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Die Jackson-Show„Thriller Live“ wieder in Köln

Lesezeit 3 Minuten

Die Jackson-show "Thriller Live" gastiert in Köln

Mr. Grant, Ihre Geschichte hört sich an wie ein wahrgewordener Traum. Es fing 1988 damit an, dass Sie ein Magazin für Michael-Jackson-Fans machten – und ihn dann tatsächlich kennenlernten. Adrian Grant Ja, dass war wirklich surreal. Michael hatte mich eingeladen. Ich war 21, als ich zum ersten Mal auf Michaels Anwesen Neverland kam. Ich war wie gelähmt. Das große Tor, diese Pracht, zwei Schimpansen kamen mir entgegen.

„Thriller Live“ von Adrian Grant wird seit fünf Jahren im „Lyric Theatre“ im Londoner West End gespielt und ging schon mehrmals auf Tournee. In der zweistündigen Revue werden die Hits des 2009 verstorbenen Michael Jackson von seinen Anfängen als Kinderstar bei den „Jackson 5“ bis zu seinem Aufstieg zum Megastar präsentiert. Eine Handlung gibt es nicht, nur einige eingestreute Erklärungen. Dargestellt wird Michael Jackson von mehreren Sängern, einer Sängerin und einem Kind. Lediglich ein Tänzer ahmt Michael Jackson auch äußerlich nach. Termin. Lanxess-Arena, 9. April, 20 Uhr, Tickets ab 41,50 Euro www.koelnticket.de

Wie liefen die Treffen ab?Grant Wir haben miteinander geredet, gegessen, und ich bin mit ihm in seiner Limousine durch Los Angeles gefahren. Wir haben Jugendzentren besucht und Spenden vorbeigebracht. Einmal war ich in Budapest mit ihm und seiner damaligen Frau Lisa Marie Presley in einem Hospital. Er hat Geschenke verteilt. Und das Lächeln auf den Gesichtern der kleinen Patienten war einfach wunderbar.

Wie war Michael so?Grant Lustig und bodenständig.

Michael Jackson bodenständig? Das passt so gar nicht zusammen. Grant Über Michael sind viele falsche Sachen berichtet worden. Einmal war er im Krankenhaus und hat sich für eine Behandlung unter ein Sauerstoffzelt gelegt. Da hieß es dann: Michael Jackson schläft ständig unterm Sauerstoffzelt. Und dann die Sache mit seinem Zoo. Er hatte ein elf Quadratkilometer großes Anwesen. Warum sollte er da keinen Zoo haben? Céline Dion hat auch einen, da spricht niemand drüber.

War er nicht doch ein bisschen übergeschnappt?Grant Nein, man muss bedenken, dass er seit dem fünften Lebensjahr nichts anderes kannte, als aufzutreten und in der Öffentlichkeit zu stehen.

Fühlte er sich oft missverstanden?Grant Er wurde vor allem als Komponist und Musiker unterschätzt. Er kannte jeden Knopf im Studio und konnte viele Instrumente spielen.

War er ein einsamer Mensch?Grant Er hatte einige gute Freunde. Elizabeth Taylor zum Beispiel. Aber ein Teil seines Lebens war sehr einsam. Am wohlsten hat er sich auf der Bühne gefühlt. Er war sehr schüchtern und hatte es nicht so gerne, wenn man ihn direkt anschaute. Das lag daran, dass er als Kind schwere Akne hatte und dann die Pigmentstörung kam, die Teile seiner Haut sehr hell machten.

Hat er sich nicht auch extra heller gemacht?Grant Das weiß ich nicht.

Adrian Grant. Künstlermanager und Produzent, lernt Michael Jackson kennen, nachdem er 1988 das weltweit erster autorisierte Fan-Magazin über ihn machte. Jackson lud ihn über die Jahre immer wieder ein.

Wann kam der Bruch in seinem Leben?Grant Nach der zweiten Anklage wegen Kindesmissbrauch 2005. Das hat seine Seele zerstört. Danach war er sehr traurig. In den letzten Jahren hatte er nicht mehr viele starke Menschen um sich. Es ist nicht gut, wenn man nur von Ja-Sagern umgeben ist.

Wann haben Sie ihn zum letzten Mal gesehen?Grant 2007. Ich glaube er wusste, dass er nur noch wenig Zeit hatte.

Gibt es einen Nachfolger?Grant Justin Bieber versucht ihm nachzueifern – aber leider nur dem Michael Jackson, wie er in seinen letzten Jahren war.

Sie brauchen in der Show mehrere Sänger und einen Tänzer, um Michael darzustellen. Grant Ja, wir wollten bewusst keine Doppelgängershow. Es schafft niemand, ihn ganz zu kopieren.