Trier im GeschmackstestRestaurant-Tipps in der Winzerstadt
Trier – Die Stadt ist kulinarisch breit aufgestellt: Pizza, Sushi, Döner, Burger, sogar die japanischen Ramen haben es bereits in die idyllische Winzerstadt geschafft. Traditionelle Trierer Küche muss man ein wenig suchen. Dieser Herausforderung sollte sich der gewissenhafte Besucher aber unbedingt stellen.
Kartoffelkiste
Wer meint, in Trier gäb’s zum Riesling so’n bisschen leichte Küche mit gebratenem Fisch und Kräutersalätchen, der wird sehr schnell eines Besseren belehrt. Die traditionelle Trierer Küche ist deftig und spiegelt die Geschichte der Stadt wider. Weinbau ist harte körperliche Arbeit, entsprechend hoch ist die Kalorienzahl auf dem Teller.
Bei „Kappes teerdisch“ handelt es sich um buttriges Kartoffelpüree gemischt mit Sauerkraut. Dieses ohnehin schon ungemein sättigende und ebenso köstliche Gericht ist jedoch lediglich das Bett für die eigentliche Hauptkomponente: Alles was der Metzger so hergibt. Blutwurst, Leberwurst, Kassler, Leberkäse, Leberknödel, Bauchspeck oder wie im Falle des „Trierer Dreierleis“ (13,20 Euro): alles drauf, Klecks Senf dazu, fertig. Die Portion sättigt spielend den hart schuftenden Winzer und dessen komplette Sippschaft. Der äußerst aufmerksame Service lächelt verständnisvoll dem schnaufenden Gast entgegen und empfiehlt die Wanderung zum Petrisberg, als Verdauungsspaziergang der Superlative.
Kartoffel-Restaurant Kiste: Fahrstraße 13-14, 54290 Trier, 0651/9790066, Öffnungszeiten: täglich 11-23.30 Uhr
Konditorei Raab
Ein paar Schritte abseits der Altstadt versteckt sich eine der ältesten und besten Konditoreien der Stadt, die Konditorei Raab. Seit 1897 werden in dem familiengeführten Unternehmen feinste Pralinen und Torten hergestellt. Die Damen hinterm Tresen sind kompetent, herzlich und kennen 95 Prozent ihrer Gäste mit Namen. Die Kundschaft wiederum ist beinahe so historisch wie die Konditorei selbst. Die älteren Herrschaften halten ihrer Stammkonditorei seit Jahrzehnten die Treue. Wo sonst findet man noch „Toast Birne-Helen“ auf der Karte?
Zum Mittagstisch gibt’s Spargel mit Sauce hollandaise, kleinem Schnitzel und Salzkartoffeln (9,90 Euro). In der Vitrine stapeln sich akkurat eingesetzte Torten. Buttercreme, Marzipan und zarte Biskuitböden werden zu Kunstwerken des Deutschen Konditoreihandwerks zusammengebaut. Der Verkaufsschlager des Hauses ist die Rembrandttorte, die hier Herrentorte heißt (3 Euro), aus feinstem Wienerbiskuit, Buttercreme und gekämmter Schokoglasur.
Konditorei Raab: Karl Marx-Str. 14, 54290 Trier, 0651/74186, Öffnungszeiten: Mo-Fr 8.30-18.15 Uhr, Sa 8-18 Uhr, So 11-18 Uhr
Hood Dogg
Selbstverständlich geht der Street-Food-Trend auch an Trier nicht vorbei. Burgerläden gibt’s bereits genug, also versuchen sich die Macher vom Hood Dogg seit März 2018 an einer anderen Brot-Fleisch-Kombination, dem Hotdog. Der geschichtsträchtige Verkaufstand am Hauptmarkt, „Gädemchen“, passt zum modernen Fast-Food-Konzept wie die Faust aufs Auge. Die mittelalterliche Marktbude an der Gangolfkirche ist zwar sechs Meter lang, aber nur 1,30 m tief. Für den Hotdog-Bausatz reicht das. Die Betreiber des kulinarischen Neulings sind erfahrene Trierer Gastronomen und wissen genau, was funktioniert und was nicht.
Die Brötchen stammen aus der örtlichen Bäckerei Braunshausen und die Trierer Fleischerei Martin stellt die Würste aus Eifeler Weiderind her. Zusammen mit süß-sauren Gewürzgurken, Röstzwiebeln und Sauerkraut wird daraus der Classic Dogg (5,20 Euro). Zur Auswahl stehen weitere Varianten mit beispielsweise Pulled Pork oder scharfer Salsa und Guacamole oder Chili-Cheese-Sauce und Krautsalat. An die vegane Version wurde natürlich auch gedacht.
Hood Dogg: Grabenstraße 20A, 54290 Trier, 0651/44777, Mo-Sa 11- 18 Uhr
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