Wildpferde im Merfelder Bruch, Schmetterlinge in der Eifel oder Flamingos im Münsterland – die schönsten Ausflüge zum Tiere beobachten.
Von Wildpferden bis Flamingos6 wunderschöne Ausflüge, auf denen Sie Wildtiere beobachten können
Mehr als die Hälfte von Nordrhein-Westfalen besteht aus Wäldern, Flüssen, Wiesen und Feldern. Zahlreiche Tiere haben dort einen Lebensraum gefunden. Wildpferde grasen im Merfelder Bruch, Fledermäuse sausen in Köln durch die Lüfte und bei einer Wanderung durch das Urfttal kann man wunderschöne Schmetterlinge entdecken. Wir stellen Orte vor, wo sich die „wilden“ Tiere am besten beobachten lassen und geben Tipps rund um einen Besuch.
6 Orte in NRW, an denen man wilde Tiere beobachten kann:
1. Wildpferde im Merfelder Bruch
Stuten, Hengste und Fohlen in freier Wildbahn zu beobachten, überschüttet nicht nur Pferdefans mit Glücksgefühlen. Im Naturpark Hohe Mark bei Dülmen galoppieren rund 400 wildlebende Pferde durch das Moor-, Heide- und Waldgebiet. Im 19. Jahrhundert hat die Familie Herzog von Croy den „Dülmener Pferden“, die hier seit 1315 dokumentiert wurden, ein Reservat geschaffen. Heute ist oberstes Ziel des Naturschutzgebietes, die Arterhaltung des Dülmener Wildpferdes zu sichern.
Einmal im Jahr muss der Mensch eingreifen: Beim Wildpferdefang im Mai, werden die einjährigen Hengste eingefangen und aus der Herde genommen, um Rivalitäten zu vermeiden.
Von April bis November ist die Wildpferdebahn für Besucher geöffnet. Öffnungszeiten: Samstags, sonntags und feiertags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. | Eintritt: Erwachsene 4 Euro, Kinder (bis 14 Jahre) 2 Euro (ausschließlich Barzahlung); Gruppen ab 10 Personen können wochentags Führungen buchen. Hunde dürfen (außer bei Führungen) an der Leine mitgeführt werden. | www.wildpferde.de
2. Fledermäuse in Köln
Fledermäuse brauchen alte Bäume als Nachtquartiere und fühlen sich auch an Wasserflächen wohl. Das finden die fliegenden Säugetiere sogar in der Stadt. In Köln kann man sie gut rund um den Stadtwaldweiher, Adenauer- und Kalscheurer Weiher beobachten. Sieben von deutschlandweit 25 Fledermausarten leben in Köln. Das letzte Augustwochenende steht deutschlandweit im Zeichen der Fledermaus: Bei der Batnight des Nabu (24./25.8.) finden Veranstaltungen rund um die nachtaktiven Tiere statt. Wer sich für die kleinen Säugetiere einsetzen möchte, kann sich in Köln zum Beispiel beim „Arbeitskreis Fledermäuse“ des NABU informieren. Es werden regelmäßig Führungen angeboten.
Batnight 2024: Sa auf So, 24./25.08.2024 | www.nabu-koeln.de
3. Amphibien in der Zeche Zollverein
Dass sich die Natur über die Jahre große Gebiete auf alten Industrieanlagen im Ruhrgebiet zurückerobert hat, ist nicht neu. Doch die immense biologische Vielfalt, die sich inzwischen auf der Zeche Zollverein breit gemacht hat, bringt den Menschen zum Staunen. Wo sich Eule, Turmfalke und Kreuzkröte gute Nacht sagen, haben sich auch immer mehr Amphibien angesiedelt, die bei Führungen auf dem Gelände entdeckt werden können. In mit Wasser gefüllten Senkungen und Pfützen tummeln sich an Extrembedingungen angepasste Libellen- und Amphibienarten, wie Kreuzkröten und Südliche Binsenjungfern. In anderen Tümpeln sind neben Grasfröschen auch Berg- und Teichmolche zu beobachten.
Auf einem Naturpfad mit zwölf Stationen werden Besonderheiten des Ökosystems erklärt und Infos über Standorte gezeigt. | www.zollverein.de
4. Schmetterlinge im Urfttal
Wie fliegende Feen flattern sie durch unsere Gärten: Und doch werden Schmetterlinge wie Zitronenfalter, Aurora-Falter oder Kleiner Fuchs immer seltener. Doch es gibt Orte in NRW, wo viele Schmetterlingsarten auf engem Raum leben, darunter auch etliche gefährdete, wie im Urfttal bei Nettersheim. Rund 70 Tagfalter – mit klangvollen Namen wie Waldteufel oder Kaisermantel – kann man von Frühjahr bis Herbst hier antreffen. Seit 1966 wird dieses Gebiet von der AG Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen (Schmetterlingskundler) gepflegt. Auf dem Schmetterlingspfad am Naturzentrum in Nettersheim bekommt man fantastische Einblicke in die Welt der bunten Falter. | www.naturzentrum-eifel.de
5. Fische im Rhein
Dank intensiver Wiederansiedlungsprogramme fühlen sich Fische wieder wohl im Wasser des Rheins. Über 40 verschiedene Arten bevölkern den größten Fluss in NRW, darunter Aale, Meerforellen oder Flundern. Wer einen Angelschein besitzt, darf sich an den Ufern des Stroms auch auf Fischfang begeben – beliebt ist hier vor allem die Karpfenart „Barbe“, die im Rhein weit verbreitet ist. Aber Achtung: Für manche Fischarten existieren Schonzeiten. Außerdem wird die Rheinstrecke von der Rheinfischereigenossenschaft NRW bewirtschaftet; hier können Angelkarten erworben werden. | www.rheinfischerei-nrw.de/erlaubnisscheine
Tipp: Im Aquarium des Kölner Zoos kann man die Unterwasserwelt von Vater Rhein erkunden. Dort ist sie dem Flussverlauf nachempfunden. | www.koelnerzoo.de
6. Flamingos im Zwillbrocker Venn
Sie gilt als nördlichste Flamingo-Brutkolonie in Europa: Als sich in den 80er Jahren eine Kolonie exotischer Chile-Flamingos im Zwillbrocker Venn im Münsterland niedergelassen hat, dachte keiner daran, dass sie bleiben würden. Bald kam der Europäische Rosa Flamingo dazu. Mittlerweile brüten hier im April und Mai rund 60 Tiere, um im August/September, flügge geworden, in die Niederlande weiterzufliegen, wo sie den Winter im Veluwemeer und Rheindelta verbringen, bevor sie ab Februar wieder nach NRW kommen.
Die 450 km lange Flamingo-Radroute führt direkt an den langbeinigen Vögeln vorbei. Mit etwas Glück kommt man bis auf 300 Meter an sie ran. Auch Lachmöwen halten sich im Venn auf. Tipp: Zur Heideblüte von Juli bis September färbt sich der Venn farblich passend in einen lila-rosa Blütenteppich ein. | www.flamingoroute.com | www.bszwillbrock.de