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DoppelkopfDer Verlierer gewinnt

Lesezeit 3 Minuten

Haben gut lachen: Elke Wellmann, Eva Schmidt, Albrecht Pitzken und Lörli Kehl (v.l.).

Rösrath-Forsbach – Was macht man, wenn man Bereitschaftsdienst hat in der Klinik? Doppelkopf spielen natürlich! „Und wer es nicht konnte, dem habe ich das Spiel beigebracht“, erinnert sich Nami Blum-Lindenthal an ihre aktive Zeit als Op-Schwester zuerst in Berlin und später in Bonn und Siegburg. Heute, als Rentnerin, ist sie Herz und Seele des allwöchentlichen Doppelkopf-Stammtisches in der evangelischen Gemeinde in Rösrath-Forsbach. Jeden Mittwoch ist sie um 15 Uhr im Gemeindehaus an der Bensberger Straße 238 zur Stelle, wenn sich hier die Spieler versammeln, die meisten wie sie Rentner.

Die Idee, den Doppelkopf in der Gemeinde zu installieren, hatte allerdings ein anderer. „Das war ein junger Familienvater, der gerade aus Dellbrück zugezogen war. Der brachte mich auf die Idee, ein Doppelkopf-Turnier auszurichten“, erzählt Erika Juckel, die Gemeinde-Pfarrerin. Juckel und Blum-Lindenthal wiederum kannten sich vom Volleyball. Die Pfarrerin fragte die gebürtige Südkoreanerin, ob sie nicht einen Doppelkopf-Stammtisch betreuen wolle und fertig war das Arrangement.

Die Forsbacher Doppelkopf-Spieler treffen sich jeden Mittwoch von 15 bis 17 Uhr im Pfarrheim der evangelischen Kirchengemeinde. Infos bei Nami Blum-Lindenthal, ☎ 0157 - 83 63 29 28.

Das jährliche Turnier ist Kult

Am Anfang hat Blum-Lindenthal auch Kurse gegeben. Friederike Unverdorben etwa hat das Spiel von ihr gelernt. „Ich bin seit Beginn an dabei und komme immer extra aus Bergisch Gladbach, aber der Weg lohnt sich“, sagt die mit 50 Jahren jüngste Spielerin im Raum. Heute sitzen an fünf Tischen 25 Menschen. Gespielt wird nach Möglichkeit zu viert. Aber auch zu fünft, einer setzt aus, oder sogar zu sechst.

„Dann ist noch eine Kreuzdame im Spiel, und es spielen jeweils drei zusammen“, sagt Nami Blum-Lindenthal, die seit 24 Jahren in Rösrath lebt. Am Tisch von Albrecht Pitzken, Ü-80er aus Bärbroich („ein Vorort von einem Vorort von einem Vorort von Köln“), Eva Schmidt, Ü-70, Lörli Kehl und Eva Wellmann, beide Ü-60, ist die Stimmung fantastisch. Ihr genaues Alter wollen die Spieler nicht verraten, nur so viel: Die Mittwochnachmittage verbringen sie am liebsten im Gemeindesaal. „Hier wird ordentlich Karten gespielt. Eine Zeit lang hatten wir eine Solo-Seuche, aber dann haben wir das verboten. Jeder Spieler darf höchstens drei Solos pro Tag spielen. Sonst ist es zu langweilig“, sagt Lörli Kehl.

Ein verbindliches Regelblatt hat Nami Blum-Lindenthal längst erstellt, um Diskussionen von vornherein einen Riegel vorzuschieben. Erlaubt ist aber Einiges: Doppel-Fuchs schlägt die Pinne und zwei Karo-Zehnen schlagen den Super-Fuchs, alles klar? Wer mehr wissen will, schaut einfach mal vorbei. Und: Das jährliche Doppelkopf-Turnier ist längst Kult. Die nächste Ausgabe findet statt am Freitag, 13. März. Wer hier verliert, bekommt ein brandneues Kartenspiel. „Zum Üben“, sagt Pfarrerin Juckel.