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Wolfsschlucht bis Grüne HölleWanderungen durch imposante Schluchten und Höhlen

Lesezeit 6 Minuten
Moosbewachsene Felsen und schattige Wege

Moosbewachsene Felsen und schattige Wege führen durch die Teufelsschlucht.

Wandern durch Schluchten und Klammen in der Eifel, die schönsten Orte und Wege stellen wir hier als Ausflugsziele vor.

Schluchten sind nicht nur unglaubliche Orte, sie locken die Fantasie hervor und verführen uns in märchenhafte Welten. Mindestens acht Schluchten und Klammen gibt es in der Eifel, die schönsten stellen wir hier samt Rundwanderungen vor. Sechs Tipps.

1. Wunderbare Wolfsschlucht, Brohltal

Riesige Wurzeln umgeben die Bäume in der Wolfsschlucht

Riesige Wurzeln umgeben die Bäume in der Wolfsschlucht

Was abenteuerlich und gefährlich klingt, ist in Wirklichkeit eine wildromantische Schlucht mit kleinem Bächlein und Wasserfall, in dem sogar Kinder spielen können. Verschlungene Wege führen durch das urige Tal der Wolfsschlucht, wo alte Bäume mit ungeheuerlichen Wurzeln für eine Urwaldatmosphäre sorgen. Beeindruckende Felsformationen warten am Wegesrand und Holzbrücken führen in die Schlucht hinein.

Der Traumpfad Höhlen- und Schluchtensteig führt auf 12,1 km an all diesen Sehenswürdigkeiten vorbei. Dank Wald, Felsen, Höhlen und Wasser ist es hier kühler als im Stadt-Dschungel. Vom Krayerbachtal geht es über den tollen Aussichtspunkt „Schweppenburgblick“ bis zum imposanten „Siebengebirgsblick“ kurz vor Ende der Tour durch die Vulkanregion Maria Laach. (rei)

Start und Ziel: Andernach-Kell, Parkplatz Bergwege | www.traumpfade.info/pfad/traumpfad/hoehlen-und-schluchtensteig |Strecke und Dauer: 12,2 km, 3,5 Stunden | Einkehr: Restaurant Vulkan Waldfrieden, Landgasthaus Rothbrust sowie Terrasse von Schloss Burgbrohl

2. Tiefe Teufelsschlucht, Ernzen

Teuflisch schöne Felsen und viel Natur rund um die Teufelsschlucht.

Teuflisch schöne Felsen und viel Natur rund um die Teufelsschlucht.

Mit der Teufelsschlucht ist dem Höllenfürst aber wirklich ein besonderes Natur-Highlight geglückt. Wer hier wandert, begreift schnell, warum dieser Ort eine gewisse Faszination auf die meisten Wanderer ausübt. Schluchten und schmale Felsspalten in ungewöhnlichen Formationen regen die Fantasie an, von Moos bewachsene, große Felstürme und mächtige Steinblöcke recken sich erhaben gen Himmel: Geheimnisvoll und faszinierend ist die Eifel rund um die 28 Meter tiefe Teufelsschlucht, durch die sich der schmale Wanderweg windet.

Die wilde Landschaft prägt die Gegend und trägt ihren Teil dazu bei, dass die Wandertour bei der Auslosung um Deutschlands schönstem Wanderweg 2021 auf Platz 2 gelandet ist. Neben der Teufelsschlucht sind der Felsenweiher und die Liborius Kapelle zwei weitere Highlights auf der Strecke. Die beliebten Irreler Wasserfälle sind seit der Hochwasserkatastrophe vom Juli 2021 zerstört. Nach der Wanderung bietet sich ein Besuch im Naturparkzentrum Teufelsschlucht an. Kinder locken die Dinos im Dinosaurierpark. (lk)

Start und Ziel: Wanderparkplatz Felsenweiher, 54668 Ernzen |Strecke und Dauer: 17,4 KM, 4,5 Stunden | Einkehr: Teufels Küche im Naturparkzentrum, Museumscafé Remise Schloss Weilerbach

3. Gerolsteiner Felsenpfad, Gerolstein

Auf dem Felsenpfad geht es auf und ab. Hier war mal ein Meer.

Auf dem Felsenpfad geht es auf und ab. Hier war mal ein Meer.

Durch ein Meer wandern? In abgewandelter Form ist das hier möglich. Denn wandert man auf dem Felsenpfad, durchläuft man ein echtes Korallenriff. Wie das möglich ist? Vor etwa 360 Millionen Jahren entstanden die Gerolsteiner Dolomiten aus einem Kalkriff, das in einem tropischen Meer lag. Die Eifel war also ein Flachmeer und was man hier sieht, sind die Überbleibsel. Verschiedenste Gesteinsarten aus unterschiedlicheren Epochen der Erdgeschichte sind auf dem Felsenpfad anzutreffen. Die imposanten Felsen „Hustley“, „Munterley“, „Drohende Ley“, „Große Kanzel“ und „Auberg", die bis zu 100 Meter über der Mineralwasserstadt in der Eifel ragen, sind das Wahrzeichen von Gerolstein.

Eine weitere Besonderheit auf dem Weg ist die Buchenholzhöhle am Rande des Munterley-Plateaus, die ebenfalls durch die Kraft des Wassers entstanden ist. Sie wurde in Millionen von Jahren aus dem Stein gewaschen. Die Höhle kann frei erkundet werden und führt rund 30 Meter in die Tiefe. Weitere Highlights auf der Strecke: Kletterfelsen „Hustley" (darf erklimmt werden), keltisch-römische Tempelanlage, Juddekirchhof, Kasselburg mit Adler- & Wolfspark, Geo Acke und Vulkankrater Papenkaule. (lk)

Start/Ziel: Touristenformation Gerolstein, Bahnhofstr. 4 |Länge/Dauer: 8,6km/2.45h | Einkehr: Forsthaus Kasselburg oder verschiedene Restaurants/Cafés in Gerolstein

4. Audiotour Grüne Hölle, Bollendorf

Viel Grün und Geschichten in der grünen Hölle.

Viel Grün und Geschichten in der grünen Hölle.

Ein Wanderweg, der sich hören lassen kann, ist der in der Grünen Hölle. Zu sehen gibt es natürlich auch einiges, so wie die massigen Felswände, die aufgrund der Feuchtigkeit sogar mit Algen bewachsen sind und dadurch angenehm kühl bleiben. Dass man dank Audioguide spannendes über Geschichte und Natur von den Bollendorfer Bewohnern erfahren kann, ist hier aber die große Besonderheit. So gibt die Stimme preis, dass der Sockel vom berühmten „Manneken Pis“ in Brüssel aus Stein ist, der hier aus Bollendorf in der Eifel kommt.

Ein anderer Hinweis bezieht sich auf den Felsen, der aussieht wie ein Affengesicht. Solche und andere Informationen über bizarr geformte Felsen, Tiere und Pflanzen erfährt der Wanderer an zehn Hörstationen auf der familienfreundlichen Rundtour in der Eifel. Zudem lernt er Kulturdenkmäler und grandiose Aussichtspunkte kennen. Da bei der Audiotour ordentlich aus dem Nähkästchen geplaudert wird, gibt es auch die ein oder andere Anekdote aus dem Dorf. So bleibt die Wanderung bis zum Schluss multimedial, unterhaltsam und spannend. (lk)

Die Lauschtour-App kann man sich bei Googleplay oder im App-Store ganz einfach auf das Handy laden.

Start und Ziel: 54669 Bollendorf, Wanderparkplatz oberhalb des Waldhotels Sonnenberg, Sonnenbergallee | Strecke und Dauer: 7 km und 4.30h |Einkehr: Hotel Burg Bollendorf

5. Eifelspur „Wasser für Köln“

Am Römerkanal Wanderweg finden sich überall Relikte der römischen Eifelwasserleitung.

Am Römerkanal Wanderweg finden sich überall Relikte der römischen Eifelwasserleitung.

Die Römer haben in Köln und in der Eifel spannende Spuren hinterlassen, die es zu erkunden gilt. Zum Beispiel die etwa 100 Kilometer lange Eifelwasserleitung von Nettersheim nach Köln, die zu den größten römischen Bauten diesseits der Alpen zählt. Von Ende des 1. bis zum 3. Jahrhundert nach Christus versorgte sie Köln als Provinzhauptstadt Niedergermaniens mit frischem Wasser.

Der Reiz der Wanderung „Wasser für Köln“ liegt in der Paarung der abwechslungsreichen Landschaft mit spannenden Einblicken in die römische Architektur der Aquädukte. Auf dem Weg lohnt es sich, nach weiteren Relikten wie antiken Brunnen oder Sammelbecken Ausschau zu halten. So findet man hier die römische Brunnenstube „Klausbrunnen“, die Aquäduktbrücken Mechernich-Vollem und Mechernich-Vussem. Ein weiteres Highlight befindet sich gleich am Start- oder auch Endpunkt: Die Kakushöhle im Kakusfelsen, auf dem sich ein Plateau von etwa 150 m Länge erstreckt. (lk)

Start und Ziel: Kakushöhle (Café), Kakusstraße 1, 53894 MechernichStrecke und Dauer: 16,9 km/ 5:00 H | Einkehr: Café Land-Genuss an der Kakushöhle

6. Grotten Hohenfels, Essingen

Eine der zu besichtigenden Mühlsteinhöhlen mit dem Namen „Schwedenfeste" im Gerolsteiner Land

Eine der zu besichtigenden Mühlsteinhöhlen mit dem Namen „Schwedenfeste" im Gerolsteiner Land

Höhlenforscher und -forscherinnen jeder Altersklasse sind hier gefragt: Knapp 7 km lang ist diese Tour rund um den 583 Meter hohen Mühlenberg in der Nähe des Ortes Hohenfels im Gerolsteiner Land. Seit Jahrhunderten wird in den Steinbrüchen rund um den Berg zäher Eifelbasalt gebrochen, der bis heute gerne als Pflaster-, Mühlen- oder Ornamentstein genutzt wird. Nach der Stilllegung der Steinbrüche können die Mühlsteinhöhlen mit den klangvollen Namen „Schwedenfeste", „Borussiahöhle" und „St.-Martin-Höhle", auf eigene Gefahr erforscht werden.

Ausgangspunkt der Rundwanderung ist das Gemeindehaus in Hohenfels-Essingen. Markierungen zeigen den Weg bis zur Grotte. Von hier erkundigt man die Höhlen entlang des Zähbasaltwegs, der am Ende über eine imposante Höhe mit Ausblick zurückführt. Die Höhlen in Hohenfels-Essingen sind ganzjährig begehbar, von der Straße B410 (Hauptverbindung zwischen Daun und Gerolstein) sind die Höhlen ausgeschildert. Die Anfahrt mit dem Auto ist bis in den Wald zum Parkplatz an den Höhlen möglich. (rei)

Start und Ziel: Gemeindehaus in Hohenfels-Essingen | Strecke und Dauer: 7,1km, ca 2.25h | Mühlsteinhöhlen: Auf Erd 54570 Hohenfels-Essingen

www.gerolsteiner-land.de/a-zaehbasaltweg