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GeschmackssacheKölner Currywurst-Buden im Test

Lesezeit 3 Minuten

So sieht eine "Manufaktur"-Wurst aus...

Köln – Wenn man eine Currywurst-Braterei eröffnen will, reichen 13 Quadratmeter völlig aus. So viel hat die „Bratwurst-Manufaktur“, und Inhaber Stefan Schüler macht so ziemlich alles richtig. Die Würste kommen von der Kölner Naturmetzgerei Hennes, ohne Geschmacksverstärker oder sonstige künstliche Zusatzstoffe, der Senf von der Monschauer Senfmühle, die Brötchen von der französischen Bäckerei „Merlê“, die angenehm fruchtig-pikante Currysauce ist hausgemacht, die frischen – nicht gefrorenen – Fritten werden in Sonnenblumenöl frittiert, nicht übersalzen, und alles in einem Porzellanteller serviert, der aussieht wie die klassische Frittenschale, die Pommesgabeln sind aus Edelstahl. Bei Schüler gibt es die Ruhrpott-Variante – also mit Bratwurst. Und die ist eine Wucht. Kein Wunder, dass die Kunden bis auf die Straße Schlange stehen.

Bratwurst-ManufakturCurrywurst klassisch mit kleiner Pommes frites und Sauce 3,50 €Käsekrainer-Currywurst mit kleiner Pommes frites und Sauce 4,00 €Pommes frites (normal) 2,50 €

Curry CologneOriginal Berliner Currywurst 3 €Bison-Currywurst 5 €Pommes frites (normal) 2,50 €

Curry-Salon CölnOriginal Coelner Currywurst 3 €Curry-Kalbswurst „aus 100% Kalbfleisch“ 3,30 €Original holländische Fritten (normal) 2,50 €

Berliner Wurst in Köln

Wer in Köln die Berliner Variante genießen will (mit Brühwurst statt Bratwurst), der ist im „Curry Cologne“ richtig. Einem richtigen Restaurant, bei dem man sitzend bestellt, die Wände sind currygelb, alles ist modern und luftig, hier gibt es auch achterlei Bier sowie Wein und Champagner. Der Service ist nett, der Kartoffelsalat hausgemacht, nur leider gibt es die Wurst nicht „geschält“ (also ohne Haut, wie es in Berlin angeboten wird), zudem wird sie im Ganzen serviert und mit Messern, denen es an Schärfe mangelt. Sprich: Das Schneiden ist kein Vergnügen, und das Kauen der festen Haut nicht jedermanns Sache. Sehr gut dagegen die nur leicht gesalzenen Pommes frites und die Dip-Saucen. Mein Tipp ist hier, zur – übrigens fettarmen – Bisonwurst zu greifen, idealerweise mit Sauce „fruchtig-pikant“, besser findet sich diese Geschmacks-Kombination nirgends sonst.

Edel-Currywurst

Kaum hundert Meter entfernt hat ganz neu der edel-nostalgisch eingerichtete „Curry-Salon Cöln“ eröffnet – ein kleiner Currywurstkrieg ist wohl programmiert. Der Salon bietet die Berliner Variante wie auch die aus dem Ruhrpott, die hier merkwürdigerweise unter „Original Cölner“ läuft. Wurst (in Erdnuss-Öl gebraten) und Sauce sind überdurchschnittlich gut, allerdings mangelt es an Currypulver, die dazu gereichte Brotscheibe wirkt lieblos. Der Clou sind die fünf angebotenen Schärfegrade, von „Ich war sündig“ bist „Jetzt grüßt der Teufel persönlich“. Stufe 4 und 5 sind erst ab 18 Jahren. Erreicht wird eine 1000000 auf der Scoville-Skala – zum Vergleich: Tabasco liegt um die 3000. Das hat dann aber nichts mehr mit Genuss und Geschmack zu tun, das fällt unter Masochismus.

Welche Wurst ist die Beste?

Was ist nun die beste Currywurst? Für mich fraglos die Käsekrainer bei der „Bratwurst-Manufaktur“. Die österreichische Spezialität, die kleine Käsestücke enthält, die in der heißen Wurst schmelzen, setzt geschmacklich noch eins obendrauf. Und dazu passt am besten – jetzt müssen Kölschtrinker ganz stark sein – das mild gehopfte Stiegl-Goldbräu aus Salzburg.

Bratwurst-Manufaktur, Dürener Str. 219, Köln-Lindenthal, Mo–Fr, 12–20 Uhr, Sa bis 16 Uhrwww.bratwurstmanufaktur.de

Curry Cologne, Brabanterstr. 42, Köln-Innenstadt, Mo–Do, 11.30–22 Uhr, Fr/Sa bis 23, So, 14–21 Uhr,

www.currycologne.de

Curry-Salon Cöln, Antwerpener Str. 5, Köln-Innenstadt, Mo–Do, 12–21 Uhr, Fr/Sa bis 22.30 Uhr, So, 15–21 Uhrwww.currysaloncoeln.com

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