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Natur in und um KölnVier Lieblingsrouten zum Spazierengehen

Lesezeit 6 Minuten

Wanderwege durch den Königsforst

1. Querwaldein und ganz spontan

Der Routenverlauf: Wer spontan Lust hat, einfach mal für ein, zwei Stunden irgendwo durch den Wald zu spazieren, ist im 2519 Hektar großen Naturschutzgebiet Königsforst genau richtig. Hier lautet die Devise: einfach rein und los.

Abzweigung für Abzweigung kann man sich hier in den Tiefen des Waldes verlieren. Und wer dazu noch Spaß am Geocaching hat, kommt hier auch auf seine Kosten. Aber Vorsicht: Die vorgegebenen Wege dürfen nicht verlassen werden.

Länge/Zeitaufwand: Beliebig. Ab einer halben Stunde Spaziergang ist alles möglich.

Weg: Waldweg, keine Beleuchtung.

Besonderheiten: ein schönes, nahegelegenes Waldgebiet mit vielen Bänken zum Ausruhen. Im Königsforst findet man auch den Brücker Wildpark.

Andrang: Auf 2519 Hektar kann man sich ganz gut aus dem Weg gehen.

Einkehrtipp: Traditionell die „Schmitzebud“. Hier gibt es ganz klassisch vom Schnitzel mit Pommes übers Gulasch bis hin zu Kaffee und Kuchen alles, was der ausgelaugte Wanderer am liebsten haben will. Die „Schmitzebud“ liegt direkt am Parkplatz zum Königsforst.

Anreise: Mit der Linie 9 bis zur Haltestelle „Königsforst“. Parkplätze auch vorhanden.

GPS-Koordinaten (Schmitzebud)N 50.920175, E 7.098666

2. Die Mühlenroute für Familien

Der Routenverlauf: Die Route beginnt an der Neuemühle in Wermelskirchen, einer der zuletzt erbauten Kornmühlen des Bergischen Landes (1826). Hier kann direkt einmal die überschüssige Energie, die sich bei der Anreise angestaut hat, abgeladen werden: Direkt am Anfang der Route geht es einen sehr steilen Hügel nach Emminghausen hoch (Anstiegszeit etwa eine Viertelstunde), wo direkt das erste Highlight für die Kinder wartet: Die Straußenfarm, deren Tiere auf den Wiesen rund um die Farm zu sehen sind. Gelegentlich bietet die Farm auch Hofführungen an, die man gut mit dem Spaziergang verbinden kann.

Wildgehege und die Rausmühle

Danach geht es weiter durch die kleine Ortschaft Emminghausen, bis in einer kleinen Talsenke rechts der Waldweg abbiegt. Hier liegt auch ein Wildgehege, wo man Hirsche und Rehe beobachten kann. Von da an geht der Weg nur noch bergab, bis im Tal der Eifgenbach überquert werden kann. Folgt man dem Weg auf dem anderen Ufer nach links, erreicht man die zweite Mühle im Tal: Die Rausmühle, die früher als Fruchtmühle betrieben wurde und heute als Ausflugsrestaurant fungiert.

Zwei Mühlen auf dem Weg

Auf dem Rückweg geht man ein Stück den gleichen Weg zurück, biegt an der Bachüberquerung aber nicht rechts ab, sondern wählt die direkte Verbindung der beiden Mühlen: Einen größtenteils flachen Waldweg am Bach entlang und im Schatten der Bäume, der viele Entdeckungen am Wegesrand für Kinder bietet.

Die Länge: 5,5 Kilometer.

Weg: Waldweg, uneben, aber nirgends gefährlich. Für Kinder bieten sich Gummistiefel an, um den Bach zu erkunden.

Zeitaufwand: 75 Minuten ohne längere Stopps.

Besonderheiten: Route verläuft größtenteils durch den Wald, ist nicht asphaltiert und auch nicht beleuchtet. Informationen über die Straußenfarm gibt es im Internet unter straussenfarm-emminghausen.de.

Andrang: Bei gutem Wetter werden einem vereinzelte Spaziergänger begegnen, wer in der Rausmühle einkehren möchte, ist gut beraten, rechtzeitig zu reservieren. Grundsätzlich ist der Weg aber wenig frequentiert.

Einkehrtipp: Rausmühle und Neuemühle bieten Gastronomie, sowohl im Cafébetrieb als auch als Restaurant für den Abend.

Anreise: An der Neuemühle gibt es einen Parkplatz, außerdem wird sie vom Bergischen Wanderbus angefahren, der ab dem 29. März wieder zwischen dem U-Bahn-Zugang in Bensberg und Wermelskirchen verkehrt – damit ist auch die Anreise aus Köln gesichert.

Tipp: Wem der steile Hügel rauf zur Straußenfarm zu anstrengend ist, hilft ebenfalls der Wanderbus: Er hält nämlich auch in Emminghausen.

GPS-Koordinaten (Neuemühle)N 50.920175, E 7.098666

3. Die Brückenroute für Zwei

Der Routenverlauf: Starten kann man sehr gut mitten in der Altstadt, zum Beispiel am Heumarkt. Dann geht es zunächst über die Deutzer Brücke, dann an der Deutzer Werft entlang Richtung Poll. Über die Drehbrücke, vorbei an den Poller Wiesen, bis zur Südbrücke, von der man einen wunderschönen Ausblick auf die Skyline Kölns hat. Hat man den Rhein überquert, geht es durch den Rheinauhafen, am Schokoladenmuseum vorbei zurück zum Heumarkt.

Route ist um mehr Brücken erweiterbar

Wer immer noch Lust zu laufen hat, kann die Route problemlos um beliebig viele Brücken erweitern; indem er zum Beispiel über die Hohenzollernbrücke ein weiteres Mal den Rhein überquert, eine kleine Runde durch den Rheinpark dreht und über die Zoobrücke zurück in die Innenstadt schlendert.

Die Länge: Grundroute 6 Kilometer, inklusive des Schlenkers durch den Rheinpark auf dem Rückweg 11 Kilometer.

Weg: Komplett asphaltiert, der Streckenabschnitt an den Poller Wiesen ist schlecht beleuchtet.

Zeitaufwand: Grundroute 75 Minuten , Verlängerung ca. 2,5 Stunden bei normalem Schritttempo.

Besonderheiten: Schöne Aussichtspunkte über den Rhein und auf die Stadt. An den Poller Wiesen gibt es ein paar urgemütliche Parkbänke.

Andrang: Bei schönem Wetter überfüllt, wer nur schlendern will und zu zweit oder zu dritt unterwegs ist, ist hier trotzdem gut aufgehoben.

Einkehrtipp: Im Rheinauhafen gibt es zahlreiche Cafés und Restaurants, auch am Heumarkt findet man viel Gastronomie, die jedoch eher touristisch überlaufen ist.

Anreise: Heumarkt und Dom sind mit dem öffentlichen Nahverkehr optimal zu erreichen. Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte lieber an anderer Stelle in die Route einsteigen, zum Beispiel an den Poller Wiesen. Ansonsten gibt es in Heumarkt-Nähe kostenpflichtige Parkhäuser.

GPS-Koordinaten (Heumarkt) N 50.935944, E 6.960594

4. Rund um Gut Leidenhausen

Der Routenverlauf: Ein abwechslungsreicher Spaziergang besonders für Familien mit Kindern: Los geht’s am Parkplatz Hirschgraben in Porz. Von dort aus läuft man geradeaus am Wildschweingehege vorbei. Kurz darauf erreicht man den großen Naturspielplatz. Hier gibt es auch Picknicktische. Weiter geht es bis zur Übungsrennbahn des Gestüts Röttgen.

Rotwildgehege und Rittersitz

An der Gabelung biegt man links ab. Nun liegt auf der linken Seite das Rotwildgehege, rechts die Greifvogelstation, die aber nur Sonn- und Feiertags geöffnet ist. Schließlich erreicht man das Gut Leidenhausen, einen ehemaligen Rittersitz, der im Zuge der Regionale 2010 zum „Portal zur Wahner Heide/Königsforst“ umgebaut wurde. Hier gibt es das Naturkundemuseum „Haus des Waldes“ und ein Obstbaumuseum mit einer schönen Streuobstwiese samt Imkerei.

Vor dem Gut Leidenhausen links am Wildgehege entlang geht es auf dem Rundweg zurück zum Parkplatz. Wer möchte, kann von dort aus aber auch über den Kurtenwaldbach und den Grengeler Mauspfad weiter in den Königsforst und die Wahner Heide.

Die Länge: Etwa 5 Kilometer

Weg: Waldwege, die aber gut mit dem Kinderwagen befahrbar sind

Zeitaufwand: Je nach Tempo etwa 45 Minuten bis 1 Stunde

Besonderheiten: Wildschwein- und Rotwildgehege, Spielplatz, Gut Leidenhausen mit Obst- und Naturkundemuseum

Andrang: Bei schönem Wetter und an Sonn- und Feiertagen ist auf dem Rundweg viel los. Wer es ruhiger mag, geht Richtung Königsforst und Wahner Heide.

Einkehrtipp: Im Gut Leidenhausen, das nun eines der vier Portale zur Wahner Heide ist, gibt es das Café „Rastplatz“. Bei schönem Wetter kann man dort im Innenhof sitzen.

Anreise: Der Parkplatz Hirschsprung ist am besten mit dem Auto zu erreichen: Über die A3 Ausfahrt Königsforst und dann in Richtung Köln-Porz fahren, der Beschilderung „Erholungsgebiet Gut Leidenhausen“ folgend schließlich rechts abbiegen. Der Parkplatz liegt auf der linken Seite.

GPS-Koordinaten (Hirschgraben)N 50.89677, E 7.089566