Bier trinken in Köln, Bonn und DüsseldorfDie schönsten Brauhaus-Touren
Brauerei-Tour durch Köln
Bei Brauhauswanderweg in Köln startet man am Bahnhofsvorplatz im „Gaffel am Dom“. In dem 2008 renovierten Deichmannhaus direkt am Wahrzeichen von Köln gibt es das erste Kölsch. Nach der Erfrischung geht es weiter über den Domplatz, in die Hohe Straße und dann links.
Direkt beim Heinzelmännchenbrunnen steht das „Cölner Hofbräu Peter Josef Früh“. 1902 gegründet, befindet es sich in fünfter Generation in Familienhand und wird vom Kölner Schutzpatron beschützt, dem heiligen Petrus von Mailand, der als Relief die Fassade schmückt.
Folgt man dem Straßenverlauf und biegt rechts in die Bürgerstraße ab, stößt man ganz automatisch auf das „Brauhaus Sion“. Hier wurde schon lange Bier gebraut, bevor es 1912 der Brauer Sion erwarb und sein Sohn es 1936 übernahm. 50 Meter weiter den Alter Markt hinunter wurde 1994 „Peters Brauhaus“ eröffnet, doch auch hier befand sich bereits im 16. Jahrhundert das beliebte Brauhaus „Zum Kranz“.
Läuft man am Heumarkt entlang, ist das Gaffelhaus „Zur Brezel“ nicht zu verfehlen. Es soll an die 22 Gaffeln, also Bürgervereinigungen, erinnern, die 1396 in einer friedlichen Revolution den Rat der Stadt Köln übernahmen. Nun ein Schlenker Richtung Rhein, und man gelangt zum „Haxnhaus zum Rheingarten“.
Nur wenige Schritte weiter steht das „Bierhaus en d'r Salzgass“, früher das Brauhaus „Zur Täschn“, nach dem Zweiten Weltkrieg Geheimtipp für Jazzliebhaber und Literaten. Ein Stückchen weiter befindet sich das Brauhaus „Sünner im Walfisch“. Das stand bis in die 30er Jahre hinein noch in der Tipsgasse, wurde dann aber wegen Baufälligkeit abgerissen und mit den Originalsteinen in der Salzgasse wieder aufgebaut. Nur bei dem Baujahr hat sich einer vertan: Statt 1629 steht da nun 1626.
„Gilden im Zims“ war ursprünglich kein Brauhaus, ist aber als eines der wenigen Häuser an dem ehemals wichtigen Handelsplatz Heumarkt erhalten geblieben. Letzter Halt auf dem Weg ist das „Brauhaus Zur Malzmühle“ – so bekannt, dass selbst Bill Clinton hier mal einkehrte.
Brauerei-Tour durch Bonn
Was dem Kölner sein Kölsch, ist dem Bonner das Bönnsche. Für die kleine Tour durch die Bonner Innenstadt geht es zuerst ins „Bierhaus Machold“. 1905 vom Cölner Brauer Josef Rings erbaut, ging das Haus 15 Jahre später an den Brauer Wilhelm Machold. Es steht auf der Denkmalliste der Stadt Bonn, da viele Original-Einrichtungsgegenstände erhalten geblieben sind.
Weiter geht es Richtung Breite Straße über den Berlinerplatz zum Brauhaus „Bönnsch“, das zwar nicht so alt ist, aber in dessen Gaststube ein Stück der alten Bonner Stadtmauer zu finden ist. Eine weitere Besonderheit ist das Bönnsche-Glas, das eigenartige Erhebungen auf einer Seite aufweist. Der Mythos geht um, dass es 1985 einen sehr starken Stammgast gab, der sehr viel Bönnsche vertrug. Eines Tages versucht er, ein Glas zu zerdrücken – er schaffte es nicht, aber es blieb der Abdruck seiner Finger übrig.
Vom „Bönnsche“ geht es weiter über den Friedensplatz zur nächsten Bierschenke, „Zum Gequetschten“. Die hatte seit 1578 schon viele verschiedene Namen. Von „Elefant“, über den „Schwarzen Raben“ bis zur „Schiefen Ecke“, bis es 1850 zum „Gequetschten“ wurde. Da früher vor allem Leute vom Lande in Bittprozessionen einkehrten und ihre Kreuze nicht einfach mit hinein in die Wirtschaft nehmen konnten, stellten sie sie hinter der Tür ab. Durch die starke Besucherfrequenz wurde der ohnehin dahinter stehende Heiland etwas in Mitleidenschaft gezogen, was dem Brauhaus den Namen „Em Gequetschte“ einbrachte.
Weiter die Sternenstraße entlang steht das Gasthaus „Em Höttche“. Seine traditionsreiche Geschichte, beginnend im Jahr 1389, lässt sich an den Deckenbalken ablesen. Und da stehen wilde Geschichten, zum Beispiel von Elisabeth Kurzrock, die 1628 als Hexe verbrannt wurde, oder von Ludwig van Beethoven, der hier mit seiner Jugendliebe Barbe Koch getanzt haben soll. Obwohl das Haus 1944 nach einem Bombenangriff bis auf die Grundmauern abbrannte, wurde es wieder aufgebaut und zeigt sich heute wieder im historischen Glanz.
Über die Bonngasse zurück Richtung Beethoven-Haus geht es zur letzten Station, dem Gasthaus „Im Stiefel“. Es gehört zu den ältesten Brauhäusern Bonns und fand 1773 erstmals Erwähnung. Gut möglich, dass auch Beethoven hier das ein oder andere Bier getrunken hat.
Brauerei-Tour durch Düsseldorf
Etwas kleiner fällt die Brauhaus-Wanderung in Düsseldorf aus, dafür ist sie gerade für diejenigen geeignet, die nicht so oft einkehren wollen oder einfach weniger Zeit haben. Am besten steigt man an der Haltestelle Heinrich-Heine-Allee aus und beginnt von dort aus den Wanderweg. Erste Station ist das Brauhaus „Im Goldenen Kessel“. Mitten in der Altstadt gelegen, ist der Brauereiausschank schon seit 110 Jahren in Familienbesitz der Schumachers. Neben dem Schumacher Alt gibt es drei Mal im Jahr das Latzenbier, das früher nur zu ausgesuchten Gelegenheiten ausgeschenkt wurde
Nur ein paar Häuser weiter steht ein weiteres Traditionshaus, das bereits 1632 das Brauhaus „Zu den Drei Königinnen“ beherbergte. 200 Jahre später übernahm Jakob Schwenger das Haus und eröffnete eine Bäckerei und Brauerei, da es nur den Bäckern erlaubt war, mit Hefe zu arbeiten und das „flüssige Brot“ herzustellen. 1913 eröffnete er die Gaststätte „Zum Schlüssel“, die 1936 die Familie Gatzweiler übernahm und bis heute führt. Wen die Produktion näher interessiert: Die Brauerei kann man auch besuchen, dafür sollte man sich aber rechtzeitig anmelden. Auf dem Weg zur nächsten Station läuft man am Düsseldorfer Rathaus und dem Marktplatz vorbei.
Davor geht es nach links, zur Brauerei „Uerige“. Als Wilhelm Cürten das Haus, das bereits eine Weinschenke und eine Wirtschaft gewesen war, 1862 kaufte, begann der „uerige Wilhelm“ (der schlecht gelaunte Wilhelm) dort sein Bier zu brauen. In den kommenden Jahrzehnten war der „Uerige“ in verschiedenen Händen, heute betreiben ihn Christa und Josef Schnitzler.
Zurück aus der Richtung, aus der wir gerade gekommen sind und etwas weiter geht es zum ältesten Brauereiausschank in Düsseldorf „Im Goldenen Ring“, dessen Geschichte bis ins Jahr 1536 zurückreicht.
Für die letzte Station muss noch ein Stück gelaufen werden, vorbei am Paul-Klee-Platz zur „Brauerei im Füchschen“. Auch in diesem historischen Gebäude existierte bereits seit 1640 eine Brauerei. Seit 1848 wird hier das Füchschen Alt gebraut. An der Hausfassade steht keine Nummer, sondern prangt ein kleiner Fuchs. Heute ist die Brauerei bereits in vierter Generation im Besitz der Familie König. Bei vielen der genannten Brauhäuser werden auch Brauereiführungen durchgeführt, für diejenigen, die die Kunst des Bierbrauens genauer interessiert.