AboAbonnieren

Lila LandschaftenDie schönsten Wanderungen zur Heideblüte in NRW

Lesezeit 5 Minuten
Blühendes Heidekraut in der Wahner Heide

Blühendes Heidekraut in der Wahner Heide

Wenn im Spätsommer die Heide blüht, dann leuchtet die Landschaft schon von Weitem. Diese Ausflüge rund um Köln sind jetzt besonders schön.

Im August und September erfreut die beliebte Heideblüte wieder unzählige Spaziergängerinnen und Naturfreunde. Und das nicht nur in der Lüneburger Heide, wo sich Westeuropas größtes zusammenhängendes Heidegebiet über 750.000 Hektar Land erstreckt. Denn leuchtende lila Landschaften, so weit das Auge reicht, gibt es auch in NRW: Wir stellen sechs unterschiedliche Heidegebiete mit Wanderwegen vor, die vor allem jetzt im Spätsommer einen Ausflug wert sind und so ganz langsam an den leuchtenden Herbst denken lassen.

Hinweis: Da es sich bei den Heidelandschaften um ausgewiesene Naturschutzgebiete handelt, müssen Spaziergängerinnen und Wanderer auf den Wegen bleiben. Hunde müssen an der Leine geführt werden.

1. Traumpfade Wacholderweg und Bergheidenweg

Vordereifel

Die Heide blüht in der Eifel auf dem Traumpfad Wacholderweg

Eifel - unterwegs auf dem Traumpfad Wacholderweg

Wenn ab Mitte August die Heide der Voreifel blüht, ist es auf den Hochflächen rund um Langscheid und Arft besonders schön: Mittendurch die Heide führt der dreistündige „Traumpfad Wacholderweg“ mit Start und Ziel an der Wabelsberger Wacholderhütte in Langscheid. Wer abkürzen mag, kann sich das einstündige „Traumpfädchen“ vornehmen. Sehenswert entlang beider Strecken sind die Heidegärten auf dem Büschberg bei Arft und am Wabelsberg, mit Lehrpfad und Botanischem Garten. Seinem Namen alle Ehre macht auch der „Traumpfad Bergheidenweg“, der auf zehn Kilometern durch das Naturschutzgebiet Heidebüchel führt: Zwischen Wacholderheide und Kiefernhainen fühlt es sich an wie im Süden.

Tipp: Traumpfad Wacholderweg, Länge 8,6 km, ca. 3 Std., Start/Ziel an der Wabelsberger Wacholderhütte, Langscheid (einkehren und übernachten möglich). Traumpfad Bergheidenweg, Länge 10,3 km, 3 Std., Start/Ziel Parkplatz am Rassberg, Arft. www.eifel.info

2. Drover Heide

Rureifel

Wandern in der Drover Heide

Wandern, wenn die Heide blüht: Drover Heide in der Rureifel

Nicht auf Anhieb wird mit der Eifel eine blühende Heidelandschaft in Verbindung gebracht: Doch das 670 Hektar große Naturschutzgebiet im Kreis Düren ist aufgrund seiner großen Besenheideflächen, grünen Wiesen und Kleingewässern Lebensraum für unzählige Pflanzen- und Tierarten geworden. In den Tümpeln auf dem ehemaligen belgischen Truppenübungsplatz fühlen sich mittlerweile sogar Urzeitkrebs, Kreuzkröte und Kammmolch wohl. Mehr als 130 seltene Vogelarten, von Heidelerche über Wiesenpieper bis Ziegenmelker leben inmitten der Drover Heide. Es gibt eine lange und eine kurze Tour, das Gebiet zu erkunden.

Tipp: Die markierte Tour 52 startet am Parkplatz Drover Heide an der K28 bei Kreuzau, Länge 11,4 km, Dauer rund 3:30 Std. Vom Wanderparkplatz gibt es auch eine kürzere barrierefreie Runde, 5 km, Dauer 1:30 Std. mit erhöhtem Aussichtspunkt auf die Landschaft. www.eifel.info/wandern/wanderwege/a-drover-heide

3. Wahner Heide

Bergische Heideterrasse zwischen Köln, Rösrath, Troisdorf

Die Heide blüht rund um den Fliegenberg und am Telegraphenberg in der Wahner Heide

Die Heide blüht rund um den Fliegenberg und am Telegraphenberg in der Wahner Heide

Blüht die violette Calluna vulgaris, verwandeln sich große Teile der rund 2011 Hektar großen Wahner Heide in einen leuchtenden Farbteppich. Während Morgentau das Heidekraut unter den frühen Sonnenstrahlen glitzern lässt, geht es auf sandigen Pfaden am Telegraphenberg vorbei, dem mit 134 Metern höchsten Berg der Heide vor den Toren Kölns. Zu seinen Füßen erstreckt sich die blühende Zwergstrauchheide wie ein violett leuchtendes Meer. Seltene Tierarten, wie die Schmetterlinge Heidekrauteulchen oder Heidekraut-Erdeule, sind hier heimisch geworden. Gut zu sehen ist das Naturschauspiel auch vom Stellweg, Fliegenbergweg und Eisenweg aus.

Tipps: Rundwanderweg Fliegenberg-Tour (Markierung Heidschnucken-Kopf), 8,5 km ab Burg Wissem führt an den größten Heidebeständen vorbei. Jeden dritten Samstag findet der Rösrather Heidespaziergang statt, 14 Uhr, ab Turmhof Rösrath, (nächster Termin 19.8.). www.wahnerheide.net, www.heideterrasse.net

4. Ohligser Heide

Bergisches Land

Kleiner Feuerfalter auf Besenheide

Kleiner Feuerfalter auf Besenheide

Eigentlich ist das 147 Hektar große Naturschutzgebiet bei Solingen mittlerweile in Teilen wieder so bewaldet, dass es als ehemaliges Heidegebiet bezeichnet wird. Heute existieren am nördlichen Ende der Bergischen Heideterrasse nur noch kleinere Heidebestände. Seit 20 Jahren sorgen Schafe und Ziegen dafür, dass die Büsche niedrig bleiben. Der Rundwanderweg A1 führt ab dem beliebten Ausflugslokal Engelsberger Hof auf fünf Kilometern eine gute Stunde lang durch das Naturschutzgebiet. Ebenfalls am Gutshof startet der 8,34 km lange Rundweg A3 durch die Heide und zur Wasserburg Haus Graven - rund 2 Std. Gehzeit.

Tipp: Ein Besuch der Heide lässt sich auch gut mit dem Solinger Vogel- und Tierpark verbinden, der im Nordosten an die Heide grenzt. Am Engelsberger Hof gibt es auch einen sehr schönen Abenteuerspielplatz. Engelsberger Hof 20, 42697 Solingen. www.naturparkbergischesland.de

5. Elmpter Schwalmbruch

Niederrhein und Grenzgebiet

Wacholderheide im Naturschutzgebiet Elmpter Schwalmbruch

Wacholderheide im Naturschutzgebiet Elmpter Schwalmbruch

Ein faszinierendes Wechselspiel zwischen Wasser, Wiesen, Wald und Heidelandschaften zeichnet den grenzüberschreitenden Naturpark Maas-Schwalm-Nette aus. Mittendrin liegt der 296 Hektar große Elmpter Schwalmbruch mit seinen Moorgebieten, Erlenbruchwäldern, Wachholderheide und vielen Schafen, die zum Beweiden der Heideflächen eingesetzt werden. Auch Konik-Wildpferde und Galloway-Rinder sind für die Natur im Einsatz. Wenn im Spätsommer die Besen- und Glockenheide blüht, ist es hier im niederländischen Grenzland besonders schön. Mittendurch führt der 15,5 km lange, gut ausgezeichnete Premium-Wanderweg W1 Schwalmbruch.

Start: Wanderparkplatz Tackenbenden, 41372 Niederkrüchten. Tipp: Vom Aussichtsturm in der Wachholderheide hat man einen traumhaften Blick über die blühende Landschaft. Einkehren: Café am Rande des kleinen Örtchens Swalmen herbergdebos.nl, www.wa-wa-we.eu/de

6. Westruper Heide

Haltern am See

Im Sonnenuntergang leuchtet die lilafarbene Heide, wie hier in der Westruper Heide, besonders stark.

Im Sonnenuntergang leuchtet die lilafarbene Heide, wie hier in der Westruper Heide, besonders stark.

Seit 1937 ist die rund 90 Hektar große Heidelandschaft in unmittelbarer Nachbarschaft zum Halterner See Naturschutzgebiet und beliebtes Ausflugsziel. Auf sandigen Pfaden geht es durch die Besenheiden und bizarren Wacholderhaine. Der Lebensraum bietet auch gefährdeten Tieren wie Schlingnatter und Zauneidechse eine Heimat. Von den Wanderparkplätzen an Hullerner Straße und Flaesheimer Damm sind Einstiege in die Heide möglich. Auf einem gut markierten sandigen Wegenetz von zehn Kilometern lässt sich das Dünengebiet erkunden. Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität gibt es sogar eine barrierefreie Route ab dem Hotel Seehof (Hullerner Str. 102).

Termine: Führungen sonntags, Dauer 1-1,5 Std., Treffpunkt 15 Uhr am Heidehäuschen. Am 20.08. ist Heidetag. Der Parkplatz am Flaesheimer Damm ist veranstaltungsbedingt gesperrt. Es gibt einen Busshuttle vom Wanderparkplatz am Kletterwald. westruper-heide.de