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Lauschige Sommerplätze in KölnBocadillos, Mate-Tee und eine Hängematte im Hinterhof

Lesezeit 2 Minuten

Ein wenig Mate-Kultur in der Südstadt

  1. Bewirtete Hinterhöfe, Restaurant-Tische inmitten einer Blütenpracht und idyllische Gärtchen zum Speisen und Verweilen gibt es in Köln viel mehr als man denkt.
  2. In unserer PLUS-Sommerserie „Lauschige Plätze“ stellen wir jeden Tag ein solches Lokal vor.
  3. In dieser Folge: Der 26-jährige Gastronom aus Uruguay lockt mit Hängematte und Surfbrettern in den verwinkelten Innenhof.

Köln – Man sieht sie immer wieder – diese nüchternen Schilder an Gaststätten: „Terrasse vorhanden“. Bei näherem Hinschauen ist diese oft ähnlich lieblos wie das Hinweisschild. Solcherlei Befürchtung wäre bei einem kleinem Café in der Südstadt unbegründet. Im „Sabor 'ermoso“ darf man getrost der Aufforderung folgen, die draußen auf eine Tafel geschrieben wurde: „Kommt rein und macht Urlaub in unserem schönen Innenhof.“

Der Gastronom ist ein junger Mann aus Uruguay, der die Lokalität in der Kurfürstenstraße erst in diesem Jahr übernommen hat. Um „einen noch persönlicheren Touch reinzubringen“, hat Lucas, wie er von allen nur genannt wird, eine Hängematte in dem wunderbar verwinkelten Innenhof verankert und zwei Surfbretter aufgestellt. Mit dem kleineren ist er als Sechzehnjähriger selber über die Wellen des Atlantik geglitten.

Mate-Kultur importieren

Nachdem er bereits Kirschlorbeer und Bambus angepflanzt hat, um die Mülltonnen vom Nachbargrundstück optisch ganz verschwinden zu lassen, liebäugelt er noch mit einer Palme und vor allem mit einer Terrassenabdeckung, damit man auch noch später im Jahr mit einer muckeligen Jacke draußen sitzen kann. Da ein entfernterer Teil seiner Familie in Deutschland beheimatet ist, war Lucas früher schon mal im Urlaub hier. Und dann reifte allmählich der Plan, ein Café in Deutschland zu eröffnen und zugleich ein wenig Mate-Kultur zu importieren.

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Der Cappuccino (2,60 Euro), den Lucas zu den Gästen bringt, sieht aus, als habe der 26-Jährige nie was anderes gemacht, als Muster in Milchschaum zu gießen. Tatsächlich ist er als Südamerikaner eher mit Mate-Tee aufgewachsen. „Als natürlicher Wachmacher, der Körper und Geist belebt“, steht er deshalb ebenso auf der Karte wie weitere Tees, die etwa aus Bambusblättern, Kaktusfeige und Mango oder aus Rosenblüten- und Sonnenblumenblättern zubereitet werden (alle Tees 2,80 Euro).

Neben verschiedenen Frühstücksvariationen – darunter Porridge mit Kokos und Dattel (4,90 Euro) andalusisches Frühstück (2,80 Euro) oder die süße Version mit Bananenbrot (2,70 Euro) gibt es herzhafte Bocadillos, herzhafte Sandwiches auf unterschiedlichste Weise belegt (4,90 Euro). Die Karte wird noch ausgebaut.

Sabor 'ermoso

Ein wenig Mate-Kultur in der Südstadt

Kurfürstenstraße 1

Öffnungszeiten: dienstags bis freitags 8-18, samstags, sonntags und feiertags 10-18. Montags geschlossen.