Bruder-Klaus-Kapelle, Schloss WachendorfDiese Eifelschleifen-Tour hat viel zu bieten
Eifel – Historische und moderne Architektur, alte Bäume, ein technisches Denkmal, tolle Ausblicke und natürlich jede Menge Natur: Die „Eifelschleife Stockertblick und Herkelstein“ hat einiges zu bieten. Die rund elf Kilometer lange, gut ausgeschilderte Strecke ist auch von Ungeübten gut zu bewältigen.
Vor rund 120 Jahren wurde die Kastanienallee zum märchenhaften Schloss Wachendorf angelegt. In dessen malerischem Park sind Reste der ehemaligen Bastionen, Wälle und Wassergräben erhalten. Einst stand hier eine Wasserburg, Teile der mächtigen Schutzmauern stammen aus der Zeit des 30-jährigen Krieges. Das barock anmutende Herrenhaus mit seinem ockerfarbigen Putz entstand aber erst Ende des 19. Jahrhunderts. Wie der Rest des Anwesens befindet es sich in Privatbesitz.
Vorbei an der alten Eiche und jüngeren Gebilden
Nicht weit entfernt vom Schloss steht die St. Petrus-Kapelle aus dem 9. oder 10. Jahrhundert. Die 1786 angeschaffte Glocke läutet bis heute täglich. Noch älter als das Geläut – geschätzt rund 350 Jahre – ist die Stiel-Eiche, die rechts vom Weg am Dorfrand steht. Die auch Deutsche Eiche genannte sturmfeste Art kann in Ausnahmefällen sogar bis zu 1400 Jahre alt werden.
Von der leicht ansteigenden Wanderstrecke aus lässt sich dann schon bald ein wesentlich jüngeres Gebilde sehen: Auf der Spitze des knapp 434 Meter hohen Stockert steht Deutschlands erstes frei bewegliches Radioteleskop. Der 1956 fertig gestellte Astropeiler mit einem Spiegeldurchmesser von 25 Metern war zu dieser Zeit der größte seiner Art. Heute steht die 2005 endgültig still gelegte Anlage unter Denkmalschutz. Wegen Corona sind Führungen derzeit noch nicht möglich, aber von Mai bis Oktober soll es jeden Sonntag um 14 Uhr wieder Führungen durch die Anlage geben. Bis dahin wird auf die Möglichkeit zu individuellen Gruppenführungen verwiesen. Nähere Informationen zur Anlage gibt es unter www.astropeiler.de.
Hinauf zum höchsten Punkt und zur Bruder-Klaus-Kapelle
Im weiteren Verlauf der Wanderung bieten sich noch etliche Ausblicke auf das beeindruckende Bauwerk. Vorbei am Golfplatz von Bad Münstereifel und dem Naturschutzgebiet Kalkkuppenlandschaft geht es hinauf auf den Herkelstein. Mit 434 Metern liegt der höchste Punkt der Eifelschleife auf gleicher Höhe wie der Standort des Radioteleskops.
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Der spektakuläre Höhepunkt der Wanderung befindet sich allerdings tiefer: Kurz vor Wachendorf steht die 2007 errichtete Bruder-Klaus-Feldkapelle – ein international beachtetes Meisterwerk von Peter Zumthor, nach dessen Plänen auch das Kölner Diözesanmuseum erbaut wurde. Auf Anfrage eines Landwirte-Ehepaars aus Wachendorf entwarf der berühmte Baseler Architekt den fünfeckigen Monolith, der wie ein Bergfried in die Landschaft ragt. Das Innere des Gebäudes zieht jeden Besucher in seinen Bann: Ein oben offener, fensterloser höhlenartiger Raum mit 300-Halbglas-Steinen als Lichtpunkte schafft eine mystische, zauberhafte Atmosphäre.
Schließlich ist die Kapelle ja auch einem der letzten großen Mystiker des Mittelalters gewidmet: Nikolaus von Flüe (1417-1487) lebte als Einsiedler in einer Felsschlucht im Schweizer Kanton Obwalden und gilt unter anderem als Schutzpatron des Landvolks. Die Bruder-Klaus-Kapelle ist zu den üblichen Zeiten geöffnet. Es gelten die Regeln der jeweils aktuellen Coronaschutzverordnung. (www.feldkapelle.de). Nicht weit von dem beeindruckenden Bauwerk ist dann bald wieder der Wanderparkplatz erreicht.
Der Wanderweg
1 Vom Parkplatz der Beschilderung „Eifelschleife“ folgen, die Iversheimer Straße queren und geradeaus gehen. Nach ca. 50m geht es rechts ab durch die Kastanienallee (Park) zum Schloss. Dort rechts auf der Petrusstraße bis zur Kreuzung laufen, links abbiegen, Straße queren und gleich rechts weiter in den Forstweg.
2 Dem Forstweg folgen (an der Gabelung halb links), dann weiter geradeaus. Der breite Wald- und Wiesenweg führt zwischen Feldern entlang. An der T-Kreuzung rechts auf den Almweg abbiegen, der Beschilderung weiter folgen. Am Waldrand entlang, später durch einen Mischwald bis zur Gabelung mit Ruhebank. Hier links halten.
3 Dem Wanderweg geradeaus folgen (Blick auf das Radioteleskop), an der Wegkreuzung zwischen den Feldern nach rechts laufen. Nach ca. 450m die Holzheimer Straße (K 45) queren und nach links abbiegen.
4 Dem breiten Weg folgen. Am Rande des Golfplatzes führt der Weg geradeaus über ein Plateau am Waldrand und zwischen Feldern entlang. Nach ca. 700m an der T-Kreuzung rechts halten.
5 Dem Wirtschaftsweg ca. 350m folgen, am nächsten Abzweig geradeaus, nach ca. 100 m rechts laufen. Den geschotterten Weg bergauf bis zur Ruhebank gehen. Jetzt links halten und leicht bergab bis zur nächsten Gabelung. Dort rechts und wieder rechts der Beschilderung folgen. Der Weg schlängelt sich durch ein Waldgebiet, am Wasserwerk vorbei geradeaus weiter, danach rechts halten. An der Abzweigung links gehen.
6 Dem Weg bis zur Straße folgen, diese queren und weiter laufen. Vor dem Bauernhof nach links auf den breiten Wirtschaftsweg. Nach ca. 130m an der Kreuzung rechts halten, nun der Beschilderung am Waldrand entlang und zwischen Feldern hindurch bis auf die Anhöhe folgen. Links den asphaltierten Wirtschaftsweg nehmen, hinter dem Baum mit der Ruhebank scharf rechts halten. Dem ausgeschilderten Weg weiter folgen. Rechts vom Weg liegt die Bruder-Klaus-Feldkapelle. Nach einem Abstecher weiter in Richtung Wachendorf, an der ersten Kreuzung nach links, danach rechts und weiter geradeaus bis zum Parkplatz laufen.
Infos
Wandern und Corona: Bitte halten Sie beim Wandern weiterhin genügend Abstand und die übrigen geltenden Corona Schutzvorschriften wie Husten-und Nieshygiene ein. Nehmen Sie vor allem bei „Gegenverkehr“ Rücksicht und weichen gegebenenfalls an geeigneter Stelle kurz aus.
Start und Ziel: Wanderparkplatz Bruder-Klaus-Feldkapelle, Iversheimer Straße, 53894 Mechernich-Wachendorf
Auto: Mit dem Pkw über A553 und A1 (Richtung Euskirchen) bis Ausfahrt 111-Wißkirchen. Auf B266 Richtung Wißkirchen, dann über L11 bis Wachendorf. Der Wanderparkplatz liegt am Dorfrand und ist ausgeschildert
ÖPNV: Mit der Regionalbahn (RB24) Richtung Kall bis Satzvey Bahnhof, von dort mit Anruf-Sammel-Taxi (AST 809) bis Wachendorf, Tel. 02441/ 99 45 45 45 - hier gibt es Informationen zum Schienenersatzverkehr
Weg: Rund 11 km Länge, etwa 2,5 bis 3 Stunden
Profil: Bürgersteige, befestigte/asphaltierte Wirtschafts-, Wald- und Wiesenwege, bei Nässe kann es rutschig werden. Festes Schuhwerk ist zu empfehlen, insgesamt ca. 168 Höhenmeter
GPS-Daten/Karte: Mehr Informationen dazu gibt es auf diesem Link.
Einkehrmöglichkeiten: Landhaus Stockert, Moselweg 4, 53902 Bad Münstereifel, Tel. 02253/ 932 23 55, www.landhaus-stockert.de
Zum Mitnehmen: Eifel Pizzeria, Bendenweg 87, 53902 Bad Münstereifel, Tel. 02253/542 04 04
Corona-Hinweis: Gerade, wenn es draußen frühlingshaft wird, zieht es noch mehr Menschen an beliebte Ausflugsziele. Bitte richten Sie sich bei gemeinsamen Aufenthalten im Freien nach den aktuell geltenden Corona- und Abstandsregeln und tragen Sie dort, wo es geboten ist, Ihren Mund-Nasenschutz. Halten Sie Abstand zu anderen Spaziergängern und Wandernden und nehmen Sie Rücksicht.