Skateboards, Longboards, HoverboardsWas können die neuen Boards?

Auch für die Slackline gibt es nun ein Brett.
Copyright: Jörn Neumann
Köln – Erinnern Sie sich noch an das Hoverboard, auf dem Michael J. Fox durch „Zurück in die Zukunft II“ schwebte? Das fliegende Skateboard ließ die Teenieherzen 1989 höher schlagen. War es nicht einfach zu cool, um wahr zu sein?
27 Jahre später scheint es, als könnten wir fast mithalten. Ob das Internetvideo des „Flyboard Air“ echt ist, ist unklar, aber rollende Boards mit Motorantrieb gibt es zuhauf. Und sie erreichen immerhin Geschwindigkeiten um 20 Stundenkilometer.
Noch sind die Preise hoch, Imitationen aus China nicht empfehlenswert. Aber wie sich das Fahren anfühlt, wollten wir trotzdem wissen. Skater Martin Propfe hat für uns eine Auswahl von E-Boards getestet. Neue Bretter, die nur mit Muskelkraft funktionieren, wollten wir ihnen aber auch nicht vorenthalten.
Der Profi

Martin Propfe
Copyright: Jörn Neumann
Martin Propfe hat in Köln studiert und fährt seit 28 Jahren Skateboard. Gemeinsam mit seinem Freund Martin Dockenfuß ist er Gründer und Betreiber des Pivot Skateshops, den es seit 2006 gibt. Dort gibt es Skateboards, Longboards und Cruiser. Außerdem Sneaker und Klamotten für Skater.
www.pivot-skateshop.de
Ninebot One C+
Prinzip: Selbstausgleichendes Einrad mit Motor
Preis: Ab 999 Euro
Das Ninebot One C+ ist einer der vielen neuen elektronischen Scooter. Es hat nur einen Reifen und zwei Pedale. Wie bei anderen Segway-Modellen wird das Gerät durch die Gewichtsverlagerung des Körpers in die richtige Richtung gesteuert. Sensoren sorgen außerdem dafür dass das Einrad während der Fahrt nicht zur Seite umfällt. Das Einrad kann bis zu 20 km/h schnell werden und lässt sich mit einer Handy-App verbinden. Dazu gibt es Zubehör wie zum Beispiel Licht. Der Akku des Scooters reicht für ca. 20-30 km.Technische Daten:
15-Zoll-Fahrradreifen,Fahrergewicht: Bis 100 Kilo,Gewicht: 14 Kilo,Motor: 500 Watt,Akkuladezeit: 3-4 Stunden
Das sagt der Profi:
Vor allem Auf- und Abstieg sind ein bisschen schwierig am Anfang. Am besten erst einmal mit Geländer üben oder mit jemandem an der Seite. Selbst für Skater ist es gewöhnungsbedürftig, da beide Füße während der Fahrt nach vorne zeigen. Auch wenn es Leute gibt, die damit in der Halfpipe auch Tricks machen, ist es für die meisten in erster Linie ein Fortbewegungsmittel mit Spaßfaktor.www.ninebot-duesseldorf.de
Slackdeck Pro

Das Slackdeck gibt es mit und ohne Bindung
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Prinzip: Das Brett ohne Rollen und spezieller Form ermöglicht Sprünge auf der SlacklinePreis: Ab 160 Euro
Das Slackdeck Pro ist ein Board, mit dem man verschiedene Sprünge und Tricks auf einer Slackline machen kann. Die Holzschichten und Verbundstoffe sind so gewählt, dass es die Belastungen aushält. Die Unterseite des Brettes ist zudem mit einem Anti-Rutsch-Material beschichtet. Die Oberseite ist mit Griptape beschichtet. Wahlweise kann man sich auch Bindungssysteme montieren lassen. Anfänger fangen am besten mit einer niedrig hängenden Slackline an, später kann man das Seil höher hängen.Technische Daten:Länge: 88 cm, Breite: 26 cm,Höhe: 1,2 – 1,4 cm,Konstruktion: Ahorn, Buche, Eiche, Fiberglass,Gewicht: 2 Kilo,Fahrergewicht: bis 90 Kilo

Boarden auf der Slackline - geht auch ab diesem Frühling.
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Das sagt der Profi:Das Board ist etwas für Leute, die Slacklines mögen, ein Freizeitspaß für den Sommer. Springen geht relativ leicht, aber für mehr Tricks wie 90- oder 180-Grad-Drehungen braucht man Board-Erfahrung. Außerdem ist es durch das Springen relativ anstrengend. Es macht Spaß, aber man braucht Ausdauer. Wer keine Slacklines mag, findet das Board wahrscheinlich nicht so interessant.www.almightyboards.com
YOW - Your Own Wave

Soll durch die Feder in der Vorderachse ein Surf-Gefühl vermitteln: YOW.
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Prinzip: Cruiser mit neuem Feder-Modul vermittelt Surf-FeelingPreis: 259 Euro
Der Cruiser von „YOW - Your Own Wave“ - ist eine Mischung aus Skate- und Longboard. Es wurde von zwei spanischen Surfern erfunden. Neu ist, dass die vordere Achse ein Modul beinhaltet, das mit unterschiedlichen Federn bestückt werden kann. So kann man das Board auf seine eigenen Vorlieben und Bedürfnisse einstellen. Bei einer sehr weichen Einstellung mit einer dünnen Feder ist das Brett im Vorderbereich beweglich und ermöglicht durch die typischen Gewichtsverlagerungen schnelle Turns und sehr agile Bewegungen, die auch beim Wellenreiten gemacht werden. So sollen die speziellen Muskeln, die man beim Surfen benötigt, trainiert werden. Durch die Möglichkeit, den YOW Lenkmechanismus zu fixieren, kann man es auch einfach wie einen normalen Cruiser fahren – und eine höhere Geschwindigkeit erreichen. Es ist auch möglich, das YOW-Modul mit der Feder für die Vorderachse einzeln zu kaufen und unter andere Bretter zu montieren.
Technische Daten:Gewicht: je nach Länge des Boards von 3,2 - 3,6 KiloLänge: kürzer als ein Longboard: Von ca. 74 cm bis ca. 86 cm, Deck aus 100 Prozent amerikanischem Ahorn, in Einzelpressung gefertigt (so dass alle Boards identisch sind)Für das Gewicht des Fahrers gibt es keine Beschränkung, das Brett funktioniert für alle Gewichtsklassen – von Kleinkind bis großer und schwerer Erwachsener.

Martin Propfe testet das neue YOW-Board.
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Das sagt der Profi:Es macht Spaß mit dem Brett von Your Own Wave durch die Straßen zu fahren. Außerdem schult es den Gleichgewichtssinn und man kann das Wellenreiten leichter erlernen. Wer keine Lust auf die weiche Einstellung hat, kann auch ganz normal damit fahren.www.pivot-skateshop.de
Onewheel
Prinzip: Ein Brett, ein Reifen: Das Onewheel fährt mit Antrieb auch über Wiesen und FeldwegePreis: 2549 Euro
Das „Onewheel“ von „Futuremotion“ ist eine weitere Neuheit aus dem elektronischen Board-Bereich. Mit dicker Platte und Kart-Reifen kommt es recht robust daher. Die Haltung des Fahrers ist wie beim Snowboarden. Unter dem vorderen Fuß befindet sich eine Steuerplatine, die die Bewegungen des Körpers erkennt und in die entsprechende Richtung steuert beziehungsweise bei leichtem Anheben bremst. Der Akku ist unterhalb des hinteren Fußes. Er hält je nach Belastung bis zu 13 Kilometer. Mit dem Onewheel kann man auch bergauf, über Rasen, Sand und Feldweg fahren und bis zu 22 km/h schnell werden. Bei „rentonewheel“ kann man das Board auch tageweise ausleihen. (Ab 50 Euro pro Tag )
Technische Daten:11,5-Zoll-KartreifenMotor: 500 WAkkuladezeit: 20-30 MinutenFahrergewicht: 125 Kilo
Das sagt der Profi:Es macht erstaunlich viel Spaß damit zu fahren. Tricks macht man damit nicht, es ist ein Fortbewegungsmittel für die Stadt. Die Balance zu halten ist schwieriger als auf einem Skateboard, da man ja nur einen Reifen hat, auf dem man steht. Aber man lernt es relativ schnell. Skaten muss man dafür nicht können.www.rentonewheel.de
Noch mehr neue Boards (ohne Test)
Zweirädrige elektrische Scooter

IO Hawk
Copyright: IO Hawk
Im Bereich der elektrischen Neuheiten sieht man auf der Straße derzeit viele selbstbalancierende Scooter, die auch „Mini-Segway“, „Waveboard“ oder „Swagway“ genannt werden. Es gibt viele Hersteller. Los geht es ab rund 200 Euro. Die Qualitätsunterschiede sind extrem groß. Das Bild zeigt exemplarisch das IO Hawk. (ab 999 Euro)
The Mellow Drive

Mellow Drive
Copyright: Mellow Drive
Mit „The Mellow Drive“ kann man jedes Brett in ein E-Board verwandeln. Noch ist das Produkt, das mit Kickstarter finanziert wurde, noch nicht erhältlich, kann aber vorbestellt werden. Allerdings nicht günstig. Der Preis für das Element mit Motor und Rollen liegt bei1300 Euro.
Freeboard

Freeboard
Copyright: Freeboard
Das Freeboard hat zwei zusätzliche dünne Rollen unter dem sowie Bindungen auf dem Brett. Damit wollen die Hersteller der Fahrweise beim Snowboarden nahekommen. Wer das Fahren bergab beherrscht und eine gewisse Geschwindigkeit erreicht, kann währenddessen Tricks wie 180°, 360°, bis hin zu 1080° Drehungen machen.
Sicherheitshinweise
Für alle neuartigen motorisierten Fortbewegungsmittel gilt: Die Nutzung im öffentlichen Verkehrsraum ist nicht gestattet. Wer mit einem Waveboard oder Ähnlichem auf Gehwegen und Straßen fährt, läuft Gefahr, von der Polizei angehalten zu werden. Einige Hersteller plädieren für eine Änderung der Rechtslage.Für Kinder sind die meisten elektronischen Erfindungen zu schnell. Vorsicht beim Akku: Bei einigen (hier nicht vorgestellten) Geräten kam es zu Überhitzungsproblemen beim Aufladen. Man sollte sie dabei im Auge behalten.