und Klosterkirchen, die zu den bedeutendsten Westeuropas zählen, findet sich in Köln auf engem Raum.

Innerhalb der mittelalterlichen Stadtmauer gruppieren sich die zwölf großen romanischen Kirchen in einem Halbkreis um die Innenstadt. Sie sind weltweit einzigartig und entstanden in der Zeit zwischen 1150 und 1250.

Gerade in der Weihnachtszeit bieten sich diese Kirchen als Ausflugsziele an, um sich die prächtigen Bauten mal aus der Nähe anzuschauen. Viele sind zu dieser Zeit auch mit schönen Krippen oder Weihnachtsbäumen ausgestattet und an Weihnachten finden zahlreiche Messen statt.

Das sind die zwölf romanischen Kirchen in Köln in der Übersicht:

St. Aposteln

romanische Kirche mit zwei Türmen

St. Aposteln am Neumarkt

Am Neumarkt und damit sehr zentral liegt die im 11. Jahrhundert von Erzbischof Pilgrim gegründete Kirche des Apostelnstifts. Zunächst wurde sie als große dreischiffige Basilika mit Querhaus und Chor im Westen erbaut. Um 1200 folgte dann die Erweiterung des ottonischen Baus: Im Osten wurde eine Dreikonchenanlage ergänzt, die St. Aposteln bis heute zu einem Hauptwerk der rheinischen Romanik macht.

Neumarkt 30, 50667 Köln | www.st-aposteln.de


St. Maria im Kapitol

Kirche mit vielen runden Bauteilen und ohne Turm

St. Maria Kapitol

Ein Hauptwerk der salischen Kirchenbaukunst in Deutschland findet sich mit der Kirche St. Maria im Kapitol an der Kasinostraße 6. Dort wurde das Gotteshaus zwischen 1040 und 1065 über den Fundamenten des römischen Kapitolstempels erbaut. Der dreischiffige Bau verfügt über eine Dreikonchenanlage im Osten und einen dreitürmigen Westbau.

Im Zweiten Weltkrieg wurden große Teile zerstört – die Kirche gehört zu den am stärksten getroffenen historischen Bauwerken Kölns. In den 50er-Jahren wurde mit dem Wiederaufbau begonnen. Im Inneren sind bis heute die romanische Bildertür aus der Zeit um 1060, der Lettner von 1520/25 und zahlreiche bedeutende Glasmalereien zu sehen.

Kasinostrasse 6, 50676 Köln | www.maria-im-kapitol.de


St. Gereon

Luftbild einer Kirche mit zwei Türmen und einem gleich hohen Hauptgebäude

St. Gereon

Alte Wandmalereien aus dem 13. Jahrhundert können Besucher in St. Gereon an der Christophstraße bestaunen. Die Geschichte des Sakralbaus beginnt als Friedhofskirche des 4. Jahrhunderts. Im Laufe der Zeit wurde diese immer wieder erweitert und verändert – und damit zum eigenwilligsten Bau mittelalterlicher Kölner Architektur, der die Grenze zwischen Romanik und der Gotik markiert.

Gereonskloster 2, 50670 Köln | www.stgereon.de


St. Cäcilien

mehrere Statuen im Innenraum einer Kirche

Seit 1956 befindet sich in St. Cäcilien das Museum Schnütgen der Stadt Köln

Die schlichte dreischiffige, turmlose Kirche St. Cäcilien wurde 1130 bis 1160 als Damenstiftskirche errichtet. Im Inneren finden sich noch heute die Reste gotischer Wandmalereien. Seit 1956 befindet sich in St. Cäcilien das Museum Schnütgen der Stadt Köln, das hier seine Sammlung mittelalterlicher Sakralkunst zeigt. Zu Weihnachten und am Jahrestag der Heiligen Cäcilie wird in der Kirche immer noch eine Messe gefeiert.

Cäcilienstrasse 29, 50667 Köln


St. Georg

Gebäude mit spitzem Dach, daneben ein Anbau, in dem sich der Eingang befindet

Die romanische Kirche St. Georg in der Kölner Südstadt, nahe des eingestürtzten Stadtarchivs.

Im Jahr 1067 wurde die Kirche von Erzbischof Anno II. – eine Säulenbasilika – geweiht. Im 12. Jahrhundert wurde der salische Bau umgestaltet. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche mit dem mächtigen Westchor schließlich schwer beschädigt. Inzwischen wurde sie wieder aufgebaut und verfügt nun über einen Zyklus farbiger Glasfenster von Johan Thorn Prikker (entworfen um 1930).

Am Waidmarkt / Ecke Georgstraße, 50676 Köln | www.georg-koeln.de


St. Pantaleon

längliches Gebäude mit Turm an der rechten Seite

St. Pantaleon

Die Kirche St. Pantaleon zählt zu den ältesten Sakralbauten der Stadt. Bereits um 866/877 wird in historischen Dokumenten von einer vom Dom abhängigen, dem heiligen Pantaleon geweihten, bescheidenen Kirche mit Armenhospital gesprochen. Fest steht: Im 12. Jahrhundert wurde die ottonische Saalkirche mit Westwerk zu einer dreischiffigen Basilika erweitert. Die Kirche der ehemaligen Benediktinerabtei St. Pantaleon steht im heute noch erhaltenen Klosterbezirk. In ihr befinden sich die Grabstätten Erzbischof Brunos (des Bruders Kaiser Ottos I.) und der Kaiserin Theophanu.

Am Pantaleonsberg 6, 50676 Köln | www.sankt-pantaleon.de


St. Severin

Kirchturm ragt in den Himmel, daneben ein geschmückter Weihnachtsbaum

Weihnachtsbaum vor der Severinskirche

St. Severin ist die am südlichsten in der Kölner Altstadt gelegene mittelalterliche Kirche. Die ältesten Teile der Stiftskirche stammen aus dem 10. Jahrhundert. Auch in diesem Fall gab es später aber noch Erweiterungen und Veränderungen – diese spiegeln die gesamte Epoche der Kölner Baukunst bis zum Ausgang der Gotik wider. Die Kirche war September 2014 bis April 2017 wegen einer aufwendigen Sanierung geschlossen. Das Hauptportal befindet sich am Severinskirchplatz. Ein barrierefreier Zugang ist durch die Seitentür an der Südseite der Kirche möglich. Das Innere birgt eine Fülle bedeutender Kunstwerke und Ausstattungsgegenstände.

Severinskirchplatz, 50678 Köln | www.sankt-severin.de


St. Maria Lyskirchen

Kirchturm vor blauem Himmel

St. Maria Lyskirchen

Die kleinste unter den romanischen Kirchen Kölns entstand zwischen 1210 und 1220 als dreischiffige Emporenbasilika mit Osttürmen. Im Mittelschiff sind bis heute Gewölbemalereien aus der Mitte des 13. Jahrhunderts erhalten. St. Maria in Lyskirchen ist die einzige der zwölf großen romanischen Kirchen Kölns, deren Fresken zum großen Teil erhalten sind. Man sieht Szenen des Alten und Neuen Testaments. Die Kirche ist täglich in der Zeit von 9 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.

An Lyskirchen 8, 50676 Köln | www.lyskirchen.de


Groß St. Martin

Luftbild von Groß St. Martin mit Rhein im Hintergrund

Groß St. Martin

Über einer Sportanlage und Lagerhallen aus der Römerzeit ist von 1150 bis 1240 die Kirche des Benediktinerklosters Groß St. Martin entstanden. Ihr großer Vierungsturm prägt das Kölner Stadtpanorama bis heute entscheidend. Die dreischiffige Basilika mit ihrem kleeblattförmigen Ostchor und dem quadratischen Vierungsturm prägt das Kölner Stadtpanorama bis heute entscheidend. Die Nähe zum Rhein, zur Innenstadt und zum Dom spielt dabei auch eine Rolle.

An Groß St. Martin 9, 50667 Köln | www.online.jerusalemgemeinschaften.de


St. Kunibert

Blick von einer Straße auf eine Kirche mit drei Türmen

St. Kunibert

Die zwischen 1200 und 1260 errichtete dreitürmige Kirche St. Kunibert ist die jüngste der romanischen Kirchen Kölns. Auch hier können Besucher mittelalterliche Kunst entdecken – dazu gehören ein Zyklus von Glasfenstern der Zeit um 1250 sowie Wandmalereien und Skulpturen des 13. bis 15. Jahrhunderts. Ihr Standort ist in der Altstadt. Täglich von 10 bis 18 Uhr ist sie zum Gebet oder für Besichtigungen geöffnet.

Kunibertsklostergasse 2, 50668 Köln | www.gemeinden.erzbistum-koeln.de


St. Ursula

Nach dem Dom sollen auch die zwölf romanischen Kirchen Kölns zu Stätten des Weltkulturerbes werden. Hier: St. Ursula

Auf einem römischen Gräberfeld wurden seit dem 4. Jahrhundert christliche Märtyrerinnen verehrt – und genau dort entstand 1135 die Damenstiftskirche St. Ursula. Im Jahr 1287 wurde die romanische Emporenbasilika um einen gotischen Chor ergänzt. Außerdem gibt es seit dem 17. Jahrhundert eine barocke Goldene Kammer, in der die Reliquien der ursulanischen Jungfrauen und ihrer Gefährten aufbewahrt werden. Es gelten folgende Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 10 bis 12 und 15 bis 17 Uhr, Sonntag 15 bis 17 Uhr (z.Zt. keine Garantie für eine Öffnung)

Ursulaplatz 30, 50668 Köln | gemeinden.erzbistum-koeln.de


St. Andreas

romanische Kirche mit einem Turm

St. Andreas

In der seit 1947 vom Dominikanerorden betreuten Kirche befindet sich unter anderem der Sarkophag mit den Gebeinen des heiligen Albertus Magnus. Der romanische Sakralbau aus den Jahren nach 1200 verfügt im Inneren über eine reiche Bauplastik und wurde im frühen 15. Jahrhundert um eine gotische Chorhalle ergänzt.

Andreaskloster 3, 50667 Köln | www.sankt-andreas.de