Nachts in Köln„The Cage“ zwischen Club und Cocktailbar

Zwischen Cocktailbar und Club sieht Attila Kiziltas seine neue Location.
Copyright: Michael Bause
Durch ein kleines Fenster in der schweren Tür der Hausnummer sechs am Rathenauplatz fällt Licht. Dumpf dringt der Sound elektronischer Musik durch einen offenen Spalt auf die Straße. Kein hell erleuchteter Schriftzug, kein Türsteher. Bis auf die leise Musik weist nichts auf das hin, was sich hinter dieser Tür verbergen könnte: "The Cage", der Käfig. Eine neue Location im Kwartier Latäng, die irgendwo zwischen Cocktailbar und Club balanciert - je nach Laune der Gäste. Ein Labyrinth aus rot erleuchteten Treppen, die verwinkelte Sofa-Ecken mit Galerien verbinden, auf denen getanzt wird. Im Käfig, um den sich die drei miteinander verwobenen Ebenen anordnen, legt ein DJ auf. Der Mittelpunkt der Nacht.
Feiern mit Niveau
Wo einst Discotheken wie das "Lalic" oder zuletzt die "Zone 6" beheimatet waren, versuchen die Inhaber Attila Kiziltas und Haydar Kizay, mit "The Cage" eine Lücke im Nachtleben der Stadt zu schließen. "In Köln fehlt im Clubbereich immer noch ein niveauvolles Angebot, das auch Gäste jenseits der 30 anspricht", sagt Attila Kiziltas, der auch die in der Nachbarschaft gelegene, mehrfach preisgekrönte Bar "Shepheard" betreibt. "Wer gut essen war und nach ein paar Drinks in einer guten Bar auf dem Niveau weitermachen will, hat keine Option." Und genau deswegen wird im Cage viel Wert auf guten Service, gute Drinks und ein gediegenes Ambiente gelegt - ohne dabei zu edel und abgehoben zu wirken. "Wir wollen hier nicht einen auf Poser (dt.: Angeber) machen", so Kiziltas. "The Cage sollte von Anfang an kein aalglatter Laden werden." Dafür sorgt heute das mit viel Liebe zum Detail ausgewählte Interieur aus antiken Lampen, Kerzen, Vintage-Sofas und Art-déco-Stilelementen. Und sollte sich die Bar spontan in einen Club verwandeln, liegt das an der Stimmung der Gäste. Rasch können Hocker und Tische zur Seite gestellt werden, um Platz zum Tanzen zu schaffen. Für die nötige Atmosphäre sorgen DJs, die im abendlichen Wechsel einen Mix aus Funk, Soul, Disco, Boogie und Vocal House auflegen.
Imposante Cocktails
So wird im Cage zwischen dem Mobiliar getanzt, während eifrige Barkeeper imposante Cocktails mixen, die stets eine handgemachte Komponente beinhalten. Ob Gin mit Thymian-Aroma, Ingwer-Bier, Orangenblütenwasser, Limette und selbst gemachter Safran-Zuckerwatte als Topping, wie beim "Persian Buck" (9,50 Euro), oder Sprüharomen aus Aprikosen oder Äpfeln, die zu einer Flasche Champagner kredenzt werden. An zwei Bars können die Gäste aus einer Vielzahl an hochwertigen Drinks wählen. So findet sich unter dem Namen "Wakeupbitch" ein Shot aus Wodka mit Kaffee und Aprikose. Beim "Bee to be" gibt es Tequila mit Salbei, Ananas und Honig (jeweils sechs Euro).
"Wir bieten typische Sachen an, die eben in Bars und Clubs getrunken werden. Die haben wir mit unserem Know-how modifiziert und im Cage-Stil weiterentwickelt", so Kiziltas, der seit 20 Jahren in der Kölner Gastro-Szene unterwegs ist. Dabei stehe jedoch nicht der Drink im Vordergrund, sondern die Gäste, betont er. Denn was auf der Karte noch so speziell klingt, kann vom ausgebildeten Bar-Team einfach und schnell zubereitet werden.
Und so gibt es im Cage statt Charts und Cocktailschirmchen ausgewählte Klänge und hochwertige Rezepturen. Ein Konzept, das aufzugehen scheint - in jeder Hinsicht.
The Cage, Rathenauplatz 6, Öffnungszeiten: Do.-Sa. 20-5 Uhr.