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AusgehenDas Eiscafé ist fit für den Winter

Lesezeit 3 Minuten

Bunte Auswahl im Café Eiszeit in der Hartwichstraße in Nippes.

Nippes – In das Ladenlokal an der Ecke, in dem sich einst ein Fahrradhändler befand, hatte sich Familie Hösdorff direkt verliebt. Doch letztlich kam alles etwas anders als geplant. „Nach dem Tod des Ladenbesitzers hatten wir zuerst überlegt, hier das Büro unseres ambulanten Pflegedienstes einzurichten“, so die Inhaberin Lilian Hösdorff, im Hauptberuf Pflegedienstleiterin. „Doch dann haben wir bemerkt, dass das Sechzigviertel ein schönes Café für tagsüber gebrauchen könnte – und wollten etwas ganz Neues auf die Beine stellen.“ So war die Idee zum „Café Eiszeit“ geboren, das Anfang April dieses Jahres eröffnet hat.

Gleich nach Übernahme des Ladens hatten sich die Hösdorffs an die Planung der Einrichtung gemacht. „Wir hatten hier einen leeren Raum ohne Heizung und ohne alles“, erinnert sie sich. Viel Platz für Kreativität und die Entwicklung eigener Ideen in einem geschichtsträchtigen Haus. „Als wir den Keller umbauten, wo sich heute die WCs befinden, fanden wir eine uralte Flasche einer «Colonia-Brauerei» aus Nippes“, so Erwin Hösdorff. Diese muss vom Beginn des 20. Jahrhunderts stammen – denn die Brauerei existiert etwa seit Ende des Ersten Weltkrieges nicht mehr. „Leider lässt sich die Geschichte des Hauses nicht mehr ganz zurück verfolgen, denn die Papiere sind im Zweiten Weltkrieg verbrannt.“ Knapp zwei Jahre hat es von der ersten Idee bis zur Eröffnung gebraucht. Bei der Umgestaltung herausgekommen ist ein schicker Café-Eissalon, in dem klare und geradlinige Akzente in Schwarz-Weiß gesetzt werden. Einen Kontrapunkt setzen die barock wirkenden Spiegel aus Holland sowie die Steine und Ziegel aus der ursprünglichen Bausubstanz, die ins Interieur integriert wurden. Ein Blickfang ist der Deckenleuchter mit stilisierten Eiszapfen, der das Thema des Cafés aufgreift. „Es soll eine schöne gemütliche Ecke sein, wo man sich treffen kann und die etwas Wärme und Vertrautheit ausstrahlt“, so die Tochter Julia Hösdorff.

Beliebter Treffpunkt im Veedel

Tatsächlich hat sich die „Eiszeit“ inzwischen zu einem beliebten Treffpunkt im Veedel gemausert. Das Publikum ist sehr gemischt. „Wir haben viele Familien hier, weil der Spielplatz nebenan ist und auch viele Kindergärten im Umkreis liegen – aber auch ältere Leute, die in die St.-Josephs-Kirche gehen und Jüngere, die sich abends auf einen Cocktail treffen. Und natürlich die Berufstätigen, die ihre Mittagspause machen.“

Was die Verpflegung angeht, gibt es im Café viel mehr als nur Eis – dieses jedoch selbstverständlich auch, und zwar in allen erdenklichen Variationen. Eis-Portionen können nach Wahl aus rund 30 verschiedenen Sorten zusammengestellt werden (0,80 Euro pro Kugel), auch gängige Eisbecher wie Erdbeer- oder Himbeerkreationen (zwischen 4,20 und 4,50 Euro) sind im Programm, diverse Joghurtbecher (4,90 Euro), Spaghetti-Eis und alkoholhaltige Eisbecher, wie die zahlreichen Varianten aus Zitroneneis und Sekt (5,50 Euro). Ferner bietet das Café eine recht große Frühstücksauswahl – vom kleinen süßen Frühstück (3,90 Euro) bis zum großen „Frühstück Eiszeit“ für zwei Personen mit allen Schikanen (15,90 Euro).

Warme Küche

An warmer Küche gibt es unter anderem diverse Toasts und Crêpes sowie die hausgemachten Flammkuchen mit einer Sauce nach eigenem Rezept – mit Speck und Zwiebeln etwa (4,90 Euro), auch die Variante mit Mozzarella, Tomaten und Basilikum (5,20 Euro) ist im Programm, die türkisch angehauchte Version mit Suçuk-Wurst, Peperoni, Ziegenkäse und Knoblauch (6,50 Euro) – und noch einige mehr. Mit dem Kamin, der vor kurzem in der hinteren Ecke des Ladens seinen Platz gefunden hat, ist das Café auch für die kommenden „eisigeren“ Zeiten mit kuscheligen Winternachmittagen und -abenden bestens gerüstet. „Wenn es draußen schön kalt ist, wird man hier gemütlich am Kaminfeuer sitzen können“, freut sich Julia Hösdorff schon jetzt.