Rutschen, Tiere, WasserDiese 7 Abenteuerspielplätze in NRW sind einen Ausflug wert
- Spielplätze lassen Kinderherzen höher schlagen – in NRW gibt es einige besonders schöne Abenteuer- und Wasserspielplätze.
- Ob Rutschen, Maislabyrinth oder Tiere erleben, diese Ausflüge bieten Spaß für jeden.
Wo sind die Kattas? Laut Parkplan müssten sie sich zwischen dem Ponte Romano und dem Olymp aufhalten. Tun sie aber nicht, auch nicht in dem Pavillon, wo wir sie später beim Fressen beobachten können. Die Primaten sind ausgebüxt. Klettern irgendwo in den Bäumen herum, wo man sie nicht sehen kann. Meinem Sohn Jonar (7) ist das schnurzpiepegal. Er hat es nicht so mit Tieren, interessiert sich weder für die entlaufenen Lemuren noch für die Eulen, die Ponys, die Esel, die Hühner, die Kühe, die Ziegen, die Waschbären oder die Schafe. Wenn schon Tiere, dann der auffällige Paradiesvogel, der eigentlich ein altes Transportflugzeug ist, eine Transall C-160 um genau zu sein, und aus dessen Bauch eine lange Rutsche wächst.
Drei große Themenbereiche, ganz viel zu erleben
Nun mag man sich die Frage stellen, was ein Junge, der sich nicht besonders für Tiere interessiert, in der angeblich größten Bauernhof-Erlebnisoase Europas, als die sich das Irrland in Kevelaer bezeichnet, zu suchen hat. Dazu muss man wissen, dass die Betonung längst nicht mehr auf dem Wörtchen „Bauernhof“, sondern vielmehr auf den Zusatz „Erlebnis“ liegt. Als das Irrland 1999 die ersten Gäste empfing, hatte das Betreiber-Ehepaar Johannes und Josi Winkels-Tebartz van Elst nicht viel mehr zu bieten als einen Streichelzoo, ein paar Spielgeräte und ein Maislabyrinth.
Im Laufe der Jahre wurde der Park kontinuierlich um neue Flächen erweitert. Mittlerweile gibt es drei große Bereiche: Irrland Nord, der verrückte Bauernhof, mit dem alles angefangen hat, Irrland Süd und Irrland West, die allesamt durch Tunnel miteinander verbunden sind. Insgesamt erstreckt sich der Park auf 300.000 Quadratmetern. Das ist verflixt groß, und selbst mit Plan dauert es eine Weile, bis man sich zurechtgefunden hat. Es ist ein Paradies für Kinder, die noch nicht in der Pubertät stecken – und für ihre gebeutelten Eltern, denen in der Corona-Zeit die Ideen für Unternehmungen ausgegangen sind.
Das Irre an diesem Irrland ist auch das mediterrane Flair. Wer durch die gepflegte, palmengesäumte Anlage flaniert, vorbei an den zahlreichen Grillplätzen, glaubt beinahe, er wäre irgendwo in Italien gelandet: mal in der fließenden Landschaft der Toskana, mal in einer überfüllten Metropole. Es gibt sogar einen internationalen Airport mit begehbaren Flugzeugen und Hubschraubern, die über den Park verstreut sind.
Highlight im Test: Riesiger Rutschspaß für Klein und Groß
Was das Irrland nun mit den alten Römern zu tun hat, erschließt sich zwar nicht sofort. Vielleicht liegt es ja daran, dass sich der Ärchäologische Park Xanten, wo die Reste der früheren Stadt Colonia Ulpia Traiana besichtigt werden können, ganz in der Nähe befindet. Oder daran, dass das Rheinische Amt für Bodenpflege vor einigen Jahren in dem Gebiet zwischen Weeze und Kervenheim eine ländliche Siedlung aus römischer Zeit ausgegraben hat. Jedenfalls gibt es ein Kastell, ein Kolosseum, die Piazza della Pizza, den Circus Maximus, die Festung Troja und den Hügel des Sisyphos – und, bei unserem Besuch war es noch nicht ganz fertig, ein Aquädukt mit Kletterpark und 120 Meter langer Wasserrutsche. Außerdem treffen Besucher überall im Park auf römische Legionäre, die auf ein paar Spielregeln hinweisen, zum Beispiel, dass Personen mit einem Gewicht von mehr als 60 Kilo nichts auf den Hüpfkissen zu suchen haben.
Wenn man Jonar Glauben schenken darf, geht nichts, absolut gar nichts über die Rutschen. Diejenigen, die ihre Badesachen eingepackt haben, können sich bei sommerlichen Temperaturen auf einer der Wasserrutschen vergnügen. Alle anderen schnappen sich einen Rutschsack, und ab geht die Post. Gleich neben dem Irrland-Flughafen ist der Rutschen-Tower. Wer in diesem Jahr nicht in die Berge kommt, weil er seinen Urlaub wegen der unsicheren Corona-Lage noch einmal verschoben hat, kommt hier auf seine Kosten.
Der Turm ist etwa 15 Meter hoch und besteht aus zahlreichen Treppenstufen. Jonar kommt aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Boah ist das wohl am häufigsten gehörte Wort an diesem Tag. „Boah, ist das hoch! Boah, ist die lang! Boah, ist das krass!“ Sieben verschiedene Rutschen stehen allein am sogenannten Power-Tower. Nachschub gibt es im Irrland Nord. Nicht nur Jonars Kopf bekommt allmählich eine tomatenähnliche Färbung. Auch ich stöhne, als ich mich erneut die Treppenstufen hochquäle. Aber was für ein Blick! Und erst die Abfahrt! Boah, ey.
80 Attraktionen mit Spaßgarantie
Eine Tageskarte reicht kaum aus, um alle 80 Attraktionen ausgiebig zu testen. Besser wäre eine Zwei-Tages-Karte. Muss man halt noch mal wiederkommen. „Boah, die Hüpfburg! Boah, die Kartbahn! Boah, eine ganze Halle nur mit riesigen Lego-Bausteinen!“ So geht das andauernd.
Dass man im Irrland gewesen ist, erkennt man übrigens an weiß gepuderten Klamotten, nachdem man aus dem „Trocken“-Schwimmbad gestiegen ist. Gefüllt ist es mit rund 120 Tonnen Mais, die man körnerweise mit nach Hause schleppt. Die Tiere damit zu füttern, ist verboten. Gut, dass aber auch die Kinder verrückt danach sind – zumindest nicht zum Essen. Stattdessen stapfen sie wild darin herum und kippen es in Rohre. Das weiße Zeug an der Kleidung ist Mais-Staub. So nimmt jeder noch ein Andenken mit nach Hause.
Infos zum Irrland in Kevelaer
Anfahrt: Am besten über die A 57, Abfahrt Sonsbeck (Nr. 5), dann weiter Richtung Kevealer. Mit der Regionalbahn erreichen Besucher den Bahnhof Kevelaer. Von dort aus können Gruppen (maximal acht Personen) stündlich mit dem Bürgerbus (jeweils 15 Minuten nach voller Stunde) zum Irrland und zurück. Das Irrland auf Google Maps anzeigen
Einlass: Täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Zurzeit sind alle Bereiche geöffnet (abhängig vom Infektionsgeschehen). Rein kommt nur, wer einen negativen Test vorweisen kann (ab Grundschule), genesen oder geimpft ist (zweite Impfung muss mehr als 14 Tage her sein).
Preise: Tickets gibt es online für 8,50 Euro pro Person (ab zwei Jahren) zzgl. Vorverkaufsgebühr. Die Preise für Snacks und Getränke sind familienfreundlich, Cola ab 1,25 Euro, Eis 1,50 Euro, große Brezel oder Pommes ab 2 Euro. Bollerwagen sind für 3 Euro (plus 10 Euro Pfand) zu mieten.
Irrland, Am Scheidweg 1 in 47624 Kevelaer-Twisteden, Telefon 02832 988980, www.irrland.de
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6 weitere tolle Spielplätze für Familien in NRW
1. Rheinpark Köln
Man darf sicher mit Fug und Recht behaupten, dass dieser Spielplatz die beste Aussicht hat: Vom Rheinpark auf der „schäl Sick“ blicken Familien auf das beste Kölner Panorama mit dem Dom. Zur Anlage und darin fahren Fortbewegungsmittel, die Kinder lieben. Vom Zoo auf der anderen Rheinseite kann man per Seilbahn anreisen, im Park an sich verkehrt eine Kleinbahn. Außerdem gibt es breite Wege zum Rädchen oder Roller fahren, für ältere Kinder gibt es einen Skatepark. Anziehungspunkt für alle Familien ist aber der große Abenteuerspielplatz mit großen Rutschen und zahlreichen Klettermöglichkeiten für jedes Alter. Und wer sich dann etwas ausruhen möchte, der kann am Rheinufer sitzen und die Aussicht auf das Panorama der Stadt genießen – oder die dicken Pötte zählen, die in der Pause vorbeikommen.
Auenweg, 50679 Köln, Haltestellen mit dem Bus: Im Rheinpark oder Thermalbad; Bahn: Deutz/Messe
2. Wildpark Tannenbusch
Wer in die Erdgeschichte eintauchen, einen Naturlerlebnispfad absolvieren oder Tiere füttern und streicheln will, der ist in Dormagen richtig. Der Wildpark Tannenbusch im Stadtteil Delhoven versammelt Wald- und besondere Haustiere. Am Ende des Besuchs weiß jedes Kind, wie streng Wildschweine riechen können. Der große Spielplatz erfüllt durch seine Weitläufigkeit alle Kinderwünsche. Klettern, Rutschen oder abseits ein wenig Ball spielen, Platz ist genug da. Ein Elternteil kann während des Besuchs des Wildparks seine eigene Fitness verbessern, indem es durch den Wald joggt oder den Trimmdichpfad hinter sich bringt.
Im Tannenbusch, 41540 Dormagen. Infos unter www.dormagen.de
3. Natur- und Tierpark Brüggen
Kängurus, Schafe, Meerschweinchen, Ponys und Totenkopfäffchen – in Brüggen im Kreis Viersen gibt es zahlreiche Vierbeiner unterschiedlichster Größe. Auf dem Spielplatz warten Bereiche wie das „versunkene Schiff“ oder das „abgestürzte Flugzeug“, das Kinder erklettern und dabei in eine Fantasiewelt eintauchen können. Außerdem gibt es Schaukeln, ein kleines Riesenrad mit Schaukeln und große Rutschen, für die man sogar die Zugspitze erklimmen muss. Da sind die Kinder eine längere Zeit gut beschäftigt.
Brachter Straße 98, 41379 Brüggen. Aktuelle Infos unter www.natur-und-tierpark-brueggen.de
4. Bubenheimer Spieleland
Für die vermeintlich beste Attraktion im Bubenheimer Spieleland muss man einige Stufen erklimmen, aber dann geht es auf einer Art Schlauchboot eine Art Wasserrutsche hinab. Es geht ohnehin hoch hinaus: sei es auf der Kletterpyramide, im großen Kletterpark, auf Trampolinen oder dem Sandhügel, von dem jeden Tag kleine Besucher einen Teil in Socken, Schuhen und Hosentaschen unabsichtlich mit nach Hause nehmen. Das Gelände, auf dem man auch Gokarts fahren kann, ist großzügig angelegt, unter Bäumen gibt es schattige Picknickplätze. Auch auf schlechtes Wetter ist man eingestellt. Der große Abenteuerspielplatz und die Allwetterhalle sind geöffnet. Spielspeicher und Spielparadies derzeit noch nicht.
Burg Bubenheim 1, 52388 Nörvenich, alle Infos zu geltenden Regeln und Tickets unter www.bubenheimer-spieleland.de
5. Landschaftspark Rheinbogen
Zwischen der Altstadt Monheims und dem Rheinufer liegt der Landschaftspark Rheinbogen. An schönen Tagen sollten Familien auf jeden Fall Wechselklamotten oder Badesachen einpacken, denn dem mehr als 300 Quadratmeter großen Wasserspielplatz mit seinen Kanonen und Düsen können die wenigsten widerstehen. Wer sich etwas bewegen möchte, der kann an der Touristinformation zum Beispiel Gokarts leihen und damit eine Tour den Rheindeich entlang machen. Und wer dann noch bei Kräften ist, erfährt auf dem Naturerlebnispfad, was sich da in Nähe des großes Stromes so tummelt. Drumherum gibt es genügend Platz und Ruhe für ein ausgiebiges Picknick.
Parkplatz Schützenplatz am Landschaftspark Rheinbogen, Am Werth, 40789 Monheim am Rhein, www.monheim-entdecken.de/de/landschaftspark
6. Wassererlebnispark Gymnich
Auf dem Gelände der Gymnicher Mühle müssen sich Kinder entscheiden: Wollen sie zuerst zum Wassererlebnispark, zum Aussichtsturm oder Erftmuseum? Na gut, der Wassererlebnispark wird immer die erste Wahl sein, aber am besten lässt man dort den Besuch ausklingen. Nach Floßfahren, Staudämme bauen und sich nass spritzen sind die meisten Kinder ziemlich k.o. und froh, wenn sie dann trocken wieder nach Hause dürfen.
Gymnicher Mühle 10, 50374 Erftstadt-Gymnich. Reservierung über den Onlineshop. Alle aktuellen Infos zu Regeln und Eintritt unter www.naturparkzentrum-gymnichermuehle.de
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