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Für Spaziergänge6 Gewässer in NRW, die uns im Winter innere Ruhe bringen

Lesezeit 7 Minuten
Fühlinger See_ Goyert

Der Fühlinger See ist auch bei frostigen Temperaturen perfekt für einen Spaziergang.

Während sich im Sommer viele Menschen dicht an dicht um Badeseen und Talsperren drängen, findet man so manch ein Gewässer im Winter in stiller Einsamkeit daliegen. Dabei lohnen sich Spaziergänge und Wanderungen rund um einen der zahlreichen Seen und an den naturreichen Gewässern in NRW gerade in der kalten Jahreszeit; denn im Winter locken nicht nur Ruhe und Abgeschiedenheit an die Ufer – mit etwas Glück liegt sogar Schnee und verzaubert die Landschaft in eine Märchenwelt. Ob ruhig und fernab der Stadt im Bergischen Land, familientauglich mit Spielplätzen im Waldgebiet oder weitläufig und sumpfig: An diesen sechs Seen und Gewässern finden wir auch im Winter Natur pur, um vom Alltag auszuspannen.

Hinweis: Achten Sie auf die aktuell gültigen Corona-Regeln, halten Sie Abstand und nehmen Sie Rücksicht.

Sechs Gewässer in und um Köln, an denen Sie jetzt besonders schön spazieren gehen können:

Von Wald umgeben: Der Bensberger See in Bergisch Gladbach

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Der Bensberger See im Naherholungsgebiet Saaler Mühle in Bergisch Gladbach.

Die Erholungsanlage Saaler Mühle auf dem Stadtgebiet von Bergisch Gladbach liegt direkt vor den Toren Kölns. Das Herzstück der bewaldeten Anlage bildet der Bensberger See, den die Anwohner auch liebevoll „Saaler Mühlenteich“ nennen. Der Name „Saaler Mühle“ geht dabei auf einen mittelalterlichen Hof zurück, der viele Jahrhunderte auf dem Gebiet beherbergt war. Von der ursprünglichen Burganlage zeugt nur noch ein kleiner Hügel auf der Insel in der Mitte des Bensberger Sees, auf dem heute viele Vögel nisten. Das Baden im See ist untersagt. Zwar ist der Bensberger See eher klein, dafür kann man rundherum spazieren, an vielen Stellen direkt am Ufer sitzen und den Blick über das ruhige Gewässer schweifen lassen. Gleich zwei Spielplätze bieten Spaß für Familien mit Kindern und wer möchte kann zudem ausgiebig im umliegenden Waldgebiet spazieren gehen.

ÖPNV/Parken: Stadtbahn-Linie 1 bis zur Haltestelle Frankenforst; Parkmöglichkeiten unter anderem an der Eissporthalle Bergisch Gladbach, Adresse: Saalerstraße 100, 51429 Bergisch Gladbach, Auf Google Maps anzeigen

Besonderheiten: 2 Spielplätze für Kinder, viele Spaziermöglichkeiten im umliegenden Gierather Wald

Fernab der Stadt: Der Ehreshovener Stausee

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Am Ehreshovener Stausee kann man auch im Winter wunderbar spazieren gehen.

Er ist vermutlich nur wenigen bekannt und dabei ein so schönes Ausflugsziel: Der Stausee Ehreshoven liegt zwischen Vilkerath und dem Ortsteil Ehreshoven im Bergischen Land. Bereits seit 1932 in Betrieb, speist er auch heute noch ein Wasserkraftwerk. Auf einem leicht erhöhten Spazierweg kann man wunderbar entlang des Wassers wandern und dabei Vögel beobachten. Fußläufig zum langgezogenen Staussee liegt außerdem das Schloss Ehreshoven, ein romantisches Wasserschloss, das manch einem bekannt vorkommen dürfte: War es doch jahrelang die Filmkulisse für die deutsche Vorabendserie „Verbotene Liebe“ im ARD. Das Schloss ist allerdings bis heute bewohnt, so bleibt Interessierten nur der Blick von außen auf die barocke Parkanlage und das stattliche Schloss. Wer eine längere Tour machen will, kann einer der vielen Wanderrouten folgen, etwa die Tour zwischen Vilkerath und Hohkeppel.

ÖPNV/Parken: RB 25 bis Haltestelle Engelskirchen Bahnhof, von dort zu Fuß oder mit der Bus-Linie 310 bis Loope Kirche; Parkmöglichkeiten: direkt am Stausee, Navigation zu 51766 Engelskirchen, oder z.B. am Schloss Ehreshoven: Ehreshoven 23, 51766 Engelskirchen. Auf Google Maps anzeigen

Besonderheiten: Wenige Besucher, viele Wandermöglichkeiten in der Nähe

Sandstrand und Ruhe: Der Von-Diergardt-See in Leverkusen

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Am Wasser entspannen – nicht nur für Enten eine gute Option. (Symbolbild)

Wer Ruhe sucht, ist hier genau richtig. Die ruhige Wasseroberfläche des Von-Diergardt-Sees, der an der Stadtgrenze zwischen Köln-Dünnwald und Leverkusen liegt, wird an Wintertagen nur selten aufgewühlt. Während an den Ufern im Sommer viele Menschen Abkühlung suchen und sich auf dem feinen Sandstrand die Sonne auf den Pelz scheinen lassen, verirren sich bei frostigen Temperaturen nur wenige Besucher hier her. Dabei gibt es rund um den tiefblauen See viele Spazierwege, die nicht nur Hundeherzen höher schlagen lassen. In der Nähe befindet sich außerdem das „Naturschutzgebiet am Hornpottweg“, ein wahres Paradies für Vogelkundler. Insgesamt wurden in dem sumpfigen Gebiet bereits über 200 verschiedene und teilweise seltene Tierarten beobachtet, neben Vögeln unter anderem Libellen, Schmetterlinge oder Fledermäuse.

ÖPNV/Parken: vom Hbf aus mit der S6 bis Köln-Stammheim, anschließend mit der Bus-Linie 155 bis zur Auguste-Kowalski-Str., von dort zu Fuß; Parkmöglichkeiten: Parkplatz Goffineweg, 51069 Köln, Auf Google Maps anzeigen

Besonderheiten: Sandstrand, ruhig, Naturschutzgebiet am Hornpottweg nahebei

In tiefgrünen Auen: Siegauen und Siegmündung

Siegmündung_Bildrechte CorinnaHeyde

Die Siegmündung in den Rhein. Hier kann man wunderbar vorbeiziehende Schiffe beobachten und einfach mal durchatmen.

Ganz nah bei Köln und doch fernab von engen Straßen und dichtem Gedränge verspricht das Naturschutzgebiet Siegaue Erholung. Die einzigartige Auenlandschaft beherbergt viele seltene Tierarten und beeindruckt mit ihrer abwechslungsreichen Pflanzenwelt. Das gurgelnde Plätschern der Sieg, alte Bäume und abenteuerliche Holzbrücken machen den Stress des Alltags schnell vergessen. Dort, wo die Sieg schließlich in den Rhein mündet, bieten sich gleich mehrere Stellen zum Verweilen an. Gerade im Winter sind hier weniger Ausflügler unterwegs, man kann also in Ruhe den Schiffen auf dem Rhein nachblicken und Steine übers Wasser flitschen lassen. Für Familien mit Kindern gibt es viel zu entdecken; so wurden im Naturschutzgebiet bisher weit mehr als 240 Vogelarten gezählt und über 40 Fischarten tummeln sich in der Sieg, die nun wieder zu den fischreichsten Flüssen Deutschlands gehört.

ÖPNV/Parken: vom Hbf aus mit der S12 oder RB von Köln bis Bahnhof Troisdorf, dann mit dem Bus 551 bis Troisdorf-Bergheim, von dort zu Fuß; Parkmöglichkeiten z.B.: Wanderparkplatz Bergstraße, 53844 Troisdorf; Parkplatz bei der Siegfähre, Zur Siegfähre 7, 53844 Troisdorf; Parkplatz Hafenstraße, Hafenstraße 10, 53859 Niederkassel, Auf Google Maps anzeigen

Besonderheiten: Weitläufiges Gebiet, artenreiche Natur, viel zu entdecken

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Vielfalt und klares Wasser: Der Liblarer See in Erftstadt

Liblarer_See_WikimediaCommons_WillyHorsch

Das tiefe Blau des Liblarer Sees in Erftstadt beruhigt die Nerven.

Wenn das Freibad am Nordufer geschlossen ist und statt abkühlung-suchender Badegäste nur einige Enten ihre Runden drehen, liegt der Liblarer See ganz ruhig da. Als einer der größten der Seen der Villeseenplatte zieht er im Sommer viele Besucher mit seinem klaren Wasser geradezu magisch an. Jetzt, im Winter, begegnen Spaziergängern auf den Wegen rund um den See kaum andere Menschen. Ab und zu huscht eine Amsel über den Weg, an einigen Stellen kann man direkt am Ufer Rast machen und auf das weite Blau hinausblicken. Der Liblarer See entstand, wie auch die anderen Villeseen, durch den Braunkohle-Tagebau und bietet zahlreichen Tieren und Pflanzenarten einen Lebensraum, unter anderem als Brut- und Laichgebiet. Besonders schön: Fußläufig erreichbar liegt auch der Franziskussee. Außerdem gibt es diverse Wander- und Spazierrouten, die gleich mehrere der etwa 40 Seen und Weiher der Villeseenplatte verbinden.

ÖPNV/Parken: vom Hbf aus mit dem RE 22 oder der RB 24 nach Erftstadt; Parkmöglichkeiten: Seestraße Parking, Seestraße 3, 50374 Erftstadt; Parkplatz Grubenweg, Grubenweg, 50374 Erftstadt, Auf Google Maps anzeigen

Besonderheiten: Artenreiche Natur, diverse Wanderrouten von See zu See

Ein Evergreen: Der Fühlinger See

Fühlinger See_ Goyert

Der Fühlinger See ist auch bei frostigen Temperaturen perfekt für einen Spaziergang.

Viele kennen ihn vor allem wegen seines gut besuchten Freibades im Sommer, dem Blackfoot Beach, oder der Regattabahn, auf der regelmäßig trainiert und gewetteifert wird. Doch der Fühlinger See im Norden Kölns kann viel mehr als nur Schauplatz für Konzerte oder Rudermeisterschaften sein: Es lässt sich auch ganz wunderbar an seinen Ufern spazieren, denn rundherum verlaufen viele asphaltierte Wege. Die circa 19 Kilometer Rad- und Wanderweg bieten sich wunderbar für Sport oder Spaziergänge an der frischen Luft an. Außerdem gibt es einen sogenannten „Öko-Pfad“, der über die ansässigen Projekte zur Erhaltung des Ökosystems informiert, wie etwa den Bio-Park oder die Tiefenwasserbelüftung. Durch seine Lage ist der Fühlinger See auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.

ÖPNV/Parken: z.B. vom Hbf aus mit der S6 nach Chorweiler, dann mit der Bus-Linie 122 bis Haltestelle Seeberg; Parkmöglichkeiten: Fühlinger See P1, Oranjehofstraße 103, 50769 Köln, auf Google Maps anzeigen; Fühlinger See P2 oder P4, 50769 Köln

Besonderheiten: Gut mit ÖPNV erreichbar, gut-befestigte Wege für Radfahrer, Inline-Skates und Familienausflüge