Thermen, Spas, KneippDiese Kurparks rund um Köln sind im Frühling besonders schön
Köln – Promi-Treffpunkt Kurpark: Kaiser und Könige, Künstler und Kaufleute flanierten früher durch die sorgsam gehegten Grünanlagen, vorbei an Heilquellen, Salinen oder Brunnenanlagen luxuriöser Bäderstädte. Autoren wie Goethe und Dostojewski, Musiker wie Wagner oder Offenbach erholten sich bei wohltuenden Wässerchen und geruhsamen Spaziergängen.
Noch heute dienen Kurparks als Orte der Entspannung – an vielen von ihnen hat man für die Gesundheit Bewährtes erhalten und Neues hinzugefügt. Und mancher anerkannt heilklimatische Kurort kann überdies mit einem Schonklima aufwarten, das allein schon einen Besuch wert ist.
Wir haben einige schöne Kurparkanlagen aus der Region zusammengetragen und erzählen ihre Geschichten.
Kneipp-Wanderweg Olsberg
Sehr beliebt ist der Olsberger Kneipp-Wanderweg im Sauerland, denn hier kann man nicht nur die herrliche Natur genießen, sondern dabei gleichzeitig etwas für die Gesundheit tun. Es geht insgesamt 39 Kilometer durch eine wasserreiche Landschaft und reine Luft. Unterwegs gibt es sechs natürliche Tretstellen. Wer sich mit der Kneipp'schen Gesundheitslehre auskennt, kann einfach loslegen, auf Wunsch geben sogenannte Kneippweganimateure ein wenig Hilfe am Anfang. Auf dem Weg gibt es mit dem Schloss Schellenstein und Schloss Gevelinghausen inklusive Mühle auch die ein oder andere Sehenswürdigkeit auszumachen.
Öffnungszeiten: durchgehend geöffnet, Eintritt: frei
>Den detaillierten Wegeverlauf des Olsberger Kneippweges finden Sie hier.
Olsberger Kneippweg (Startpunkt)Mühlenufer 4,59939 Olsbergwww.sauerland.com
Kurpark Winterberg
Hier geht was: Wasserspiele und Tretbecken, Mensch-Ärger-Dich-Nicht und Freiluftschach, Spielplätze, Minigolfanlage, Billard-Golf und mehr werden hier angeboten. Aktivburg, Karussell, Kletterbrücke und Rutschturm sind besonders für die kleinen Besucher interessant.
Wer sich sportlich betätigen will, kann die Nordic-Walking-Strecke nutzen und danach beim Wassertreten herunterkühlen. Die Spazierwege im Park haben eine Anbindung zu Rothaarsteig, Winterberger Hochtour sowie zum Schluchten- und Brückenpfad Helletal. Direkt in der Nähe liegt die Touristen-Information mit Wandertestcenter.
Schon der ehemalige Bundeskanzler Willy Brandt gehörte zu den Besuchern. Eine besondere Auszeichnung erhielt der Park 2004 mit der Silbermedaille der Entente Florale, einem bundesweiten Städtewettbewerb zum Thema „kreative, nachhaltige und grüne Stadtentwicklung“.
Öffnungszeiten: durchgehend geöffnet, Eintritt: frei
Waldpark Helletal & Kurpark WinterbergAm Kurpark 4, 59955 Winterbergwww.winterberg.de
Kurpark Bad Neuenahr
Lustwandeln zwischen Rosen- und Kräuterbeeten, dazu hier und da ein Schlückchen lauwarmes Heilwasser: Bei Badegästen von einst gehörte dieser Ablauf zum ärztlich verordneten Wohlfühlprogramm. Aus ganz Europa kamen die Gäste nach Bad Neuenahr: „A new Spa on the Rhine“ nannte diesen Ort 1861 Professor James Miller aus Edinburgh. Nicht nur Fürsten, Diplomaten und Geldadel flanierten durch die Szenerie Kurpark: Auch Karl Marx erholte sich hier zusammen mit seiner Familie und bewunderte den „Großen Sprudel“ im Kurpark. Dieser und die Trinkbecken für das Heilwasser sind derzeit aufgrund der Flut 2021 aber leider nicht in Betrieb. Die Ahr-Thermen sind ebenfalls geschlossen.
Dafür kann man aber eine Wohlfühlkältetherapie in der Kältekammer machen oder eine Terrainwanderung. Medizinische Kurwanderwege oder der Trimm-Dich-Pfad sind ebenfalls wohltuend für Fitness und Geist. Danach geht's zum Entspannen an ein schönes Plätzchen an der Ahr, um dem Rauschen des Wassers zu lauschen.
Öffnungszeiten: täglich 9 bis 21 Uhr, Eintritt: ohne Kurkarte 3 Euro
Gäste-Information am KurparkKurgartenstraße 13, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
Mülheim an der Ruhr
Baden zwischen den Zechen: Schon 1855 stießen Kumpel in Mülheim an der Ruhr auf eine jodhaltige warme Quelle, die sie selbst zum Baden nutzten. Später wurde das Salzwasser 2,5 Kilometer weiter zum neu gegründeten Solbad Raffelberg gepumpt. Rund 37.000 Quadratmeter Wald wurden für den vom Gartenarchitekten Baron Walter von Engelhardt entworfenen Kurpark gerodet, am 31. Dezember 1911 der Kursaal mit 800 Plätzen eröffnet.
Der Kurbetrieb ruht mittlerweile, der Raffelbergpark an der Stadtgrenze zu Duisburg ist nach wie vor einen Besuch wert. Mit Alleen, alten und seltenen Bäumen, weiten Rasenflächen und einer Vielzahl von Vögeln ist der Park ein Naturparadies. Und es gibt viel Kultur: Das Kurhaus beherbergt heute das renommierte Theater an der Ruhr. In den Sommermonaten wird der Raffelbergpark als Kulisse oder von Musikveranstaltungen (Weiße Nächte) als Open-Air-Bühne genutzt.
Öffnungszeiten: durchgehend geöffnet, Eintritt: kostenlos
Theater an der Ruhr im RaffelbergparkAkazienallee 61, 45478 Mülheim an der Ruhr
Kurpark Nümbrecht
Ein Säulenbrunnen im Park ist das Nümbrechter Wahrzeichen. Anlässlich der Landesgartenschau 1974 wurde er von dem Bildhauer Michael Schwarze geschaffen. Anfänglich als anatomische Studie missverstanden, sorgte er für Diskussionsstoff. Aber natürlich war das eine Fehlinterpretation: Denn die weiblichen Figuren symbolisieren Schönheit und Fruchtbarkeit, die Fäuste Gewalt und Durchsetzungsfähigkeit, die Hand Begreifen und Schaffen – und das männliche Bein Fortschritt und Eroberung.
Die Parkfläche um den Brunnen ist rund zehn Hektar groß, Heilklima-Wege führen zum Teil mitten hindurch – man muss nur den türkis-weißen Hinweisschildern folgen. Sie erschließen auf insgesamt 60 Kilometern die landschaftlich schönsten Strecken in und um Nümbrecht. Jedes Jahr im Juli wird der Park für ein Wochenende zur Festwiese, wenn dort das Lichterfest über die Bühne geht.
Öffnungszeiten: ganzjährig, Eintritt: frei
Kurpark NümbrechtLindchenweg 1, 51588 Nümbrecht
Glaubersalz-Therme Bad Bertrich
Versteckt in einem Seitental der Mosel, zwischen Koblenz und Trier, liegt Bad Bertrich, die einzige Glaubersalz-Therme Deutschlands. Ein „mildes Karlsbad“ nannte Alexander von Humboldt das einst zu den beliebtesten Kurorten Europas zählende Städtchen. 2012 wurde hier im „Römerkessel“ angrenzend an den historischen Kurpark der erste landschaftstherapeutische Park Europas eröffnet.
Sieben „Themengärten“ sollen die Besucher anregen, inspirieren oder beruhigen: Ein duftiger Kräutergarten gehört ebenso dazu wie der stilvolle Fürstengarten. Der gesunde Weg führt aber auch zu Orten der Stille oder der Bewegung. Die „Gartenanlage mit Glücksmomenten“ wurde vom Münchner Psychologen Reinhard Schober konzipiert und soll helfen, „gesundheitsschädliche Freudedefizite“ auszugleichen.
Öffnungszeiten: durchgehend geöffnet, Eintritt: kostenlos
GesundLand Tourist Information Bad BertrichKurfürstenstraße 32, 56864 Bad Bertrich
Kurpark Bad Münstereifel
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Bad Münstereifel zur Zentrale der Kneipp'schen Heilmethode in Westdeutschland erkoren. Seitdem bringen dort die Heilmethoden von Sebastian Kneipp Körper und Seele in Einklang. Unterhalb des Kneipp-Kurhauses liegt der Kurgarten Wallgraben mit seinen reizvollen Wasserspielen. Kurwege erschließen Ruhe- und Spielzonen sowie das Wassertretbecken.
Es gibt aber noch eine weitere Adresse: Den Kurpark Schleid, wo man am romantischen Schleidbach und einer Wassertret- und Armbadeanlage auf einem Rundweg flanieren kann, der insgesamt zwar nur einen Kilometer lang ist, aber viele Ruhebänke hat – und sich beliebig abkürzen lässt. Mit Kinderspielplatz, Holzsteg, Forstlehrpfad und Damwildgarten gleich nebenan. Das Betreten des Rasens ausdrücklich erwünscht!
Öffnungszeiten: ganzjährig und ganztägig, Eintritt: kostenlos
Kurpark SchleidKölner Str. 13, 53902 Bad MünstereifelStädtische Kurverwaltung
Kurpark Aachen
Gleich zwei Kurgelände mit Historie bis ins 19. Jahrhundert hat Aachen: den ersten an der Monheimsallee im Stil eines englischen Gartens. Dort befinden sich Aachens Weinberg und ein Rosengarten mit der Sonderzüchtung „Gruß aus Aachen“. Im neuen Kurhaus mit Säulenportal ist das Casino untergebracht, nebenan das Kongresszentrum und die Carolus Thermen mit ihrem zum Kurpark offenen Biergarten.
Das zweite Kurzentrum im Stadtteil Burtscheid wird von den Kirchen St. Johann und St. Michael begrenzt: Auf dem Gelände befinden sich mehrere denkmalgeschützte Bauten wie der barocke Nuellens-Pavillon, das Fürstenbad und das ehemalige Neubad. Hier wird Kurgastprogramm angeboten – und nach dem Besuch der Thermalbadehäuser geht es zum Kaffee auf den Kurparkterrassen.
Öffnungszeiten: Beide Parks sind durchgängig geöffnet, Eintritt: frei
Kurpark-Terrassen Dammstraße 40, 52066 Aachen
bad-aachen.de/kurverwaltung/kurgebiete
Kurpark Eckenhagen
Anfang der 80er Jahre entstand der drei Hektar große Kurpark in Reichshof-Eckenhagen. 2019 und 2020 wurde er saniert. Er ist behindertengerecht angelegt und durch seine Anbindung an ein Reha-Zentrum bildet er die Verbindung in die Ortsmitte, die von den Patienten der Klinik gerne genutzt wird. Highlight ist der installierte Brunnen, welcher in den warmen Monaten für Erfrischung sorgt. Ein neuer Kinderspielplatz bietet nun auch Kindern eine schöne Abwechslung. Die Nutzung für mehrere Generationen ist ausdrücklich gewünscht und schließt sich keinesfalls aus. Das Kneipp Wassertretbecken sowie der Barfußpfad regen die Sinne an.
Ein Feuchtbiotop bereichert die Anlage und ist der ideale Platz für schöpferische Pausen im Kurpark. Dort befindet sich auch der sanierte Musikpavillon, in dem bei schönem Wetter die Kurkonzerte stattfinden. Mehrere Heilklima-Wanderwege führen in die umliegende Wald- und Mittelgebirgslandschaft.
Ausgangspunkte sind der nördliche Teil des Kurparks und die Parkanlage an der Landwehrstraße. Diese Wege sind gesundheitsfördernd und haben verschiedene Schwierigkeitsgrade.
Öffnungszeiten: durchgängig geöffnet, Eintritt: frei
Kurverwaltung EckenhagenRodener Platz 3, 51580 Reichshof-Eckenhagen