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Restaurant Bay Area BurritoSan Francisco trifft Köln

Lesezeit 3 Minuten

Das Interieur ist schlicht-modern, an der Wand hängen viele Schwarz-Weiß-Fotografien aus der San Francisco Bay Area.

Wie Pilze schießen Edel-Burger-Bratereien in Köln aus dem Boden. Leider wird anderem Fast-Food – wie zum Beispiel dem mexikanisch-amerikanischen Burrito – nicht die gleiche Aufmerksamkeit geschenkt.

Das, was man in den Mainstream-Partyfood-Restaurants, etwa auf den Ringen, als Burrito erhält, hat mit dem Original so viel gemeinsam wie Tüten-Püree mit selbst gestampftem. Doch Burrito-Afficonados wissen längst, wo sie hin müssen: zu Bay Area Burrito. Der texanische Chef, Jon Marshall, kam einst nach Deutschland, um Baseball zu spielen – und blieb wegen der Liebe. Sein Ziel ist es, den San Francisco-Style-Burrito mit deutschen Produkten anzubieten, künftig sogar nur aus der Region.

Eine prall gefüllte, 30 Zentimeter große Weizentortilla in Folie.

Der Burrito hier ist besonders prall gefüllt. Neben Fleisch, Bohnen und Käse werden auch Reis, Sour Cream und Guacamole in 30 Zentimeter große Weizentortillas eingedreht. Es erfordert einige Übung, die riesigen Burritos ohne größere Kleckereien zu essen – den vielen anwesenden Amerikanern gelingt dies deutlich besser als den deutschen Gästen. Der Preis dafür ist stattlich, aber fraglos ist man satt.

Pulled Pork und Shredded Beef

Und die Zutaten stimmen: das Schweinefleisch, Carnita, wird über Nacht bei Niedrigtemperatur geschmort und dann „gezupft“ (Pulled Pork). Das Barbacoa (Shredded Beef) ist die karibische Zubereitungsart von Rindfleisch, von der sich der Begriff „Barbecue“ ableitet. Die Guacamole ist nicht gestreckt und von der Hass-Avocado. Außerdem gibt es Cilantro-Lime-Reis (mit Koriander und Limette), und die Bohnen werden selbst im Ofen gebacken (schwarze wie typisch mexikanische Pinto-Bohnen). Alle Salsas und Marinaden sind hausgemacht.

Die Frische der Zutaten ist bei jedem Bissen zu schmecken, doch erst in Kombination mit den scharfen Saucen wie Corn Salsa und – besser noch – Salsa Roja stellt sich das richtige Mexiko-Gefühl ein. Die Männer hinter der Theke stellen die Burritos nach den Wünschen der Gäste fix und freundlich zusammen. Serviert werden sie – in Alufolie eingewickelt – in kleinen schwarzen Körbchen.

Burrito mit Carnita (über Nacht geschmortes und gezupftes Schweinefleisch) // 6,95 Euro

Burrito mit Barbacoa (Rindfleisch auf karibische Art zubereitet) / Guacamole // 8,45 Euro

Naked Burrito mit Hühnchen (Füllung ohne Teigfladen) // 6,95 Euro

Tacos vegetarisch // 6,25 Euro

Tortilla-Chips / Guacamole // 2 Euro

Außer Burritos gibt es nicht viel. Die Füllungen gibt es auch in Soft Shell Tacos verpackt oder ganz ohne Teigfladen als „Naked Burrito“. Einige fertig zusammen gestellte oder auch ungewöhnlichere Burritos wären schön. Derzeit gibt es lediglich den „Burrito des Monats“, bei dem eine Version mit Tortilla-Chips und dadurch „Crunch“ bisher die beliebteste war. Das Getränke-Angebot besteht nur aus Wasser und Softdrinks – wobei Fritz-Cola seinen Novitäten-Charakter längst verloren hat. Gäbe es frisch gezapftes, eiskaltes, mexikanisches oder auch amerikanisches Bier, würde man noch lieber kommen.

Bay Area Burrito

Friesenwall, 16-18, 50672 Köln

☎ 0221/16823024, Mo-Sa 12- 22 Uhr,

www.bayareaburrito.de