Filme in Originalfassung, Filmfestivals, Premieren – wir zeigen 11 unabhängige Filmhäuser, die besonders sind.
Kino-Tipps für Regentage13 kleine Programm-Kinos in Köln, die man kennen sollte
Regnerische und stürmische Tage eignen sich besonders gut für einen Kinobesuch. Wir stellen Ihnen elf Arthouse-Kinos in Köln vor. Jedes Filmhaus ist ein kleines Juwel. Dort werden Filme zum Teil im Originalton gezeigt, es finden größere und kleinere Filmfestivals statt, Sonderschauen, Director's Cuts und natürlich auch Premieren. Und trotz Streaming-Rekorden und Serien-Überfluss halten sich in vielen Veedeln noch die kleinen Kinos. Sie sind besondere Orte, wer sie noch nicht kennt, sollte sie einmal besuchen.
Odeon, Südstadt
Einige Kölner kennen das Kino im Vringsveedel vielleicht sogar noch unter dem Namen „Trude-Herr-Theater“, als die kölsche Legende hier zwischen 1977 und 1986 noch auf der Bühne ihres eigenen Theaters stand. Danach wurde das erstmals 1956 eröffnete Kino unter dem heutigen Namen „Odeon“ als Filmhaus wiedereröffnet. Seit nunmehr 22 Jahren existiert das Südstadt-Kino in seiner heutigen Form als klassisches Programmkino, zwar ohne Popcorn, dafür mit viel Charme und einem idyllischen Innenhof. Kinogänger treffen sich hier gerne auch zum Austausch auf ein Getränk vor oder nach dem Film. Es gibt drei Säle und 374 Plätze, donnerstags ist Kinotag (6 Euro pro Film). Zum Angebot gehören neben Premieren auch Sneak-Previews und Highlights wie die Französischen Filmtage, Britfilms, das Bollywood- und Cinepänz-Festival sowie die Schulkinowochen.
Odeon Kino, Severinstraße 81, 50678 Köln, 0221/313110| Tickets: 10/8/6 Euro (Erw/erm./Ki.), 7 Euro Kinotag (Do), Seniorenkino, Sneak-Preview | www.odeon-koeln.de
Filmclub 150
Neu in Köln ist der Filmclub 150 in Köln Braunsfeld: Anfang 2024 haben Thomas und Christina Finder diesen Ort als Treffpunkt für Cineasten und Filmliebhaber in Köln geschaffen. Für ein Wochenende im Monat verwandeln sie ihr FinderTV Studio in der Eupener Straße in ein kleines Independent-Kino mit Platz für 46 Personen. Gezeigt werden eine breite Palette von handverlesenen Filmen von zeitlosen Klassikern bis zu kleinen Indie-Produktionen. Auf dem Programm stehen zum Beispiel Filme wie 2001 Odysee im Weltraum, Delicatessen oder Im Rausch der Tiefe. Es gibt Popcorn, Snack und Getränke. Die Macher des Filmclubs 150 planen außerdem Open-Air Veranstaltungen im Sommer, Kurzfilmabende, Kochevents oder Livemusik-Abende.
Filmclub 150, Eupener Str 150, 50933 Köln, 0221 888 2240, www.filmclub-studio150.de
Off Broadway, Zülpicher Viertel
Mitten im Studentenviertel gelegen, richtet sich das Off Broadway seit seiner Neueröffnung Ende 2000 nach eigenen Angaben an ein „cineastisches, Filmkunst-interessiertes und aufgeschlossenes Publikum“. Das dürfte gelungen sein. Mittlerweile haben sich zu der sehr bunten Programmgestaltung mit Originalfassungen, Filmklassikern und Dokumentarfilmen längst auch Festivals wie das Ciné Fête (französische Filme) und Film+ etabliert. Im Rahmen des „Allerweltkinos“ laufen dienstags um 20 Uhr internationale Dokumentar- oder Spielfilme, jeden zweiten Sonntag im Montag stellen Psychoanalytiker Filme aus filmpsychologischer Sichtweise vor. Außerdem will man die Medienkompetenz junger Cineasten durch eigene Filmworkshops und der „Jungen Filmakademie“ fördern. Zu guter Letzt ist das Off Broadway neben allen Angeboten auch für seinen netten Biergarten bekannt und beliebt.
Off Broadway, Zülpicher Str. 24, 50674 Köln | 0221 8 20 57 33 | Tickets ab 8 Euro | www.off-broadway.de | www.allerweltskino.de
Traumathek
Vor 30 Jahren, 1994, wurde die Traumathek gegründet. Die Absicht war damals wie heute: Independent- und Alternatives Kino aus der ganzen Welt der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Insbesondere Filme aus asiatischen Ländern rückten dabei verstärkt in den Mittelpunkt, darunter Filme aus Hong Kong und Japan, aber auch China, Taiwan, Thailand und Südkorea. Nach 30 Jahren des Sammelns kann die Traumathek ein großes Sortiment an Filmtiteln sämtlicher Genres anbieten - von Dokumentationen über Serien, Queer-Filmen, Trash, Underground bis Hollywood-Kino, Stummfilmen und vielem mehr. Es gibt ein schönes Filmcafé und mit einer Clubmitgliedschaft kann man sich Filme ausleihen. Ein kleines Kino, das 25 Personen fasst, kann gemietet werden, etwa für Kinderfilm-Screenings oder private Veranstaltungen, auch Veranstaltungen finden dort statt. Hier geht es zum Programm.
Traumathek, Inhaberin Karin Hüttenhofer, Engelbertstraße 45, 50674 Köln, 0221 240 4795 | Clubmitgliedschaft 25 Euro | Öffnungszeiten Filmcafé Di - Sa 14 - 22 Uhr
Cinenova, Ehrenfeld
Kölns größtes Programmkino ist immer wieder Austragungsort für besondere Veranstaltungen – wie zuletzt dem 9. Serienfestival, das im vergangenen Jahr erstmals in Köln stattfand. 1996 wurde das familiengeführte Kino mit seinen drei Sälen, 649 Plätzen, Bar, Bistro und Biergarten eröffnet. Filmisch wird hier viel Wert auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Zielgruppen gelegt, in dem Kinder- und Jugendfilme sowie Originalfassungen auch unter der Woche laufen. Highlights: Neben den beliebten Sneak-Previews werden jeden Sonntagabend Filme in Originalfassung gezeigt, jeden Dienstagmittag gibt es Senioren-Kino (7 Euro pro Ticket), mittwochs werden im „Heimkino“ Filmklassiker zu wechselnden Themen gezeigt und einmal im Monat sind Eltern mit Babys im „Kinderwagenkino“ willkommen. Wem das noch nicht genug ist, der kann im Sommer zum Open-Air-Kino im Biergarten kommen.
Cinenova, Herbrandstraße 11, 50825 Ehrenfeld |01514 - 28 94 67 5 | Tickets: 9/ 8 Euro, 7 Euro Kinotag (Do), Originalfassungen (So) und Seniorenkino (Di) | Rollstuhlplätze können telefonisch reserviert werden unter 0151 - 42 89 46 75 | www.cinenova.de
Residenz, Kaiser-Wilhelm-Ring
Mit der Wiedereröffnung als „Astor Film Lounge“ 2012 ist auch der alte Charme und Luxus der 50er Jahre in das traditionsreiche Filmtheater zurückgekehrt. Im Stil des „Grand Cinema“, nur mit neuer Technik, erinnert das „Residenz“ am Ring heute noch an die große Zeit der Lichtspielhäuser. Zwei stilvolle Säle (275 und 149 Plätze) sind mit Ledersesseln und viel Beinfreiheit ausgestattet, Getränke, Fingerfood, Eis und andere Kleinigkeiten werden sogar am Platz serviert. Außerdem gibt es noch ein kleines Clubkino mit 35 Plätzen, das auch für private Events gemietet werden kann. Neben Previews und Kultfilm-Events sind das Fantasy Filmfest sowie Theater- und Konzertübertragungen sehr beliebt: Unter Opernfans haben sich die Live-Übertragungen der Metropolitan Opera aus New York längst herumgesprochen und sind regelmäßig ausverkauft.
Residenz Köln – Astor Film Lounge, Kaiser-Wilhelm-Ring 30-32, 50672 Köln, 0221 - 91 39 69 13 | Tickets 12/10 Euro (vor 16 Uhr), 17/14,50 Euro (ab 16 Uhr) | koeln.premiumkino.de
Filmpalette, Ebertplatz
Ein weiteres Juwel aus den 50er Jahren liegt am Hansaring im Eigelstein-Viertel: In dem kleinen Kino neben dem bekannten Café Schmitz erinnert noch vieles an vergangene Tage – auch wenn es vor 20 Jahren umfangreich modernisiert wurde. Als Besonderheit des Filmkunstkinos gilt der Sternenhimmel, den eine Künstlerin in den 80er Jahren in einem der zwei Kinosäle (68 und 44 Plätze) gestaltet hat. Seit den 2000er Jahren hat das Haus ein klassisches Arthouse-Programm etabliert und sich zu einem Ort für anspruchsvolle Premieren, Dokumentarfilme und aktuelle Themenreihen entwickelt.
Filmpalette, Lübecker Str, 15, 50668 | Tickets 8/7/5/4 (Erw./erm./Ju./Ki.) | 0221 - 12 21 12 | www.filmpalette-koeln.de
Metropolis, Ebertplatz
Wer Kinder hat, stand hier sicher schon mindestens einmal in der Popcorn-Schlange: Denn das Programmkino am Eigelstein ist heute wegen seines großen Kinderprogramms bei Familien und Schulen besonders beliebt. Doch das war nicht immer so: Als „Burgtheater Lichtspiele“ eröffnete das Kino 1950, ab 1982 machte der UFA-Konzern das „Metropolis“ zum Programmkino, doch das lief nicht lange gut. Nach Schließung des Kinos 1985, übernahm ein Jahr später unter anderem Catherine Laakmaan das Filmhaus und schärfte das Profil des Metropolis mit einem Fokus auf Originalfassungen und einem ausgeprägten Kinderfilmprogramm. Heute gibt es drei Säle (in zweien sind 3D-Projektionen möglich) für insgesamt 469 Besucher. Gezeigt werden neben Kinder- und Jugendfilmen für verschiedenen Altersklassen auch Blockbuster und weiterhin vieles in Originalfassung.
Metropolis Programmkino, Ebertplatz 19, 50668 Köln | Tickets ab 5 Euro (Do), 6 Euro (Mo-Mi), 8 Euro (Wochenende) plus weitere Angebote Online | metropolis-koeln.de
Filmhaus-Kino, nähe Mediapark
Nach fünf Jahren Leerstand und Sanierung hat das Filmhaus in dem ehemaligen Bahngebäude an der Maybachstraße erst im Oktober 2021 wieder eröffnet. Das Filmhaus ist mehr als ein Kino. Es sollte „ein Ort sein, an dem die Kölner Filmkultur sichtbar wird“, wie es im Kulturentwicklungsplan hieß. Hier geht es um die Vermittlung und Präsentation von Filmkunst für Filmschaffende und die Öffentlichkeit. Im Programm findet man statt Blockbuster viele spannende Filmreihen, darunter zum Beispiel „Kino zeigt Seele“ (Filmserie rund um psychische Erkrankungen) oder Kurzfilme aus Köln.
Filmhaus-Kino, Maybachstraße 111, 50670 Köln, 0221 - 33 77 05 15 | Tickets: 8/6/4 Euro (Erw./bis 24 Jahre/Ki.) | filmhaus-koeln.de
Turistarama, Mauritiusviertel
Es ist fast wie ein privates Wohnzimmer-Kino: Das „Turistarama“ gegenüber der Mauritiuskirche in der Kölner Innenstadt ist ein kleiner Geheimtipp. Trotz seiner zentralen Lage ist das Kino etwas für echte Kenner, denn von außen wirkt es so unscheinbar, dass man schnell daran vorbeiläuft. Im Inneren befindet sich neben einer kleinen Bar, ein außergewöhnlich schöner Kinosaal mit rund 100 Kinosesseln. Neben Filmvorführungen finden hier regelmäßig auch Konzerte oder Lesungen statt. Das Programm besteht meist nur aus ein bis zwei Filmen, die an ausgewählten Terminen gezeigt werden. Aber immerhin hat das Turistarama (fast immer) Sonntag und Montag geöffnet. Beliebt bei Familien: Hier kann man auch Kindergeburtstage feiern.
Turistarama, Mauritiussteinweg 102, 50676 Köln, 0221 27 84 87 87 | (fast immer) sonntags und montags geöffnet | Tickets: 8/7 Euro (normal/erm.) | www.turistarama.de
Lichtspiele Kalk
Als das kleine Kino in Kalk im Dezember 2017 neu eröffnete, hatte sich die Nachricht schnell herumgesprochen – auch wenn man das Kino anfangs länger suchen musste, weil die Lichtanzeige noch fehlte. Die Betreiber Jennifer Schlieper und Felix Seifert ließen sich auf ein großes Abenteuer ein. Dafür sind die Kalker Lichtspiele heute das erste Stadtteil-Kino auf der „Schäl Sick“ seit Mitte der 1980er Jahre. Da es nur einen Saal gibt, der rund 90 Menschen Platz bietet, ist das Programmangebot fokussiert – aber es gibt drei Vorstellungen am Tag. Neben ausgesuchten Kinder- und Jugendfilmen, flackern hier gerne auch außergewöhnliche Filme über die Leinwand: Unter dem Titel „Cinemania Kalk“ zeigen sie hier zeitgenössische Besonderheiten oder Filmklassiker wie zum Beispiel „Der Elefantenmensch“ oder „Das Fünfte Element“. In der Reihe „Something Weird Cinema“ laufen gerne Trash und Horrorfilme.
Lichtspiele Kalk, Kalk-Mülheimer-Str. 130 - 132 | Tickets: ab 7,50 Euro und 7 Euro am Kinotag (Dienstag), bei Sonderveranstaltungen können Preise variieren. | www.lichtspiele-kalk.de
Weisshauskino, Luxemburger Straße
Wie die meisten Programmkinos in Köln stammt diese Sülzer Institution im Ursprung ebenfalls aus den 1950er Jahren. Auch sind dem typischen Veedelskino ähnliche bewegende Zeiten mit Schließungen und Neustarts durchaus bekannt. Seit 2010 gehören Weisshaus-Kino und Off Broadway unter dem Dach der Off Kinobetriebs GmbH zusammen. Die Programmgestaltung ist ähnlich wie im Schwesterkino: Neben Mainstream-Produktionen bis hin zu Low-Budget-Filmen, gibt es das Allerweltskino mit internationalen Produktionen, Dokumentarfilme und Originalfassungen. Jeden 1. Dienstag im Monat findet um 14.30 Uhr Seniorenkino statt (6,50 Euro). Sonntags-Matineen, ausgesuchte Kinderfilme und Previews ergänzen das Programm. Es gibt zwei Säle mit 318 und 72 Plätzen.
Weisshauskino, Luxemburger Str. 253, 50939 Köln | Tickets ab 8/6 Euro am Kinotag Donnerstag (Erw./erm.), sonst täglich 9/7 Euro, Wochenende ab 10/9 /Erw./erm.) | weisshaus-kino.de
Drive in Autokino, Porz
Willkommen in den 80er Jahren! Das Porzer Autokino ist etwas für Oldschool-Fans. Hier ist der Kinosessel der Autositz und der Sound kommt aus dem Radio über die 90,5 MHz-Frequenz. Wer kein Radio mehr im Auto hat, kann sich eins in der Snackbar vor Ort ausleihen – wo es Fastfood von Burger über Currywurst bis Pizza gibt. Seit 1967 flimmern hier schon Blockbuster und Filmklassiker über die 36 mal 15 Meter große Leinwand. Seit 2020 sogar mit hochmoderner Laser-Technologie in Form eines 4K-Projektors. Keine Frage, Autokino ist etwas für Nostalgiker. Klarer Vorteil: Hier kann zwischendurch auch mal gequatscht werden, laut mitgesungen oder auf der Rückbank geknutscht werden.
Drive in Autokino Köln Porz, Rudolf-Diesel-Str. 36, 51149 Köln | Tickets ab 11/8,50 Euro (Erw./Ki. bis 12 J) | www.autokino-koeln.de