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Französisches Essen in KölnBagatellen in der Südstadt

Lesezeit 3 Minuten

Restaurant mit Charme und vielen guten Gerichten: das Bagatelle

Die Reservierung auf Peter Mertes“, sage ich. „Ich schreib’ Peter“, kommt es vom anderen Ende der Leitung. Das „Bagatelle“ (französisch für „Kleinigkeit“) liegt in der Südstadt, Siezen wird als Beleidigung angesehen. Es geht locker zu in dem Restaurant, das eingerichtet ist, als säße man bei französischen Freunden in der Küche (nur die leise Elektromusik stört den Eindruck). Stühle und Tische passen nicht zusammen, Kochutensilien hängen von der Decke, auf der Toilette Asterix-Comics. Und wenn Sommer ist, sitzt man draußen sowieso wie in Paris.

Französische Klassiker in Tapas-Größe

Zu essen gibt es französische Klassiker in Tapas-Größe. Also Coq au Vin, Kaninchenterrine oder bretonische Fischfrikadellen. Natürlich auch Käse und ein paar Nachtische. Vom Fass fließt neben Kölsch und Pils sogar Allgäuer Büble Edelbräu. Wein gibt es auch – fast ausschließlich aus Deutschland und Frankreich. Bei meinen Besuchen ist das „Bagatelle“ immer rappelvoll. Von den 54 kleinen Gerichten auf der Karte (plus Tagesangebote) wird leider manches zeitverzögert vom sehr netten Service gebracht, der auch dafür sorgt, dass immer Brot mitsamt zwei Dips auf dem Tisch steht.

Restaurant mit Charme und vielen guten Gerichten: das Bagatelle

Die Speisen sind „hit & miss“ (dt. Glückssache). Auf der Habenseite eine überzeugende Vichysoisse – das Kartoffel-Lauch-Süppchen ist mutig scharf gewürzt, sowie mit Schafskäse überbackene Ratatouille oder die herrlich knusprigen Quenelles de Baguettes – eine Art in Scheiben geschnittener Serviettenknödel.

Boeuf Bourgignon

Großzügig portioniert ist das Boeuf Bourgignon, stilecht in der Suppentasse mit Löwenköpfen, auch wenn die Sauce eher an einen Sauerbraten erinnert als an den französischen Klassiker. Geschwächelt wird dafür bei den „Bagatelles avec Poisson“, den Kleinigkeiten mit Fisch und Meeresfrüchten. Die „Scampi in Knobi und Kräutern gebraten“ sind zu trocken, der Knobi schwimmt zwar in der Sauce, ist aber aromatisch kaum wahrnehmbar und die Kräuter nur in Spurenelementen vorhanden. Der Salade Niçoise bietet zu wenig Ei. Die Jakobsmuschel mit Gruyère gratiniert ist massiv übergart, zum Teil fast schwarz, und der Gruyère so hart, dass man ihn gefühlt nur mit Hammer und Meißel abbekommt. Als das Gericht nahezu unangerührt in die Küche zurückkehrt spendiert der Koch die Desserts. Respekt! Die saftige Tarte Tatin hat zwar weder die versprochenen gerösteten Mandeln noch Caramel-Sauce, dafür aber das genau richtigen Maß an Säure. Ein schöner und versöhnlicher Abschluss. Diese Bagatelle ist keine Bagatelle.

Teutoburger Straße 17, 50678 Köln, Südstadt0160/99445267, Mo-Sa 17-1 Uhr, So 15-24 Uhr

www.bagatelle.koeln

Gratinierter Ziegenkäse auf Orangen-Chili-Marmelade

Henns Auswahl

Vichysoisse // 3 Euro

Quenelles de Baguettes in Rosmarin-

Tomaten-Sauce // 4 Euro

Gratinierter Ziegenkäse // 4 Euro

Ratatouille gratinée // 4 Euro

Boeuf Bourgignon // 4 Euro

Boudin Noir auf

Apfel-Schalotten-Relish //4 Euro

Jakobsmuschel mit Gruyère

gratiniert //4 Euro

Salade Niçoise //4 Euro

Scampi in Knobi und Kräutern

gebraten // 4 Euro

Tarte Tatin mit gerösteten Mandeln und Caramel-Sauce // 4 Euro